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15. März 2005

von Folker Hellmeyer, Chefanalyst Bremer Landesbank


Euro korrigiert jüngste Gewinne – Voller Datenkalender!

Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.3360, nachdem gestern Tiefstkurse im Bereich von 1.3335-40 markiert wurden. Der USD konnte gegenüber dem JPY leichte Gewinne verbuchen und notiert aktuell bei 104.85.

Gestern stand der „Kansas City Fed Manufacturing Survey“ per Februar auf der Agenda. Der Produktionsindex stieg von zuvor 37 auf 43 Punkte. Der Auftragsindex verharrte unverändert bei 45. Der Auslieferungsindex fiel von 47 auf 42 Zähler. Der Beschäftigungsindex sank mit 15 Punkten auf das tiefste Niveau seit Juli 2004. Offensichtlich war der Markt jedoch nicht bereit, weder diesen Daten noch dem US-Handelsbilanzdefizit per letzten Freitag Markteinfluss einzuräumen! Ergo unterstellen wir eine fällige technische Korrektur!

Heute morgen steht der deutsche ZEW- Index per März auf der Agenda. Seit dem Tiefststand per November mit 13,9 Punkten ergab sich ein kontinuierlicher Anstieg auf zuletzt 35,9 Zähler. Analysten gehen von einem leichten Rückgang auf 34,0 Punkte aus. Geringfügige Veränderungen zum Vormonat eignen sich nicht, neue Erkenntnisse aus diesem Index abzuleiten.

Aus den USA steht der „NY Fed Manufacturing Survey“ zur Veröffentlichung an. Zuletzt ergab sich hier ein unspektakulärer Rückgang von 20,1 auf 19,2 Punkte. Der Markt geht von einem leichten Anstieg auf 19,9 Zähler aus.
Die Einzelhandelsumsätze per Februar werden mit einem Anstieg um 0,6% prognostiziert. Diese Zahlenreihe bleibt sehr volatil und ist zum großen Teil Ausdruck der Rabattschlachten im Automobilsektor. Weiterhin ist zu beachten, dass dieser Index nicht inflationsbereinigt ist. Der Anstieg insbesondere der Energiepreise und entsprechender Zunahme der Umsätze kann nicht als Ausdruck von einem positiven Konsumklima gewertet werden!
Im Mittelpunkt des Interesses stehen heute die „Tic-Daten“ per Dezember, die Aufschluss über den Kapitalzustrom in die USA liefern. Die Nettozuflüsse lagen im November bei 61,3 Mrd. USD. Für den Dezember werden Zuflüsse von 59,0 Mrd. USD prognostiziert. Wesentliche Abweichungen von dem Konsensuswert sollten nachhaltigen Einfluss auf den Devisenmarkt ausüben!
Den Abschluss bildet die Entwicklung der US-Lagerbestände. Analysten gehen von einer weiteren Zunahme aus. Nach wie vor stellt sich die Frage, ob erhöhte Absatzerwartungen oder verfehlte Absatzerwartungen Hintergrund dieser Entwicklung sind?

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3220-50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.







 
aus der Diskussion: Wochenthread Charttechnik KW 11 / 2005
Autor (Datum des Eintrages): Freund_1  (15.03.05 12:45:52)
Beitrag: 36 von 114 (ID:16096036)
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