Fenster schließen  |  Fenster drucken

20.12.2004
Nordex weiterhin meiden
AC Research

Die Analysten von AC Research empfehlen vorerst weiterhin, die Aktien des im TecDAX notierten Anbieters von Windkraftanlagen Nordex (ISIN DE0005873574/ WKN 587357) zu meiden.

Die Gesellschaft habe vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2003/2004 veröffentlicht.

Demnach habe das Unternehmen in diesem Zeitraum die Gesamtleistung um 1,6% auf 218,8 Millionen Euro steigern können. Gleichzeitig habe sich der Auftragseingang um 55% auf 230 Millionen Euro verbessert. Der EBIT-Verlust habe um rund 80% auf 27,7 Millionen Euro verringert werden können. Die deutliche Verlustreduzierung sei auch auf eine von 89% auf 79% gesunkene Materialquote sowie auf einen um 17% auf 34,5 Millionen Euro gesunkenen Personalaufwand zurückzuführen gewesen. Zudem habe sich der Saldo aus betrieblichen Aufwendungen und betrieblichen Erträgen um 28% auf 24 Millionen Euro verringert.

Anzeige

Die veröffentlichten Zahlen hätten allerdings insgesamt unter den Erwartungen der Analysten von AC Research gelegen. Dabei sei die enttäuschende Entwicklung der Gesamtleistung vor allem auf die schwache Bilanzstruktur und die geringe Liquidität zurückzuführen gewesen. So habe dies die Zwischenfinanzierung von Projekten und damit auch eine höhere Gesamtleistung verhindert.

Nach den deutlichen Verlusten der vergangenen beiden Geschäftsjahre sei die Liquiditätsbasis der Gesellschaft bedrohlich zusammengeschmolzen. So habe das Unternehmen zum 30. September 2004 nur noch über ein bilanzielles Eigenkapital von 10,1 Millionen Euro verfügt. Gleichzeitig hätten die Verbindlichkeiten gegenüber Banken bei rund 49 Millionen Euro gelegen.

Aus diesem Grund habe das Management der Gesellschaft ein Rekapitalisierungskonzept verabschiedet. Dieses sehe eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 10:1 sowie eine anschließende Barkapitalerhöhung ohne Bezugsrechteausschluss um bis zu 41,64 Millionen neue Aktien mit einem Ausgabepreis von 1,00 Euro je Aktie vor. Zudem sei vorgesehen, die Bankverbindlichkeiten gegen Gewährung von bis zu 12 Millionen neuen Aktien zu reduzieren und die übrigen Bar- und Avalkreditlinien zu erweitern. Die Vertragsverhandlungen mit den Investoren über eine Platzierungsgarantie sollten in den kommenden zwei bis drei Wochen abgeschlossen werden. Anschließend solle das Refinanzierungskonzept veröffentlicht und im Februar 2005 der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden. Allerdings habe mit einzelnen Banken noch kein Konsens bezüglich des Rekapitalisierungskonzeptes erreicht werden können.

Beim derzeitigen Aktienkurs von 0,65 Euro erreiche die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von gut 33 Millionen Euro. Die finanzielle Lage des Unternehmens sei weiterhin stark angespannt. Daher sei bei einem Scheitern der Rekapitalisierung der weitere Fortbestand der Gesellschaft zumindest sehr fraglich. Insgesamt gehe man aber davon aus, dass Nordex die Rekapitalisierung gelingen werde. Im Anschluss daran liege es an dem Management zu beweisen, dass man die Gesellschaft trotz des anhaltend schwachen Marktumfeldes wieder in die Gewinnzone werde führen können. Solange dies aber nicht gelinge, erscheine die Aktie auch nach erfolgter Rekapitalisierung stark risikobehaftet.

Die Analysten von AC Research empfehlen vorerst weiterhin, die Aktien von Nordex zu meiden.
 
aus der Diskussion: +++Nordex+++Ist ja übel !!!!
Autor (Datum des Eintrages): ZockerFreak  (20.12.04 10:57:07)
Beitrag: 151 von 186 (ID:15360777)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE