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Mittwoch 12. Januar 2005, 14:10 Uhr

Aufwind in der Mode- und Textilbranche - Geschäft soll 2005 besser verlaufen - cpd vor dem Start - Ärger über Berliner Konkurrenz

Düsseldorf (ddp-nrw). Für die Modeindustrie und den Textileinzelhandel brechen wieder bessere Zeiten an. Beide Wirtschaftszweige rechnen trotz der anhaltenden allgemeinen Konsumflaute mit kauffreudigeren Verbrauchern in diesem Jahr, wie Branchenvertreter am Mittwoch in Düsseldorf anlässlich der bevorstehenden weltgrößten Modemesse cpd woman_man_kidz bekräftigten. Auf der cpd zeigen vom 30. Januar bis 1. Februar in Düsseldorf 1500 Aussteller aus 50 Ländern mehr als 3000 Marken und Labels mit neuen Kollektionen.

Die Modewirtschaft rechnet bei Damen- und Herrenoberbekleidung (DOB, HAKA) 2005 mit Umsatzsteigerungen von jeweils 1,8 und 4,5 Prozent im Vergleich zu 2004. Schon im Vorjahr hatte die DOB beim Umsatz mit einer «schwarzen Null» den Rückgang gestoppt, die HAKA konnte sogar um 4,5 Prozent zulegen. Insgesamt fuhr die Modeindustrie 2004 rund 12 Milliarden Euro in ihre Kassen. Wichtige Stütze ist dabei der Export: Die deutschen Modefirmen stehen hier weltweit an dritter Stelle.

Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) setzt für 2005 auf stabile Umsätze, nachdem die Einnahmen im Vorjahr um zwei Prozent auf rund 56 Milliarden Euro schrumpften. «Wir hoffen, dass sich das Konsumklima verbessert», sagte BTE-Vizegeschäftsführer Siegfried Jacobs.

Zuversicht schöpft der Handel aus aktuellen Umfragen, nach denen eine steigende Zahl von Verbrauchern wieder mehr Geld für Bekleidung ausgeben will. »Wenn sich die Zukunftsängste der Konsumenten abbauen, tut sich die Modebranche auch wieder leichter, mehr Umsatz zu erzielen«, ergänzte Jacobs.

Branchenintern für Ärger sorgt bei der cpd unterdessen die wachsende Zahl von Modemessen in Deutschland, die der Leitveranstaltung zunehmend Konkurrenz machen. »Die Atomisierung der Modemessen führt zur Zersplitterung der Branche und zu Verunsicherung am Markt«, warnte die Geschäftsführerin der cpd-Muttergesellschaft Igedo, Margit Jandali, mit Blick auf die am 21. Januar beginnende Modemesse »B in Berlin«. Die cpd werde den Wettkampf aber »sportlich« aufnehmen.

Die »B in Berlin« geht damit rund eine Woche vor der cpd an den Start. In der Bundeshauptstadt zeigen dann mehr als 200 Aussteller ihre Kollektionen. Nach Einschätzung von »B in Berlin«-Manager Gerald Beck wird die internationale Bedeutung von Standorten wie Düsseldorf und Köln künftig deutlich abnehmen. Bei der cpd zeigt sich dies bereits in den Zahlen: Gab es im Herbst 2002 noch 2000 Aussteller, sind es in diesem Januar 1500.

Jandali sieht in der Wirtschaftskraft des bevölkerungsreichsten Bundeslandes einen entscheidenden langfristigen Wettbewerbsvorteil der cpd. In NRW gebe es 10 000 Textileinzelhändler, in und um Berlin dagegen nur 1000. Auch beim BTE wird ein zentraler Standort für die Präsentation der Damen- und Herrenmode befürwortet. (Quelle: Pressekonferenz)
 
aus der Diskussion: Köhler & Krenzer - Ergebnissprung
Autor (Datum des Eintrages): Muckelius  (12.01.05 17:31:59)
Beitrag: 11 von 193 (ID:15511605)
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