Die LION bioscience AG ist auf den Gebieten des Gesundheitswesens und des sogenannten Life Sciences tätig. Hier sieht sich die Gesellschaft als ein Pionier der unternehmensweiten Datenanalyse und des Informationsmanagements im Bereich der Forschung und Entwicklung von Unternehmen, denen LION entsprechende Systeme und Lösungen anbietet. Jüngste Fortschritte in der biologischen Forschung (wie z.B. in der Genomforschung) haben, so erklärt die Gesellschaft, die Art und Weise, in der Life Science-Unternehmen neue Produkte erforschen und entwickeln, revolutioniert. Im Mittelpunkt dieser neuen Forschungstechniken stünden automatisierte Technologien, mit denen eine Vielzahl von Experimenten parallel durchgeführt und in kurzer Zeit große Datenmengen generiert werden können. Durch diese Hochdurchsatz-Technologien nähmen Umfang, Vielfalt und Komplexität der gewonnenen Daten exponentiell zu - und damit auch die Möglichkeiten, neue Produkte zu entdecken und zu erforschen. Engpässe bei der Datenauswertung träten bereits in den frühen Stadien der Produktentwicklung auf. Die Strategie von LION zielt darauf ab, sich als führender Anbieter auf den Gebieten der Erfassung, Aufbereitung, Integration und umfassenden Nutzung von biologischem und medizinischem Wissen für das gesamte Spektrum der Life Sciences zu etablieren. Um dieses Ziel zu erreichen, will LION IT-Lösungen entwickeln und vermarkten, mit denen Daten in Informationen transformiert und aus diesen Informationen nutzbares Wissen generiert werden können. Der potentielle Kundenkreis erstreckt sich von der pharmazeutischen Industrie über die Biotechnologie, die Pflanzenschutz- und Saatgutindustrie, die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie sowie künftig bis zum Gesundheitswesen. Mit den Systemen und Lösungen von LION sollen diese Unternehmen biologische, chemische, pharmakologische, toxikologische und medizinische Daten und Informationen schneller, effizienter und umfassender auswerten und integrieren. Die Gesellschaft will ihre IT-gestützten Lösungen auch und gerade für die eigene experimentelle Forschung anwenden. Dies soll als Basis für einen rationalen Entscheidungsfindungsprozess dienen, um dadurch die Effizienzsteigerung eines IT-getriebenen F&E Prozesses in der Arzneimittelforschung und -entwicklung praktisch zu demonstrieren. LION hofft, dass die internen F&E-Aktivitäten künftig zu eigenen Targets und darüber hinaus zu Target/Leitsubstanz-Kombinationen sowie zu diagnostischen Markern für ausgewählte medizinische Indikationen führen. Langfristig will die Gesellschaft IT-gestützte Systeme zum individualisierten Gesundheitsmanagement entwickeln, mit dem Erbinformationen des Patienten mit klassischen medizinischen und krankheitsbezogenen Parametern verbunden werden können. Das Resultat wären, so heißt es weiter, integrierte Diagnostik-, Prophylaxe- und Therapie-Empfehlungssysteme. LION hat seine Geschäftstätigkeit in die beiden sich ergänzenden und konvergenten Unternehmensbereichen Datenanalyse- und Informationsmanagementsoftware und -Systeme bzw. LSI (Life Science Informatics) einerseits und integrierte Arzneimittelforschung und Diagnostik bzw. iD3 (Integrated Drug Discovery and Diagnostics) andererseits untergliedert. Die LSI Systeme sollen Entscheidungen auf Basis von hochwertigen, unternehmensweiten Datenanalysen und eines verbesserten Informations- und Prozessmanagements optimieren und damit letztlich beschleunigen. Mit i-biology steht LION nach eigener Einschätzung an der Spitze des Paradigmenwechsels in der Arzneimittelforschung und Diagnostik. Hier hebt die Gesellschaft die 1999 begonnene und für fünf Jahre vereinbarte Kooperation mit der Bayer AG hervor. Im Rahmen dieser Allianz entwickelt, integriert und verwendet LION IT-Systeme für Hochdurchsatz-Anwendungen in der vorklinischen Arzneimittelforschung. Im Geschäftsfeld iD3 will sich LION durch kombinierte Nutzung von Technologie-Plattformen und eigene wissenschaftliche Expertise biomedizinisches Know-how erarbeiten, das lizensiert oder verkauft werden kann. Im Geschäftsjahr 1999/2000 hat sich der Konzernumsatz von LION bioscience kräftig auf 9,77 (i. V. 4,63) Mil. Euro gesteigert. Davon entfielen insgesamt 6,51 (3,73) Mill. Euro auf Erlöse aus F&E, wovon wiederum 4,42 (0,02) Mill. Euro aus Erlösen mit nahestehenden Unternehmen resultierten. Die Lizenzeinnahmen beliefen sich auf 3,26 (0,90) Mill. Euro, davon 1,47 (0) Mill. Euro mit nahestehenden Personen. Bedingt durch weit überproportional zum Umsatz erhöhte Aufwendungen für F&E sowie für Vertrieb, Verwaltung und sonstige Kosten wuchs der Verlust vor Steuern auf 12,98 (minus 4,50) Mill. Euro. Gegründet wurde die LION bioscience AG am 4. März 1997 von Dr. Friedrich von Bohlen und Halbach und seiner Frau Dr. Anna Caterina von Bohlen und Halbach sowie Professor Dr. Magnus von Knebel Doeberitz und seiner Frau Dr. Christina von Knebel Doeberitz mit einem Stammkapital von 3,0 Mill. DM. Durch Aktionärsbeschluss vom 4. September 1997 wurde das Grundkapital gegen Bareinlage um 1,5 Mill. auf 4,5 Mill. DM erhöht. Die HV vom 6. Oktober 1998 stimmte einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage in Form von Softwarelizenzen um 450.000 auf 4,95 Mill. DM zu. Ferner fassten die Aktionäre den Beschluss, das Grundkapital gegen Bareinlage um 1,0 Mill. auf 5,95 Mill. DM anzuheben. Anfang 1999 wurde das Grundkapital gegen Sacheinlage weiterer Softwarelizenen um 225.000 auf 6,175 Mill. DM angehoben. Des weiteren führte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Barkapitalerhöhung um 917.500 auf 7,093 Mill. DM durch. Im weiteren Verlauf des Jahres 1999 wurde das Grundkapital weitere zweimal angehoben, und zwar bis auf 9,062 Mill. DM - im Rahmen dieser Maßnahmen stiegen die Bear House Investment Co. Ltd. und eine Gruppe privater Finanzinvestoren sowie die Bayer AG und das Deutsche Krebsforschungszentrum bei LION ein. Nach weiteren Kapitalmaßnahmen in der ersten Hälfte des Jahres 2000 erhöhte sich das Grundkapital der Gesellschaft auf 9,338 Mill. DM. Dieses wurde dann per HV-Beschluss vom 28. Juni auf 4,774 Mill. Euro umgestellt und anschließend um 8,298 Mill. Euro aus Gesellschaftsmitteln auf 13,073 Mill. Euro erhöht. Außerdem brachte die HV vom gleichen Tage eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage um 4,575 Mill. auf 17,648 Mill. Euro auf den Weg. Diese 4,575 Mill. Aktien wurden zusammen mit 335.625 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre (Greenshoe) sowie weiteren 350.000 Aktien aus einer noch durchzuführenden Kapitalerhöhung (Greenshoe) in der Zeit vom 12. bis 24. Juli 2000 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Die Bookbuilding-Spanne lautete auf 37 bis 44 Euro. Als Emissionspreis wurden 44 Euro errechnet. Die Börseneinführung war zunächst auf den 26. Juni 2000 datiert, wurde dann aber verschoben. Der erste Kurs am Neuen Markt wurde schließlich am 11. August 2000 mit 65 Euro festgestellt. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 394 Mill. DM (ohne Greenshoe) zu. |
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aus der Diskussion: | LION BIOSCIENCE --->>> Gestern "nette" Kaufempfehlung auf N-TV (Telefonaktion) |
Autor (Datum des Eintrages): | mr.duck (27.08.00 19:44:15) |
Beitrag: | 32 von 32 (ID:1672080) |
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