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"...Ökonomen erwarten für das laufende Jahr keine Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt. "Die Zahl der Arbeitslosen wird noch einmal auf knapp 4,5 Millionen im Jahresdurchschnitt steigen", sagte der Konjunkturexperte des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, Joachim Scheide, der Berliner Zeitung. Im vergangenen Jahr lag sie bei fast 4,4 Millionen. "Wir gehen außerdem davon aus, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland im diesem Jahr sinken wird." Scheide begründete seine Prognose mit dem "enormen Anpassungsdruck", unter dem die Unternehmen im Wettbewerb ständen. "Wir bekommen keine guten Konjunkturjahre mit kräftigen Wachstumsraten mehr, in denen die Beschäftigung deutlich nach oben geht", sagte der Experte. Der Volkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Reinhard Kudiß, sagte, es seien zwar keine großen Entlassungswellen zu befürchten, aber die Zahl der Beschäftigten in der Industrie werde in diesem Jahr dennoch abnehmen. Die Unternehmen müssten drei große Aufgaben meistern. Sie müssten die Verschuldung zurückfahren, sich stärker auf ihre eigentlichen Geschäftsfelder konzentrieren und gleichzeitig die Produktionskosten senken. Immer größere Teile der Wertschöpfung würden durch Zukäufe im Ausland realisiert. Das verschlechtere die Beschäftigungschancen in Deutschland.

T-Mobile-Chef René Obermann verteidigte den Personalabbau mit sinkenden Renditen in der Handynetz-Sparte. Die Maßnahme sei Teil eines Programmes, mit dem das Unternehmen seine Ausgaben jährlich um eine Milliarde Euro drücken will, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Die Stellenverringerung soll 150 Euro dazu beisteuern. Weitere 850 Millionen Euro möchte Obermann mittels niedrigerer Handy-Einkaufspreise, einem Abbau der Gerätesubventionen für Endkunden sowie Umstrukturierungen sparen.

Sparmaßnahmen wie jene von T-Mobile sind ein Grund dafür, warum auch in den Handy-Werken des Siemens-Konzerns tausende Stellen gefährdet sind. In den letzten Tagen verdichteten sich Hinweise auf einen Verkauf der Mobiltelefon-Sparte. Auch die Einbringung des Handygeschäfts in eine Gemeinschaftsfirma ist möglich. Sowohl ein Verkauf als auch die Fusion des Handy-Geschäfts mit einem Konkurrenten hätten massive Arbeitsplatzverluste zur Folge - und das wohl ausgerechnet auch in jenen Werken, deren Belegschaft erst kürzlich Lohneinbußen und Arbeitszeitverlängerungen akzeptiert hat, um die Produktion in Deutschland zu halten." www.berlinonline.de
 
aus der Diskussion: Was ist los in Deutschland???????
Autor (Datum des Eintrages): StellaLuna  (20.01.05 22:31:29)
Beitrag: 59 von 67 (ID:15581681)
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