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Wenn Du die Berichte über google durchgehst, wirst Du feststellen, daß versucht worden ist, die ganze Familie abzuschieben. Die Frau konnte nicht abgeschoben werden, weil sie durch Vergewaltigungen traumatisiert ist und im Kosovo nicht behandelt werden kann, die Kinder konnten nicht abgeschoben werden, weil sie in Deutschland erfolgreich ihre Schulausbildung machten, der Vater rutschte durch, nachdem er aufgrund der Auflage, daß er nicht mehr als 2 Stunden pro Tag arbeiten darf, seinen Arbeitsplatz verlor. Natürlich hat man auf Basis der Zeitungsberichte nicht alle Informationen, aber es sieht danach aus, als ob die Menschen als Flüchtlinge ins Land gekommen wären, und nun versucht wird, nach geltendem Recht korrekt abzuschieben, wen man abschieben kann, da ab nächstem Jahr der Schutz der neuen Härtefallregelung greifen würde. Die ist nämlich exakt für so einen Fall gemacht worden, wo zwar das Gesetz die Abschiebung vorsieht, sie aber aufgrund einer Einzelfallbewertung nicht sinnvoll wäre.

Entweder hätte man die Leute nie ins Land kommen lassen dürfen, oder man sollte sie nach der Integration nicht abschieben. Aber Leute nach 10 oder 15 Jahren plötzlich abzuschieben, weil man ihnen sonst den Daueraufenthalt bewilligen müßte, obwohl Integrationsleistungen erbracht wurden, und dabei womöglich Familien auseinanderzureißen, das ist nun einmal nicht sinnvoll. Das war aber schon immer die Schizophrenie des deutschen Ausländerrechtes, die am Bedarf unseres Landes vorbeigeht, nur weil man die Fiktion aufrecht erhalten will, daß Deutschland kein Einwanderungsland sei. Wenn die entsprechenden Leute früher darüber nachgedacht hätten, dann wäre ihnen vielleicht aufgegangen, daß 8 Millionen Ausländer in Deutschland kein Problem wären - vorausgesetzt, es sind die richtigen 8 Millionen und nicht die Zufallsauswahl, mit der wir uns zur Zeit abfinden müssen.
 
aus der Diskussion: Abschiebung in der Praxis!
Autor (Datum des Eintrages): for4zim  (01.12.04 12:50:05)
Beitrag: 10 von 26 (ID:15228684)
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