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Terrorwarnung und hoher Ölpreis dürften Dax belasten

Frankfurt, 02. Aug (Reuters) - Der Deutsche Aktienindex dürfte nach Einschätzung von Börsianern am Montag angesichts der neuerlichen Terrorwarnung der US-Regierung und Rekordnotierungen beim Rohöl mit leichten Abschlägen in den Handel starten.

Rund eine Stunde vor Handelsbeginn sehen verschiedenen Banken und Broker den deutschen Leitindex 0,3 Prozent niedriger bei 3883 Punkten. Bereits an den asiatischen Märkten hatten die Themen Terror und Öl die Kurse belastet.

"Die Furcht vor weiteren Terroranschlägen und das Thema Öl dürften heute den Markt dominieren", sagte ein Händler am Morgen. Andere Marktteilnehmer warnten vor einer Überreaktion: "Solche und ähnliche Warnungen gab es bereits, der Markt dürfte sich daran schon fast gewöhnt haben. Wirklich schlimm wird es, sollte wirklich etwas passieren."

Der für den Heimatschutz der USA zuständige Minister Tom Ridge hatte am Sonntag mitgeteilt, den USA lägen neue, konkrete Informationen über mögliche Anschläge von Terroristen auf Finanzzentren in New York, Washington und New Jersey vor.

Die Terminkontrakte für US-Leichtöl haben in der Nacht zum Montag den höchsten Stand seit 21 Jahren erreicht. Händler sagten, bei anhaltend starker Nachfrage und nach der jüngsten Warnung in den USA vor möglichen Anschlägen der Al-Kaida auf wichtige Finanzinstitutionen in Washington und New York werde eine deutliche Abwärtsbewegung bei den Ölpreisen wohl noch längere Zeit auf sich warten lassen. Ein hoher Ölpreis gilt als Gefahr für die Erholung der Weltwirtschaft, da er die Produktion in vielen Industriebereichen deutlich verteuert.


DEUTSCHE BANK KÖNNTE KLAGE VON PARMALAT DROHEN

Die Papiere der Deutschen Bank (Xetra: 514000) reagierten vorbörslich kaum auf einen Zeitungsbericht, wonach der insolvente italienische Lebensmittelkonzern Parmalat das Institut verklagen will. Der Insolvenzverwalter werfe dem Geldinstitut Beihilfe zum betrügerischen Bankrott vor, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Die juristischen Schritte würden in den kommenden Monaten eingeleitet. "Warten wir ab, ob und wann die Klage wirklich kommt. Ich denke, dann wird sich der Markt damit beschäftigen", sagten ein Händler.

Die Aktien des Mobilfunk-Anbieters MobilCom könnten von einem Zeitungsinterview des Firmenchef Thorsten Grenz profitieren, in dem er eine Anhebung der Gewinnprognose für das Kerngeschäft in Aussicht stellte. Vorbörslich legten die Papiere rund zwei Prozent an Wert zu.

Die am Morgen vorgelegten Quartalszahlen des Spezialanlagenbauers Singulus wurden von Börsianern skeptisch betrachtet. "Die Zahlen sind beim Umsatz leicht und beim Ebit doch recht deutlich unter den Erwartungen des Marktes", sagte ein Händler. Die Singulus-Aktie hatte bereits am Freitag aus Furcht vor schwachen Geschäftszahlen deutlich nachgegeben. Am Freitagabend senkte dann Konkurrent Steag Hamatech, wie Singulus (Xetra: 723890) auf die Herstellung von Maschinen zur Produktion von optischen Speichermedien spezialisiert, seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2004. Singulus-Aktien notierten vorbörslich etwas höher, die Steag-Papiere gaben zehn Prozent nach.
 
aus der Diskussion: ▲▲▲TRADING-THREAD ---> AUGUST 2004 ▲▲▲
Autor (Datum des Eintrages): bonDiacomova  (02.08.04 08:49:38)
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