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[posting]17.615.945 von bleibaer am 19.08.05 14:58:01[/posting]@ bleibaer:

Wir wollen zunächst mal dieser Diskussion die Schärfe nehmen. Es geht auch nicht darum, daß Sie sich rechtfertigen sollen. Ich will im Folgenden mal auf Ihre diversen Statements eingehen:

Eine Scope-Analyse gibt es selbstverständlich. Übrigens mit so ziemlich dem besten Ergebnis, wozu Scope im Medienbereich jemals gekommen ist. Wenn Sie mir Ihre Adresse mitteilen, sende ich Ihnen einen Ausdruck zu.

Zu den nach meiner Kenntnis nicht sooo tollen Ergebnissen von Equity: Ich sagte klar, daß ich hier leider nicht den detaillierten Einblick habe. Doch zu zwei Filmen kann ich etwas mehr sagen. Eulogy war wohl DER Megaflop. Mit einem Einspielergebnis von rund $ 75.000,-- bei Produktionskosten von rund $ 10.000.000,-. Nur noch angenähert von Mediastream. Mehr muß man dazu wohl nicht sagen.

Hostage: Hat zur Zeit weltweit ca. $ 70 Mio. Einspielergebnis erzielt. Bruce Willis spielt erfahrungsgemäß bei Actionfilmen sehr gut. Ich werde mir den Film bei Gelegenheit mal ansehen. Aber bei Produktionskosten von ca. $ 75 Mio. (Quelle: The Numbers) machen wir mal folgende Überschlagsrechnung auf:
Etwa die Hälfte des Box Office bleibt bei den Kinos, also stehen diese Einnahmen bei rund $ 35 Mio.. Werbung (P&A) kann man Pi mal Daumen ebenfalls mit rund $ 30 Mio. veranschlagen. Also stehen Kosten von rund $ 100 Mio. verteilungsfähige Einnahmen von rund $ 35 Mio. gegenüber. Jetzt weiß ich nicht genau, wie Equity die Verträge abgeschlossen hat, würde mich aber sehr wundern, wenn ausgerechnet die es schafften, den Studiobossen eine bevorzugte Behandlung abzutrotzen. Es ist jedoch allgemein bekannt, daß die amerikanischen Studios eine unglaubliche Kreativität an den Tag legen, wenn es darum geht, einen mit ausländischen Partnern zu teilenden Gewinn kleinzurechnen ... Oder anders ausgedrückt: Ich warte seit über zehn Jahren darauf, daß mal einer kommt, der den Amis die Hosen nicht nur ausziehen will. Sondern das auch wirklich schafft.

Das steuerliche Konzept. Machen wir uns nichts vor: Die Verlustzuweisung bei Medienfonds beträgt IMMER maximal 100% der Zeichnungssumme. Mehr verhindert schon § 15a EStG. Wenn Sie nun bei Equity auf 200% kommen, so bezieht sich das auf die Bareinlage des Zeichners. Unter diesem Gesichtspunkt kommt GFP ab dem zweiten Fonds auch auf ca. 148% (bzw. ca. 196%, wenn man die zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit von weiteren 20% der Zeichnungssumme nützt). Also Klartext: Jede Zahl größer 100% ist finanzmathematische Spielerei und damit reine Augenwischerei! Das sollten Sie allerdings schon wissen.

Erkauft wird diese "niedrige" Eigenkapitalbindung immer mit einer mehr oder weniger hohen Nachschußpflicht des Anlegers. Wobei GFP auch hier einen sehr schönen Weg ging, um dieses Risiko für den Anleger zu minimieren.

Was die Einflußnahme von z.B. Pro7 angeht, so ist diese sicherlich vorhanden. Warum auch nicht? Bei allen anderen Fonds (Ausnahme bis jetzt Boll) ist das ja auch so. Das ist nichts Verwerfliches. Es geht ja "nur" darum, daß der Fonds die maßgeblichen Entscheidungen trifft. Und wenn bereits während der Produktion der Erstzahler die einzelnen "Bauabschnitte" mit abnimmt, hat man zum Schluß den höchst angenehmen Effekt, einen mängelfreien Film abliefern zu können.

Ihre Einlassungen zum Thema Garantie mit Verweis auf die Homepage von GFP: Es dürfte Ihnen bestimmt aufgefallen sein, daß die Homepage - leider - nicht vor Aktualität strotzt. Und auch wenn da mehrmals das Wort Garantie steht, sind doch tatsächlich die VORverkäufe gemeint. Beim Jesus-Video beispielsweise gingen die einzelnen Zahlungen von Pro7 immer deutlich vorfällig ein. Das Thema Completion Bond steht wegen der einzigartigen Finanzierungsstruktur des Fonds daher auch nur der Vollständigkeit halber drin. Was die Garantien bei anderen Fonds angeht: Das ist nur ein anderes Wort für Vorschuß. Welcher mit den tatsächlich erzielten Einnahmen verrechnet wird. Und nur, wenn diese höher sind, bekommt der Fonds noch etwas. Bei GFP sind die Verträge so gestaltet, daß zuerst GFP das Geld bekommt. Alles. Bis er nicht mehr im jeweiligen Film investiert ist. Bei uns nennt man das schneiderfrei. Erst dann wird mit den anderen Produktionspartnern geteilt. Klasse, nicht wahr?

Zum Thema Blockbuster: GFP richtet sein Augenmerk auf finanziell überschaubare Filme. Ihr Beispiel "Der WiXXer" hat ein Mehrfaches von dem erzielt, was auch die größten Optimisten glaubten. Und so konnten sich die Anleger über eine ungeplante Sonderausschüttung von 5% der Zeichnungssumme freuen! "Der WiXXer" hat also schon ganz erheblich Gewinn erwirtschaftet. "Hostage" muß diesen Beweis erst noch bringen. Das wünsche ich denen übrigens ausdrücklich! Sollte hier die Geschäftsleitung von Equity mitlesen: Liebe Leute, sendet mir doch mal eine DVD von Hostage. Meine Adresse habt Ihr ja.

Zu guter Letzt: Ich halte Equity Pictures noch für den gelungeneren Teil unserer Initiatoren. Trotzdem ist niemand vor Flops gefeit. Und wie ich in diversen früheren Postings breit ausführte, haben wir auch bei GFP keine Garantie, daß alles immer super klappt. Martini werden die Gänse gezählt! Allerdings ist es schon beruhigend, wenn man weiß, daß alle 21 Filme ÜBER Plan laufen. Wenn man weiß, daß davon 8 bereits jetzt schon im Gewinn sind. Und DAS soll ein anderer erst mal nachmachen!

Noch was: Am 25.08. startet "Almost Heaven" im Kino. Am 15.09. läuft "Tote Hose" auf Pro7. Und am 29.09. kommt "Tsunami" auf Pro7. Lauter GFP-Produktionen. Viel Spaß dabei!

So, nach dieser langen Antwort denke ich, daß wir zum Thema GFP einen eigenen Thread aufmachen sollten, denn eigentlich geht es hier um das Debakel bei VIP.

Schönen Sonntag.............Wilhelm Ott GmbH
 
aus der Diskussion: VIP-Medienfonds
Autor (Datum des Eintrages): WilhelmOttGmbH  (21.08.05 15:56:27)
Beitrag: 30 von 86 (ID:17632263)
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