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Düsseldorf, 23. Sep (Reuters) - Der Börsenaspirant Sino
AG will potenzielle Investoren mit der Aussicht auf
eine Dividende locken. Für das kommende Geschäftsjahr 2004/05
rechnet der Online-Broker, dessen Aktien am 27. September
erstmals notierte werden sollen, mit einer "spürbaren"
Ergebnisverbesserung.
"Wir planen, wie in der Vergangenheit auch, den größten Teil
des Bilanzgewinns auszuschütten und somit unsere Aktionäre an
der erfolgreichen Unternehmensentwicklung weiterhin direkt zu
beteiligen", sagte Sino-Vorstand Ingo Hillen am Donnerstag in
Düsseldorf. Inklusive Kosten für die Notierungsaufnahme von rund
360.000 Euro strebt Sino für das am 30. September endende
Geschäftsjahr 2003/04 einen Vorsteuergewinn von rund einer
Million Euro an. Wegen der Emissionskosten wird die Dividende
nach Worten Hillens allerdings unter dem Wert von 2002/03 (70
Cent je Aktie) liegen. Gering steigende Verwaltungskosten sowie
der im Juli gestartete Direkthandel sollten im kommenden Jahr
Umsatz und Ertrag "spürbar" ansteigen lassen. Der Online-Broker
verdient sein Geld mit an der Börse stark engagierten Anlegern,
die quasi täglich Wertpapiergeschäfte tätigen - so genannten
Heavy Tradern.
Ab Montag wird den Angaben zufolge das gesamte Grundkapital
der 1998 gegründeten Sino AG in Höhe von 1,753 Millionen Aktien
zum Handel am Geregelten Markt in Düsseldorf sowie im
Frankfurter Freiverkehr zugelassen. Da die Anteilsscheine der
bisherigen Sino-Aktionäre direkt in den Börsenhandel einbezogen
werden, ohne dass zusätzliche Aktien platziert werden, handelt
es sich nicht um einen Börsengang im klassischen Sinne wie bei
den anderen vier Erstnotizen in diesem Jahr. Der Preis der
Sino-Aktie wird durch Angebot und Nachfrage im Börsenhandel
ermittelt und nicht vorher im Rahmen des so genannten
Bookbuildingverfahrens festgelegt.
Die Analysten von SES Research beurteilten den fairen Wert
der Sino-Aktie in einer Studie mit 9,19 Euro. Damit würde der
Börsenwert des rund 300 Kunden betreuenden Online-Brokers, der
mit Comdirect oder Consors konkurriert, nach
Reuters-Berechnungen rund 16 Millionen Euro betragen.
Konsortialführer ist Trinkaus & Burkhardt. Die Privatbank ist
den Angaben zufolge auch mit rund 18 Prozent indirekt an Sino
beteiligt. Die beiden Sino-Vorstände Matthias Hocker und Hillen
halten 38,5 Prozent des Grundkapitals. Rund 17 Prozent liegen in
den Händen der Gründungsgesellschafter. Kunden sowie
Mitarbeitern und Geschäftspartner halten rund 27 Prozent.
ban/zap
 
aus der Diskussion: Sino hat nen Thread verdient
Autor (Datum des Eintrages): ZockerFreak  (23.09.04 14:21:09)
Beitrag: 9 von 5,813 (ID:14363291)
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