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Aktien im Nasdaq 100 sind fast alle überbewertet

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11. März 2005 Technologie- und Wachstumswerte hatten es in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Anlegern angetan. Denn scheinbar unbegrenzte Wachstumsmöglichkeiten schienen ebenso unglaubliche Aktienbewertungen zu rechtfertigen. Leider beruhten viele dieser Hoffnungen auf purer Phantasie.

Die Rechnung ließ denn nicht allzu lange auf sich warten. Die Baisse der Jahre 2000 bis 2003 vernichtete viele dieser „Werte” und führte bei den Anlegern zu einer entsprechenden Ernüchterung. Die Aktien des Nasdaq 100 Index verloren auf Sicht von fünf Jahren durchschnittlich 64 Prozent ihres damaligen Wertes und der S&P 500 Index verbuchte im selben Zeitraum ein Minus von 4,83 Prozent.

Dow-Werte haben Kursverluste der Baisse weitgehend aufgeholt

Die 30 Werte des Dow Jones Industrials haben ihre zwischenzeitlichen Verluste von bis zu 20 Prozent mittlerweile nicht nur aufgeholt, sondern können inklusive Dividenden eine Performance von 17,44 Prozent vorweisen. In Dollar gerechnet, wohlgemerkt.

Die Standardwerte des Dow und des S&P 500 haben während der Baisse weniger verloren und in der Erholung der vergangenen zwei Jahre deutlicher zugelegt als die Internet- und Technologiewerte des Nasdaq 100. Legten sie in den vergangenen zwei Jahren gerade einmal 6,3 Prozent zu, so kommt der Dow Jones auf ein Plus von knapp 15 Prozent und der S&P 500 auf eine Performance von knapp 19 Prozent.

Auf diese Weise scheint nicht nur eine gewisse Solidität der Standardwerte erkennbar zu werden, sondern auch eine unverkennbare Reserviertheit der Anleger gegenüber den Tech-Werten. Das kann angesichts des weltwirtschaftlichen Wachstums und des vorherrschenden Optimismus etwas verwundern. Ein näherer Blick auf die Werte des Nasdaq 100 dürfte jedoch helfen, ein Licht auf die möglichen Hintergründe für diese Entwicklung zu werfen.

Aktien im Nasdaq 100 Index sind mehr oder weniger deutlich überbewertet

Betrachtet man nämlich die aktuellen Kurse der im Index enthaltenen Unternehmen und setzt sie ins Verhältnis zu den für das laufende und das kommende Jahr erwarteten Gewinne, dann ist die Mehrheit der Werte mit negativen oder Kurs-Gewinnverhältnissen von mehr als 20 bis 112 deutlich bis massiv überbewertet. Aus diesem Grund dürfte es kaum verwundern, wenn ihnen die Anleger zumindest im Durchschnitt nach wie vor reserviert begegnen.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Zum Beispiel bei Apple. Die Aktie des Unternehmens dürfte unter anderem deswegen so hoch bewertet sein, weil sie in den vergangenen Monaten deutlich an Wert zulegen konnte. Die Bewertung ließe sich dann relativieren, wenn es auch künftig gelingen sollte, ähnliche Gimmicks wie den iPod erfolgreich auf den Markt zu bringen und dort zu plazieren. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange das Unternehmen auf der aktuellen „Modewelle” reiten kann. Denn der Erfolg zieht relativ rasch Wettbewerber an und bedroht mittelfristig die Ertragsmargen.

Das heißt, ist es schon bei „normalen” Aktien ratsam, vor einem Kauf der Papiere genauer hinzuschauen und das Unternehmen auf Wachstumschancen, Risiken und die Aktie auf die Bewertung und den Trend hin zu analysieren, so gilt das für die Internet- und Technologiewerte erst recht.
 
aus der Diskussion: ■■■ TRADING-CAFÉ ● März 2005 ● Kalenderwoche 11 ■■■
Autor (Datum des Eintrages): HSM  (12.03.05 14:16:53)
Beitrag: 6 von 1,261 (ID:16075254)
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