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Pay-TV überall und umsonst?

17.11.2004 Info SAT

„Videos und Musik gibt es schon längere Zeit auch kostenlos in den Tauschbörsen des weltweiten Internet. Jetzt macht wieder Petra Bauersachs, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der TC Unterhaltungselektronik AG, von sich reden. Das ist bekanntlich die Dame, die vor Jahren das TV-Werbeblocker-Produkt „Fernsehfee“ einführte und damit Streit mit dem deutschen TV-Sender RTL bekam.

Vor kurzem, INFOSAT berichtete darüber, hat der Bundesgerichtshof die Legalität des Fernsehwerbeblockers bestätigt. Das Nachfolgeprodukt heißt TVOON Mediacenter und nutzt nicht wie früher die „Fernsehfee“ RDS Signale zum Ausblenden der Werbesendungen. Wie wir jüngst berichteten, will RTL gegen das neueste Produkt von Bauersachs erneut vorgehen, während TC Unterhaltungselektronik AG glaubt, dass durch das Urteil des Bundesgerichtshofes auch das neue Produkt als legal angesehen wird.

Wie dem auch sei, von der TC Unterhaltungselektronik AG Koblenz kommen laufend neue Schockermeldungen für die werbefinanzierten Sender. Nach den Tauschbörsen im Internet ist jetzt wohl auch Pay-TV an der Reihe. Die Firma TC Unterhaltungselektronik behauptet eine Software entwickelt zu haben, die angeblich den freien Empfang aller Fernsehsender weltweit ermöglicht. Dies soll zumindest für Technikfreaks mit schnellem Internet-Zugang gelten. Die neue Software wurde CyberSky genannt. Jeder, der teilnehmen will, muss ein Fernsehgerät an einen PC anschließen. Der PC überträgt dann ein ausgewähltes Programm ins Netz. Wer Pay-TV abonniert hat wie Premiere, aber auch andere bezahlpflichtige Bouquets, kann diese auch ins Netz stellen. Allerdings dürfte dies illegal sein, denn die Pay-TV-Anbieter lassen jeweils nur die einmalige Nutzung durch den Abonnenten zu und deshalb ist zu erwarten, dass der „Fernsehfee“ Bauersachs und ihrer Firma TC Unterhaltungselektronik ein weiteres Mal juristischen Ärger ins Haus steht.

Was aber jemand einmal ins Netz gegeben hat, ist eben dort drin. Die entsprechenden mitmachenden „Internet-Teilnehmer“ können eine Liste der Sender aufrufen, die andere Zuschauer irgendwo auf der Welt gerade ins riesengroße Internet eingegeben haben. Sie können sich dann etwas aus der eingespeisten Vielfalt aussuchen. Der PC bringt das Programm dann auf den Fernsehbildschirm. Wie es heißt soll die Software nur die Tauschpartner zusammenschalten und die Datenübertragung organisieren. Zentrale Rechner werden angeblich nicht benötigt. Das heißt, hier könnte eine Tauschbörse für Echtzeitfernsehen entstehen, wobei, wie schon gesagt, die Juristen der Pay-TV-Veranstalter auf den Plan gerufen sind. Offensichtlich bringt TC Unterhaltungselektronik ausschließlich so genannte brisante Produkte auf den Markt.

Bei der schon in die Jahre gekommenen „Fernsehfee“-Box wurden über UKW RDS-Signale Werbeblocker ausgestrahlt, um die Werbung auszublenden. Da saßen dann irgendwo von der „Fernsehfee“ bezahlte Studenten an den Fernsehschirmen und drückten immer auf einen Knopf, wenn auf einem Sendung Werbung startete und endete. Wie man auf der Internet-Web-Seite der „Fernsehfee“ sehen kann, sucht man jetzt weitere Investoren.

Klar ist, dass Premiere und Co. sich gegen das neue „Fernsehfee“-Produkt wehren werden. Fakt ist aber auch, dass sich die werbefinanzierten Sender nicht dagegen wehren können, dass bei digitalen Personal Videorecordern (PVR) der Kunde beim Start von Werbung auf den Stop-Knopf drückt und erst wieder das Programm einschaltet, wenn die Werbung vorbei ist. Da PVRs über eine Zeitversetztfunktion verfügen, starten clevere PVR Nutzer ihre Sehzeit einer Sendung erst 10 oder 20 Minuten später, um dann die Werbeblöcke schnell zu überspringen. Das passiert jetzt noch manuell, wobei es denkbar einfach wäre, die Ab- und Anschaltcodes über Satellit zu senden. Das ist technisch machbar bei PVR Geräten mit zwei eingebauten Empfangstunern. Wahrscheinlich würden gegen solch eine „Übertragungsfunktion“ aber die werbefinanzierten Sender juristisch vorgehen.

Natürlich gibt es auch weitere technische Möglichkeiten, Werbeblocks auszublenden, ohne dass irgendjemand dazu Schaltsignale senden müsste. Die PVR Software bräuchte nur so intelligent gemacht zu werden, dass sie an irgendwelchen nachvollziehbaren Kriterien eben die Werbung als solche erkennt und blockt. Das ist machbar. Weil dies so ist, sollten sich eigentlich die werbefinanzierten Fernsehsender endlich einmal zu diesem Thema gemeinsam an einen Tisch mit den entsprechenden Herstellern setzen. Hier kann es nur zu „freiwilligen“ Vereinbarungen kommen. Mit deutschen und europäischen Herstellern kann man reden. Mit solche aus Asien wahrscheinlich nicht. Dann sollten die Fernsehsender vielleicht einmal das Thema thematisieren, nämlich dass einige Digitalreceiver und Digital-PVR-Importe illegalerweise zumindest einen Teil des 14%igen Zolls schlabbern.

Das ganze Thema PVR Werbeblocker und Kombination von TV und PC wird immer spannender. INFOSAT bietet Ihnen jeden Monat wieder vielfältigste Informationen. „




„Fernsehen übers P2P-Netzwerk

Anfang nächsten Jahres soll eine Software TV-Streams über ein Peer-to-Peer-Netzwerk verbreiten. Anschauen kann die Sendungen jeder, denn das Programm ist kostenlos.

18.11.2004 PC Professionell - Das deutsche Unternehmen TC Unterhaltungselektronik arbeitet an einer Software namens Cybersky, die wie die bekannten Tauschbörsen P2P-Technik nutzt, um das aktuelle TV-Programm in der Netzgemeinde zu verteilen. Wer eine TV-Karte im PC hat, kann den Stream ins Netzwerk einspeisen und anderen Nutzern zur Verfügung stellen.

Zurzeit läuft die Betaphase von Cybersky, der offizielle Starttermin ist im Januar 2005. Die Software soll kostenlos und nur 220 kByte groß sein. Die Zeitverzögerung durch die Übertragung soll etwa fünf bis zehn Sekunden betragen.
Auf den Webseiten weist TVOON zwar darauf hin, dass Pay-TV-Sendungen nur von den Rechteinhabern angeboten werden dürfen. Ob man die User aber dahingehend kontrolliert und eventuelle Pay-TV-Übertragungen sperrt, bleibt abzuwarten. Wenn nicht, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Anbieter rebellieren. (dd)“

 
aus der Diskussion: 300% in 7 Handelstagen TC Unterhaltungselektronik
Autor (Datum des Eintrages): komplott  (19.11.04 18:08:53)
Beitrag: 1,140 von 1,208 (ID:15150525)
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