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Eurams vom 05.03.2000 zwar alt aber interessant:

Digitale DIENER
Mit der Bereitstellung von
Rechnerleistung für Geschäfte im Internet, dem so genannten Web-Hosting, erschließt sich Cybernet zweifellos einen Zukunftsmarkt. Nun muss die Firma Prognosen erfüllern.

STEPHAN BAUER




In zwei Jahren ist der Markt für Business-to-Busjness im Internet verteilt, deshalb müssen wir jetzt aggressiv wachsen." Oliver Schäffer, bei der Cybernet Internet AG für die Geschäftsentwicklung zuständig, weiß, dass Hektik lohnt: Interner-Geschäfte zwischen Unternehmen (Business-to-Business) sollen den Web-Dienst
leistern dieser Welt im Jahr 2002 bereits 6,2 Milliarden Euro einbringen.
,Web-Hosting" heißt das Schlagwort, das die Branche aufwirbelt. Im Dienst von Unternehmen werden Internet-Server in Rechenzentren betrieben - losgelöst vom Standort der jeweiligen Firma. Nach dem Willen von Vorstand Andreas Eder soll dieser Service das Kemgeschäft von Cybernet werden.
Dabei gründete Eder sein Unternehmen 1995 als Internet-Provider für Geschäftskunden. Durch Firmenkäufe erwarb er im Laufe der Zeit ein eigenes Hochgeschwindigkeits-Datennetz. Die Leitungs-Kapazitäten in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz vermieten die Münchner vorwiegend an mittelständische Unternehmen. Noch machen sie damit ihr Hauptgeschäft: Ende 1999 erzielte Cybernet hier rund 70 Prozent seines Umsatzes.
Doch der Markt für den Netzzugang wird eng, die Preise fallen, Deshalb beschloss Eder im vergangenen Jahr, vom reinen Net Hosting zu gehen. Elf Computerzentren haben die München inzwischen errichtet, bis Ende des Jahres sollen es 25 sein. Durch Partnerschaften, wie die mit dem B2B-Software-Hersteller Open-Shop, ergänzt Cybernet sein Service-Paket um Software-Produkte.
Zwar wächst der Markt momentan ungebremst, doch der Kurs der Cybernet-Aktie konnte davon bislang nicht profitieren - im Gegenteil: 1999 verlor das Papier 78 Prozent. Der Grund:
Cybernet musste sich für die teuren Rechenzentren hoch verschulden und konnte die zum Börsengang im Dezember 1998 veröffentlichten Prognosen nicht erreichen
Statt geplanter 80 Millionen Mark hat Cybemet 1999 nur geschätzte 40 Millionen umgesetzt. Für 2000 avisierte Eder 260 Millionen Mark und das Erreichen der Gewinnschwelle. Nun sollen es rund 100 Millionen werden1 was einem Umsatzwachstum von 150 Prozent entspräche. Gewinne sind wohl erst 2002 zu erwarten.
,,Die Anleger haben das Vertrauen verloren, das muss sich Cybernet erst wieder erarbeiten”, sagt Christoph Tenhagen, Analyst beim Bankhaus
Hermann Lampe. Vorstand Eder verspricht für dieses Jahr 150 Prozent Wachstum beim Umsatz und eine
bessere Kostenkontrolle: ,,Wir wollen uns nicht verzetteln.`
 
aus der Diskussion: Cybernet Naht das Ende oder neuer Börsenstar?
Autor (Datum des Eintrages): MarlboroMann  (03.09.00 10:49:37)
Beitrag: 12 von 22 (ID:1731294)
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