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15 % (!!!) der gesamten Bundesausgaben müssen inzwischen für die Zinstilgung verwendet werden, vor 10 Jahren war es noch knapp die Hälfte ! Jetzt kommen noch Gerd und Hans und schaffen den Stabilitätspakt ab und öffnen damit der ruinösen Verschuldung Tür und Tor. In der heutigen Wirtschaftswoche ist das sehr schön nachzulesen (Seite 20), hier ein paar Zitate:

.....Auch ist Eichels These nicht zu halten, staatliche Sparaktionen würden der Konjunktur schaden. In einer Fallstudie für zehn Länder wiesen die renommierten Ökonomen Alberto Alesina von der Harvard-Universität und Silvia Ardagna vom Wellesley College nach, dass eine finanzpolitische Konsolidierungsstrategie expansive Effekte auf die Wirtschaft hat. Der Grund: Nimmt der Staat weniger Kredit auf, muss er von seinen Bürgern später weniger Steuern und Abgaben für den Schuldendienst verlangen. Weil sich dadurch die Einkommens- und Gewinnerwartungen der Unternehmen und Verbraucher verbessern, nehmen Konsum und Invesition zu........

......Die zunehmene Verschuldung ist auch aus demografischen Gründen der falsche Weg. Wegen der Überalterung hat die öffentliche Hand nach Berechnungen des Sachverständigenrats durch Leistungszusagen in den Sozialsystemen bereite Verbindlichkeiten von rund 270 Prozent in Relation zum BIP aufgebaut. Zusammen mit der offiziellen Verschuldung von rund 65 Prozent steht der Staat mit 335 Prozent des BIP in der Kreide, das sind 7300 Milliarden Euro .
Um von diesem Schuldenberg herunterzukommen, bleibt dem Staat nur ein Mittel, wenn er nicht spart: Inflation . "Geldentwertung ist für den Staat bequem, weil sie den realen Wert seiner Außenstände dahinschmelzen lässt", sagt Thomas Mayer, Euroland-Chefsvolkswirt der Deutschen Bank Global Markets in London.

Vor allem die kleineren EU-Länder mit einer soliden Haushaltspolitik wie Finnland, Luxemburg oder Irland sind besorgt. Denn die überbordenden Schulden in den großen EWU-Ländern Deutschland, Italien und Frankreich werden Inflation und Zinsen im gesamten Währungsgebiet langfristig nach oben treiben... Ob sie das auf Dauer mitmachen werden ? Absetzbewegungen aus der Währungsunion wären dann wohl nicht mehr zu vermeiden , prophezeit Thomas Mayer von der Deutschen Bank. "Historisch gesehen wäre es nicht das erste Mal, dass eine Währungsunion auseinander bricht."
 
aus der Diskussion: Der "Wie überstehe ich finanziell die Geldentwertung" - Thread
Autor (Datum des Eintrages): bonAPART  (27.01.05 23:27:35)
Beitrag: 91 von 145 (ID:15650005)
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