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Nachdem bekannt geworden war, dass die Übernahme der Elmeg geplatzt ist, richtete GSC Research am 19.7.2000 per Email eine Anfrage an den Vizepräsidenten der BinTec AG, Herrn Uwe Skrzipczyk, mit folgenden Punkten:

- Hat es von Seiten der Elmeg nach der Hauptversammlung eine Reaktion gegeben?
- Welche Gründe führten zum Platzen?
- Hält der Vorstand der BinTec die erwarteten Zahlen der Elmeg immer noch für erreichbar?

In seiner Antwort vom 20.7.2000 erklärte Herr Skrzipczyk, dass man auch selbst über die Entwicklungen nicht glücklich ist. Er bedauerte, dass nach deutschem Aktienrecht Beschlüsse einer Hauptversammlung, die mit 99,8% Zustimmung der vertretenen Aktien gefällt werden, mittels eines Widerspruchs zumindest gestoppt werden können. Außerdem sei der Widerspruch vom 10.7.2000 bis heute nicht begründet worden.

Wegen der 30tägigen Wartefrist auf eventuelle Klagen habe der im Kaufvertrag vereinbarte Zeitplan nicht mehr realisiert werden können. Da jedoch beide Seiten der Überzeugung seien, dass der Zusammenschluss einen sinnvollen Weg darstellt, seien neue Verhandlungen aufgenommen worden, die auch zu einem positiven Abschluss gebracht worden seien. Dieses Ergebnis habe man auf verschiedenen Roadshows (München, Frankfurt, Paris, London, Zürich und weitere Städte) präsentiert und sei bei den institutionellen Anlegern auf positive Resonanz gestoßen.

Laut Herrn Skrzipczyk sprang jedoch kurz vor der Unterzeichnung des vereinbarten Vertragsnachtrags ein institutioneller Verkäufer der Elmeg-Gruppe ab, weshalb sich BinTec gezwungen sah, von dem am 29.5.2000 geschlossenen Kaufvertrag zurück zu treten. Da aber sowohl der Vorstand der BinTec als auch das Management der Elmeg-Gruppe nach wie vor von der strategischen und wirtschaftlichen Logik dieses Mergers überzeugt seien, habe man weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert, da der Rücktritt ausschließlich aus juristischen Gründen erfolgt sei.

Bezüglich des Vorwurfs, dass im Vorfeld Insidertrades stattgefunden hätten, betonte Herr Skrzipczyk, die Informationen an die Aktionäre seien immer im Einklang mit der damaligen Situation und den gesetzlichen Vorschriften gewesen. Über die Entwicklung der Dinge seien ausschließlich die Vorstände beider Seiten informiert gewesen, weshalb aus seiner Sicht ein Insiderhandel ausgeschlossen werden könne. Er gehe allerdings davon aus, dass aufgrund der positiven Resonanz auf der Roadshow und des für diese Woche geplanten Secondary Offerings einige Marktteilnehmer versuchten, die Bookbuilding-Spanne zu drücken.

Abschließend vertrat Herr Skrzipczyk die Meinung, dass man aufgrund seiner hier dargestellten Informationen wohl weiterhin vollstes Vertrauen in die Arbeit der BinTec Communications AG haben könne.


22.07.2000 15:32 Redakteur: jr Artikel drucken... © 2000 GSC Research

MfG Tama
 
aus der Diskussion: Bintec: Nach der Fusion ist vor der Fusion
Autor (Datum des Eintrages): Tamakoschy  (24.07.00 20:35:14)
Beitrag: 4 von 6 (ID:1397098)
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