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Baader erwirbt Eckes Effektenhandel für rund 55 Mio EUR
[24.Juli 2000 um 13:21:34]


Frankfurt (vwd) - Die Baader Wertpapierhandelsbank AG, München, hat für einen Gegenwert von rund 55 Mio EUR die Eckes Effektenhandel AG, Frankfurt, erworben. Vorstandsvorsitzender Uto Baader wies bei der Pressekonferenz in Frankfurt darauf hin, dass sich durch die Finanzierung der Transaktion die Marktkapitalisierung ohne gewinnverwässernde Effekte erhöht. Im wesentlichen wird die Übernahme in Aktien bezahlt. Zu diesem Zweck kauft Baader eigene Aktien zurück, aber auch das Genehmigte Kapital soll teilweise genutzt werden. Die Eckes-Altaktionäre sollen bis zu maximal 1,362 Mio neue Baader-Aktien, das entspricht in etwa 47 Mio EUR, erhalten.


Mit den Eckes-Altaktionären sei eine Lock-up-Periode von mindestens zwölf Monaten und bis zu fünf Jahren vereinbart worden, erklärte Baader. Nach Ende der Haltefrist dürfte sich seiner Aussage zufolge der Streubesitz auf 35 von derzeit 29 Prozent erhöhen. Die hohe Ertragskraft von Eckes nannte er als entscheidenden Grund dafür, dass sich bei der Baader-Aktie keine Verwässerung ergeben wird. Zur Jahresmitte hätten Baader und Eckes den kombinierten Nettogewinn des Vorjahres erreicht. Dieser betrug seinen Angaben zufolge 55 Mio bis 56 Mio EUR.


Durch Eckes erhofft sich die Baaderbank eine Stärkung der bislang zu den anderen Geschäftsfeldern unterrepräsentierten Bereiche Institutional Sales und Handel mit deutschen Aktien am Börsenplatz Frankfurt. Ferner soll die gesamte Palette an Dienstleistungen im Wertpapierhandel vervollständigt werden. Als Makler will sich Baader verstärkt auf die Eckes-Kernkompetenzen Technologieaktien und Neuer Markt konzentrieren. Für Eckes würdigte deren Vorstandsvorsitzender Ulrich Thaler die neue Kapitalkraft infolge des Zusammengehens mit Baader. Diese Ressource mache die Problematik der Kontrahentenlimite besser beherrschbar, erklärte er.


Laut Thaler soll in weiteren Schritten das Investmentbanking, insbesondere Beteiligungs- und Emissionsgeschäft, ausgebaut werden. Baader verspricht sich durch die Kundenkontakte von Eckes zu deutschen und internationalen Banken eine Befruchtung des Investmentbanking. Die Wertpapierhandelsbank sieht sich nun an der Spitze des Konsolidierungszuges. Weitere Gespräche dazu würden derzeit geführt, berichtete Uto Baader. Schließlich bestehe auch die Möglichkeit des Einstiegs einer größeren Bank. Der Übernahmepreis für Baader müsse sich an internationalen Standards orientieren, betonte der Vorstandsvorsitzende.


Das achtfache Kursgewinnverhältnis sei zu wenig, das 30fache, das kürzlich Merrill Lynch für den Nasdaq-Makler Herzog Heine Geduld gezahlt hat, zu hoch. "Irgendwo dazwischen", sieht Baader sein Haus angemessen bewertet. +++ Markus-Alexander Frühauf

vwd/24.7.2000/maf/cü
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aus der Diskussion: Analyse: BAADER - Geschäftsjahr 1999 und ein Ausblick
Autor (Datum des Eintrages): Teacher  (29.07.00 14:40:06)
Beitrag: 124 von 242 (ID:1441317)
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