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@Peilung
Schön, dass du es auch so siehst, denn eine Insolvenz ist wirklich „vorerst“ einmal vom Tisch. Die IP-Sparte verdient Geld, die Net-M verbrennt „vorerst“ noch Geld. Das sehe ich genauso wie einige andere auch. Tafelsilber könnte noch in Höhe von ca. 10 % versilbert werden, ab dann verliert man die Mehrheit an Net-M was alle Parteien anscheinend nicht wollen. Durch die Kapitalmassnahme (halber Zinssatz und keine Tilgungen für die nächsten 3 Jahre) ist es aber der Net AG wieder möglich geworden, verdientes Geld anteilig mit den Investoren als Kapitalspritze in die Net-M einfließen zu lassen ohne das man weitere Anteile dabei verliert. Ich bin der Meinung, dass man sich diese Möglichkeit sehr wohl bewusst war als man mit der KM die Net AG als ganzes gesichert hat, aber die Net-M weiterhin eine „dünne“ Kapitaldecke belassen hat. Eine weitere KM bei Net-M müsste deshalb nicht zwingend Anteile von Net-M kosten. Macht man sich über die KM am 20.08.04 seine Gedanken über die ganze Sache, so kann ich daraus klar und deutlich einige wichtige Ziele daraus erkennen:
a) man will die Net AG als ganzes retten
b) die Mehrheit von Net-M bei der Net AG belassen
c) man ist vom Erfolg des Geschäftsmodells der Net M überzeugt

Zu a)
Durch die Kapitalmaßnahme wurde die Net AG als Konzern nicht nur liquider gemacht, sondern man gab ihr auch eine 3-Jährige absolute Sicherheit auf der Fremdkapitalseite mit gleichzeitiger enormen Kosteneinsparung. Für mich als Aktionär war dies ein „Geschenk des Himmels“ zur rechten Zeit. Die Net AG ist jetzt nicht nur in der Lage in den IT-Bereich weiter zu investieren, sondern auch eine evtl. erforderliche KM bei Net-M mitzufinanzieren wenn es nötig sein sollte.

Zu b)
Dem Bankenpool dienten vorher alle Vermögenswerte der Net AG als Sicherheit. Alle Einnahmen aus einer weiteren KE hätte der Bankenpool ohne weiteres als Sicherheit pfänden können. Eine weitere KE bei Net-M oder der ganzen Net AG wäre daher sinnlos oder nur größeren Ausmaßes möglich gewesen. Es wäre daher ein leichtes gewesen, die Net AG auszuhungern und sich dann das ganze Tafelsilber unter den Nagel zu reißen. Man hat aber durch diese KM die Net AG als Ganzes „stabil“ umfinanziert und ihr sogar große Handlungsfreiheit für die nächsten Jahre ermöglicht.

Zu c)
Um das Geschäftsmodell der Net-M zu begreifen, ist es zwingend erforderlich sich mit der Net-M eingehend zu beschäftigen.
Vorher noch einige Aussagen zur KM und zu Net-M von Dr. Immes:

Die jüngste Entwicklung, über die wir in unserer letzten Adhoc berichtet haben, hat die net AG wesentlich stabilisiert. Die Gesellschaft hat nunmehr eine mittelfristig aufgebaute Fremdkapitalseite, d.h. keine Tilgungsverpflichtungen für die nächsten 3 Jahre. Die Kredite sind darüber hinaus mit einem geringen Zinssatz versehen und der Bankenpool ist aufgelöst. Aus diesem Grunde wird die net AG erhebliche Einsparungen realisieren und liquide bleiben. „(Hier bitte darauf achten, es bezieht sich auf die net AG)!“
Das Interesse unserer Kunden an der net mobile AG bleibt sehr hoch. Auch das Interesse weiterer potentieller Partner der Gesellschaft ist ungebrochen.
Die net-m ist der führende Enabler, der es anderen Unternehmen ermöglicht, ihre Inhalte mobil zu machen. net-m ist gewissermaßen eine große mobile Distributionsplattform.
Die net-m ist das einzige Unternehmen am Markt, dem es möglich ist, innerhalb von wenigen Stunden einen Kunden kostengünstig " live zu schalten" , d.h. dem Kunden eine mobile Plattform in seinem look and feel zu schaffen. Die net-m hat damit das am besten skalierbare Geschäftsmodell der Branche.
Die net AG ist aber in Summe operativ profitabel und wird es auch bleiben. „(diese Aussagen sind ein paar Tage alt und wurden nur ein paar Tage vor Ende des GJ gemacht)“

Deine These: Wachsende Konkurrenz – sinkende Margen – Verlust; klingt auf dem ersten Blick zur Zeit sehr plausibel. Betrachtet man das Geschäftsmodell eingehend, dann nicht mehr so sehr.
Hier meine Begründung:
Das Hauptgeschäftsmodell von net-M ist das zur Verfügung stellen von mobilen Inhalten und diese gleichzeitig so weit wie möglich selbst auf ihrer Plattform abzuwickeln. Net-M besitzt ein exklusives Portfolie an erstklassigen Games und Klingeltönen. Diese und andere mobile Inhalte werden Kunden zur Verfügung gestellt. Jedes Unternehmen das Klingeltöne oder sonstigen mobilen Inhalt auf ihrer Homepage vermarktet könnte demnach auch von der Net-M sein oder auch von ihnen der ganze Download abgewickelt werden. Die Unternehmen vermarkten die Produkte unter ihren eigenen Namen und die Net-M ist nur der Dienstleister im Hintergrund. Nach dem Motto: Nicht immer wo ..... draufsteht ist auch ...... drin! Ein Beispiel dafür wurde auch im letzten Analystenmeeting gegeben. Ein Unternehmen bietet z.B. ein Handygame an und ein Handybesitzer lädt es herunter. Dieser Prozess durchläuft insgesamt 12 Stationen bis er komplett abgewickelt worden ist. Diese Prozesskette umfasst unter anderem Abrechnungen mit Gema; Urhebern, Telefon- oder Mobilfunkbetreibern, SMS/MMS Transport usw. usw.! Um dies alles zu bewältigen braucht man Firmen mit technischem Know-How und den nötigen Kooperationen mit anderen Partnern. Dies alles bittet die Net-M still und leise im Hintergrund an. Je nach Höhe der in Anspruch genommenen Dienste, nach deren Höhe richten sich die Margen. Vermarktet ein Unternehmen mobile Inhalte unter eigenem Namen auf der mobilen Plattform von Net-M und überlässt alles weitere der Net-M ist die Wertschöpfungskette um einiges höher als ob man eine andere kundeneigene Plattform nur mit mobilen Inhalten bestückt! Wachsende Konkurrenz und sinkende Margen sehe ich zur Zeit nicht, ich sehe die Aufgabe von Nokia eher positiv für die Kunden von Net-M und letztendlich für die Net-M selbst. Ist das nicht ein Beweis von Big Playern, dass man sich zukünftig wieder auf ihr eigenes Kerngeschäft zurückzieht und die Vermarktung von mobilen Inhalten wieder den kleineren überlässt.
Einen weiteren Beweis sehe ich den Aufbau von Infotalk von T-Mobile unter der Führung von Voice Objekts und Net-M. Die Net-M übernimmt dabei die komplette Abwicklung aller mobilen Inhalte. Auch den Aufbau des eigenen Handyportals „Mobile Buddy“ ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Hier könnte sich in Zukunft ein riesiges Geschäft für die Net-M entwickeln. Unternehmen, Verlage, Medien- und Musikverlage vermarkten hier ihre mobile Inhalte und die Abwicklung macht die Net-M.
Soviel so gut erst mal. Es muss sich trotzdem wie du es so schön sagtest, herausstellen ob man damit einen Euro verdienen kann. Dies kann ich nicht beweisen, sondern muss uns die Net-M zeigen. Ich glaube daran und bleibe daher investiert.

Zu deiner Frage „Hat die Net AG schon einen Euro verdient“:
Das letzte betriebswirtschaftliche positive Ergebnis war im Jahre 2000 leider. Operativ könnte man dieses GJ schon „einen“ Euro verdienen.
Eine mobile Plattform mit einem PC zu vergleichen, finde ich absolut nicht zutreffend!

Beste Grüße

Papa Nico
 
aus der Diskussion: NET AG - INFOS AUS ERSTER HAND! ***
Autor (Datum des Eintrages): 7nico  (21.09.04 15:09:55)
Beitrag: 83 von 115 (ID:14343090)
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