Fenster schließen  |  Fenster drucken

Erklärung zum „Fall Kardinal Meisner“

Strenggläubige, orthodoxe Juden lehnen Abtreibungen grundsätzlich ab. Die Halacha – unser jüdisches Gesetz – erlaubt dies nur in Fällen, bei denen das Leben und die Gesundheit der Mutter gefährdet sind. Jene, die nicht danach handeln oder anders darüber denken, mag es geben. Sie stellen sich damit jedoch außerhalb jüdischen Rechts. Genau dies herauszustellen sollte eigentlich auch Aufgabe derer sein, die von sich behaupten, die „Interessen des deutschen Judentums“ zu vertreten.

Kardinal Meisner ist seit Jahren für sein lobenswertes Engagement gegen die Praxis dieser Art von tolerierter und subventionierter Massenvernichtung menschlichen Lebens bekannt. Praktizierende Juden können dies nur begrüßen. Wenn man bedenkt, dass auf diese Weise jährlich weltweit 60 Millionen Menschen nicht das Licht dieser Welt erblicken, ist dies nicht nur eine grausame und erschreckende Zahl, sondern sie ist gleichsam so unvorstellbar, dass es durchaus legitim erscheint, die Duldung dieser Massentötung auch mit anderen Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu vergleichen. Eine Herabwürdigung oder Beleidigung anderer Opfer durch solch einen Vergleich können nur Leute heraushören, die genau diese Intension haben und darüber hinaus ganz offensichtlich kein Mitgefühl für diese – von Kardinal Meisner benannten - Opfer empfinden. Dass Kardinal Meisner dafür vom Zentralrat heftigst attackiert wurde, können gesetzestreue Juden keinesfalls akzeptieren.

Nach dem „Fall Hohmann“ haben die selbsternannten „Vertreter“ endlich wieder eine konkrete Rechtfertigung für ihren Organisationsverbund vor sich selbst gefunden, der prinzipiell der Meinungszensur verpflichtet zu sein scheint. Abermals hat diese selbsternannte „Interessenvertretung“, die doch wohl eher an ihre eigenen säkular-atheistischen Interessen als an die eines der Torah verpflichteten Judentums denkt, dem Judentum einen Bärendienst erwiesen. Auch dieser Schaden ist noch längst nicht absehbar. Es bleibt zu hoffen, dass der „Fall Meisner“ keinen dem „Fall Hohmann“ ähnlichen Verlauf nimmt.



Stellungnahme von Oberrabbiner Moishe Arye Friedman: Kardinal Meisner und die Abtreibungsdebatte

Als Oberrabbiner der strenggläubigen orthodoxen antizionistischen jüdischen Gemeinde Wiens und Rabbiner mit jahrhundertealten Wurzeln in Deutschland bin ich sehr berührt über die von Kardinal Meisner in seinen Feiertagspredigten geäußerten historischen und theologischen Wahrheiten und seinen Mut, diese mit festen Worten zu äußern.

Die, die den sogenannten Holocaust herbeigeführt haben, waren gerade die Gottlosen, weshalb es besonders wichtig ist, den Gottesbezug in der Europäischen Verfassung einzubinden. Heute scheint sich aber fast niemand mehr ernsthaft um die Lehren aus den Verbrechen der Vergangenheit zu kümmern. Die Erinnerung an den Bolschewismus und Stalin, der viel mehr unschuldige Menschen und Juden umgebracht hat als Hitler im Zweiten Weltkrieg, scheinen fast vergessen, wohl weil sich diese Verbrechen nur schlecht instrumentalisieren lassen, um mit ihnen Geschäfte zu machen. Auf die problematischen Teile der deutschen Vergangenheit sollte auch nicht nur zu zwielichtigen Zwecken hingewiesen werden, sondern um daraus das Richtige zu lernen, die rechten Schlüsse zu ziehen – und die können nur in einer echten und intensiven Rückkehr zu den guten nationalen Traditionen des Deutschtums und zum aufrichtigen und tiefen Glauben an Gott gehören. Die heutige feierliche Propaganda zielt aber auf eine Erniederung des deutschen Volkes und bewirkt so das Gegenteil des eben Gesagten – mit katastrophalen Konsequenzen.

Die Behauptung, dass die Groß- und Urgroßväter der heutigen jungen Deutschen durch die Bank Verbrecher waren, führt zu einer Entwurzelung und Selbstunterschätung und letztlich zum Versuch, sich von der eigenen nationalen Identität abzuwenden.
Diese Entwicklung ist eine große Gefahr für die Zukunft Deutschlands.

Wenn Kardinal Meisner einen Zusammenhang zwischen Herodes, Stalin, Hitler und den heutigen Abtreibungen herstellt, ist dies hingegen aus unserer religiösen Sicht völlig legitim und richtig. Die verbalen Attacken dagegen und die ungeheuren Methoden, mit denen versucht wird, den mutigen Prediger mundtot zu machen, stellen eine grobe Verletzung gegen die Menschenrechtskonvention der Europäischen Union gegen Artikel 9 – Glaubensfreiheit als auch Artikel 10 – Meinungsfreiheit dar! Ich schäme mich, dass solches Unrecht im Namen des Judentums und durch Leute, die den gleichen Namen wie ich tragen, begangen wird.

Darüber hinaus ist es hoch an der Zeit, dass das deutsche Volk einen recht verstandenen Nationalstolz wiederentdeckt, sich zur in so vielen guten und großartigen Geschichte Deutschlands bekennt und zu seinem überlieferten Glauben zurückfindet. Nur auf diesem Weg entsteht wieder jenes geistiges Klima, das für ausreichenden Nachwuchs nötig ist. Als Vater von sieben Kindern wünsche ich auch dem deutschen Volk herzlichst, dass es zu einem solchen geistigen Klima finden möge, um sich vor einer Überfremdung zu schützen, die eigene Identität auch in Zukunft zu bewahren und der eigenen Jugend eine unbelastete und hoffnungsfrohe Zukunftsperspektive zu ermöglichen.


Oberrabbiner Moishe Arye Friedman, Wien


http://www.breslov.de/Kardinal_Meisner.htm
 
aus der Diskussion: Paul Spiegel wegen Angriff auf Kardinal Meisner verklagt
Autor (Datum des Eintrages): Fuller81  (21.01.05 00:08:26)
Beitrag: 10 von 75 (ID:15582200)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE