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Investoren reißen sich um faule Kredite deutscher Banken
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Ein Grund für die bisherige Zurückhaltung der Deutschen Bank ist, dass die meisten Großtransaktionen mit Immobilienkrediten erfolgten. Auch beim HVB-Portfolio handelt es sich vor allem um Hypothekendarlehen. Die Deutsche Bank aber bevorzugt Firmenkredite. „Bei Immobilienkrediten ist man stärker von der Entwicklung des Marktes abhängig. Beim Kauf von Firmenkrediten besteht die Möglichkeit, aktiv die Finanzrestrukturierung voranzutreiben“, sagt Koolmann.
Das hat die Bank erstmals bei der Sanierung der insolventen Fluggesellschaft Air Canada praktiziert. In Deutschland ist das Institut bei vier Firmen engagiert: der High-Tech-Firma Augusta, die Filmgesellschaft Senator, der Drogeriekette Ihr Platz und der Kinokette Cinemaxx. In allen Fällen handelt es sich um angeschlagene Firmen. Die Bank kaufte gemeinsam mit Partnern einen Großteil der Schulden. Anschließend wandelt die Bank die Schulden in eine Kapitalmehrheit um, saniert die Firmen und verkauft die Anteile nach ein bis drei Jahren gewinnbringend weiter.
Die Restrukturierung von Firmen ist aber nur eine Facette des Geschäfts. Mengenmäßig weitaus größer ist der reine Kredithandel. Alleine in Europa dürften 2004 Kredite in der Größenordnung von 100 Mrd. Euro den Besitzer gewechselt haben, schätzt Koolmann. Auch in Deutschland entwickelt sich das Geschäft mit Firmendarlehen langsam. „Noch dominieren Immobilienportfolios, aber der Handel mit den Schulden einzelner Firmen wird zunehmen“, prognostiziert Andreas Diehm von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Erste Beispiele gibt es bereits:
Zuletzt gingen Kredite von Karstadt Quelle und Walter Bau über den Tisch.
HANDELSBLATT, Montag, 14. März 2005, 09:09 Uhr
 
aus der Diskussion: Was Sie schon immer über Walter-Bau wissen wollten
Autor (Datum des Eintrages): Alpenhex  (07.06.05 15:37:28)
Beitrag: 12 von 31 (ID:16826743)
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