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Bei DSL setzen sich auf Dauer die Anbieter mit eigenem Netz durch
Marktplatz
von Lutz Frühbrodt

Arcor hat ein glänzendes Geschäftsjahr hinter sich. Damit ragt das Unternehmen indes nicht allzu sehr gegenüber anderen Anbietern schneller DSL-Internetanschlüsse wie Freenet oder United Internet ("GMX"/"1 & 1") heraus. Denn derzeit profitieren fast alle Festnetzgesellschaften vom Breitband-Boom in Deutschland.


Die Welle dürfte sie mindestens noch fünf, wenn nicht gar acht weitere Jahre tragen. Fraglich ist jedoch, ob bei wirklich allen Anbietern der Erfolg so lange und vor allem in diesem Maße anhalten wird. Derzeit dominieren noch die "Weiterverkäufer" wie United Internet den Markt, die Telekom-Produkte zu Großhandelspreisen einkaufen und an die Privatverbraucher weitervermarkten. Diese Anbieter dürften in den nächsten Wochen zwar höhere Rabatte erhalten. Doch ihre sehr knappen Gewinnmargen verbessern sich dadurch nur geringfügig - ein gravierender Nachteil in einem Markt, in dem eine Preisschlacht nach der anderen ausgefochten wird.


Auf längere Sicht werden sich deshalb die Anbieter durchsetzen, die wie Arcor über ein eigenes Netz verfügen und dieses ausbauen. Denn je mehr Kunden die Infrastruktur nutzen, desto stärker lassen sich Größenvorteile ausspielen und Kosten für den einzelnen Kunden reduzieren. Die hohen Netzinvestitionen dürften sich bei Arcor deshalb in zwei bis drei Jahren endlich rechnen und in einem Nettogewinn niederschlagen.


Artikel erschienen am Die, 7. Juni 2005
 
aus der Diskussion: Eric Clapton - keiner kann es besser
Autor (Datum des Eintrages): nocherts  (07.06.05 07:56:04)
Beitrag: 101 von 211 (ID:16821716)
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