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Inflationsängste erfassen die Börse
Dollarverfall und Rohstoff-Hausse prägen die Märkte
Der Euro nimmt wieder Kurs auf sein Allzeithoch. Schon im Vorfeld der Daten, die zum Ende der Woche bekannt wurden, war der Dollar unter Druck geraten. Am Donnerstag verkündete die US-Regierung dann ein Rekordhaushaltsdefizit für Februar und am Freitag wurde bekannt, daß die Außenhandelsbilanz ebenfalls ein Rekordminus aufwies. Daraufhin strebte der Eurokurs Richtung 1,35 Dollar. Der bisherige Höchststand lag Ende Dezember bei 1,3637.


Am Montag hat der Präsident der Europäischen Zentralbank gleich die Gelegenheit, auf diese neue Rallye der Gemeinschaftswährung einzugehen. Jean-Claude Trichet wird vor dem Europaparlament sprechen. Annamaria Grimaldi von Morgan Stanley glaubt, daß er in seiner Rede erneut die Wachsamkeit gegenüber der Preisstabilität betonen wird. Eine baldige Änderung der Zinspolitik erwartet aber niemand.


Die Preisstabilität ist allerdings inzwischen auch für die internationalen Aktienmärkte ein wichtiges Thema geworden. Sie hatten sich in der ersten Hälfte der Woche zunächst parallel zum Euro ebenfalls nach oben entwickelt. Der Dax erreichte dabei am Montag sogar ein neues Jahreshoch.


Als der Rohstoff-Index CRB aber auf das höchste Niveau seit 1980 kletterte, machten sich Inflationsängste breit. 2004 war der Index um insgesamt elf Prozent gestiegen, in diesem Jahr bereits um sechs Prozent. Offensichtlich beschleunigt sich der Preisauftrieb bei den Rohstoffen also. Dies ließ die Kurse wieder deutlich sinken.


In der kommenden Woche dürfte in den USA vor allem der Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf Interesse unter den Börsianern stoßen. Er wird am Freitag veröffentlicht. Die Deutsche Bank erwartet einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat von 94,1 auf 96,0 Punkte.


In Deutschland könnte dagegen am Dienstag der ZEW-Index zu den Konjunkturerwartungen für Aufmerksamkeit sorgen. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland waren zuletzt sehr unterschiedlich, die Aktienkurse sind jedoch deutlich gestiegen. Da dem Index eine Befragung von Finanzmarktteilnehmern zugrunde liegt, könnte das Ergebnis daher durchaus positiv sein. Der Konsens der Analysten rechnet derzeit aber dennoch mit einem leichten Rückgang.


Schließlich werden in der kommenden Woche auch einige Dax-Unternehmen ihre Bilanzen präsentieren. Möglicherweise haben Allianz, Altana, Bayer, BMW oder die Hypo-Vereinsbank auch noch die eine oder andere Überraschung für die Anleger zu bieten. Frank Stocker
 
aus der Diskussion: ■■■ TRADING-CAFÉ ● März 2005 ● Kalenderwoche 11 ■■■
Autor (Datum des Eintrages): nocherts  (13.03.05 04:46:31)
Beitrag: 26 von 1,261 (ID:16077582)
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