Fenster schließen  |  Fenster drucken

Quellenhinweis:http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=topNews&…


PDS schlägt für Bündnis "Demokratische Linke" als Zusatz vor

Samstag 11 Juni, 2005 15:51 CET


Berlin (Reuters) - Das Linksbündnis aus PDS und WASG soll nach dem Willen der SED-Nachfolgepartei unter dem Namen "Demokratische Linke - PDS" zur Bundestagswahl antreten.
Der PDS-Vorstand beschloss am Samstag in Berlin die Namensänderung, über die am 17. Juli ein Parteitag mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschließen muss. PDS-Chef Lothar Bisky sagte, mit dem Namenswechsel solle deutlich gemacht werden, dass es um einen politischen Neuanfang der Linken gehe. Die Parteiführung handele bei der Umbenennung zwar nicht gegen die Parteibasis. "Allerdings müssen wir kämpfen", sagte Bisky. An der PDS-Basis, aber auch in der SPD-Abspaltung WASG, regt sich Widerstand gegen eine gemeinsame Kandidatur auf PDS-Listen.

PDS und Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) hatten am Freitag beschlossen, WASG-Mitglieder auf Listen der Sozialisten zur Bundestagswahl kandidieren zu lassen. Der aus der SPD ausgetretene frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine hat seine Kandidatur für den Fall angekündigt, dass das Linksbündnis zu Stande kommt.

Die Landesvorstände der WASG wollen am Sonntag in Kassel über die Vereinbarung beraten, die innerparteilich heftig umstritten ist. Eine offene Liste, bei der die PDS bestimme, welche Kandidaten der WASG antreten dürften, werde es mit seiner Partei nicht geben, sagte der nordrhein-westfälische WASG-Sprecher Georg Fürböck der "Berliner Zeitung". Sein Landesverband werde den Antrag stellen, den Bundesparteitag am 3. Juli um eine Woche vorzuziehen und die Mitglieder in einer Urabstimmung zu dem geplanten Bündnis zu befragen. Bisky äußerte Verständnis für Vorbehalte in der WASG gegen die PDS. Seine Partei habe in Westdeutschland "nicht immer einen positiven Klang".

Der PDS-Vorstand billigte nach Biskys Worten mit einer Gegenstimme die Vereinbarung mit der WASG, zu der auch die Absicht gehört, in der nächsten Legislaturperiode eine neue Partei links von der SPD zu gründen. Die Gegenstimme kam von Sahra Wagenknecht von der Kommunistischen Plattform. Sie befürchte, dass die sozialistischen Ziele der PDS bei einer Fusion mit der "Sozialstaatspartei" WASG auf der Strecke bleiben könnten.
 
aus der Diskussion: Zu den Erfolgsaussichten einer neuen Linkspartei
Autor (Datum des Eintrages): 887766  (11.06.05 16:52:04)
Beitrag: 41 von 50 (ID:16866477)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE