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Die Staatsverschuldung sollte man nicht überbewerten. Mit diesem Problem haben/hatten fast alle Staaten seit Erfindung der Geldwirtschaft zu tun, und gesellschaftlich-ökonomische Zusammenbrüche sind eher selten.

Das gleiche gilt für die Inflation. Auch die ist keine neue Erfahrung. Hyperinflationen (Römisches Reich, China, Deutschland) sind aber sehr selten und bedingten bislang die mutwillige Mißwirtschaft einer Staates.

Das Haushaltsdefizit der USA beruht vor allem auf exorbitanten Rüstungsausgaben und militärischen Abenteuern. Wenn sie sich das nicht mehr leisten können, wird ein neuer Präsident radikal den Rostift ansetzen und die Staatsfinanzen sanieren.

Aber in Europa? Wir haben es hier mit einem strukturellen Defizit zu tun, das auf einem überbordenden Wohlfahrtsstaat und massiver staatlicher Umverteilung beruht. Eine Sanierung der Staatsfinanzen erfordert einen sozialen Kahlschlag, der in einer sozialen Konsensdemokratie nicht mehrheitsfähig und noch weniger durchsetzbar ist. Stattdessen wir man nach gesetzlichen Maßnahmen rufen, um die soziale Gerechtigkeit wiederherzustellen und neue Geldquellen anzubohren. Als Worst-Case-Szenario ist der Übergang in eine Art neosozialistische Diktatur zu fürchten, in der "Besserverdienende" ausgschnüffelt und ausgeplündert werden, um ein Heer von Leistungsempfängern zu alimentieren. In diesem Fall ist keine Geldanlage sicher, die sich in einem Euro-Staat befindet.

Bei Inflation sind Aktien eine sehr sichere Anlageform. Denn mit den Preisen steigen Umsätze und Anlagevermögen der Unternehmen. Die deutsche Industrie hat im 20. Jahrhundert Krisen überstanden, die viel schwerwiegender waren als die hier geposteten Horrorszenarien.

Gruß
 
aus der Diskussion: Der "Wie überstehe ich finanziell die Geldentwertung" - Thread
Autor (Datum des Eintrages): Keinporschefahrer  (12.05.05 20:52:22)
Beitrag: 140 von 145 (ID:16597844)
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