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CARGOLIFTER, wisst ihr noch !!!

Erinnern Sie sich noch an Cargolifter? Richtig, das war der Traum von dem größten Luftschiff der Welt, der 2002 so unsanft geplatzt war.

Doch es gibt Menschen, die an ihren Träumen festhalten - so auch Freiherr Carl-Heinrich von Gablenz. Er will einem Zeitungsbericht zufolge einen Neuanfang mit einer Frachtluftschiff-Gesellschaft wagen.

Und das soll erst der Anfang sein. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge plant Gablenz ein "komplexes Firmengeflecht". Eine ganze Branche soll sich später unter dem Dach einer Deutschen Luftschiff AG bündeln.

Ein schöner neuer Name ist ihm auch eingefallen: "Cargolifter neu". Mit Hilfe einer kleinen Kerntruppe hat Gablenz schon flugs in Berlin die CL Cargolifter GmbH & Co KGaA mit 250.000 Euro Kapital gegründet.

Eine Börsennotierung soll aber bisher kein Thema sein, hieß es. Weise Voraussicht, möchte man da sagen. Denn die schätzungsweise 70.000 Anleger, die durch die Cargolifter-Pleite im Juni 2002 insgesamt 320 Millionen Euro verloren hatten, dürften dies noch nicht vergessen haben

Dabei hatte alles so schön angefangen: Im Mai 2000 war Cargolifter an die Börse gegangen. Bilder von der größten stützenfreie Halle der Welt und von "fliegenden Kränen" wie dem CargoLifter CL 160 und dem Transportballon CargoLifter CL 75 AirCrane begeisterten die Anleger.

Cargolifter sammelte Hunderte von Millionen Euro an Anlegerkapital ein. Luftschiffe für den Frachttransport - ja, das war die Zukunft…wie schon Zeppelin einst wusste.

Doch dann begannen die Schwierigkeiten. Das Land Brandenburg, der Bund und andere Investoren verweigerten weitere Finanzhilfen, Cargolifter musste Insolvenz anmelden.

Gleichzeitig mehrten sich die Gerüchte, dass Cargolifter lediglich ein groß angelegtes Betrugsmanöver war. Als die Überreste des gescheiterten Luftschiffbauers versteigert wurden, waren angeblich Inventar, Werkzeuge und Maschinen zum größten Teil unbenutzt. Wurde bei Cargolifter jemals gearbeitet?

Ehemalige Mitarbeiter sagten aus, dass es nie konkrete Pläne zum Bau des Fluggerätes gegeben habe. Es sei klar gewesen, dass der Lufttransport schwerer Lasten nicht
funktioniere.

Cargolifter bestritt diese Anschuldigungen. Man habe eindeutig bewiesen, dass ein solches Projekt durchführbar sei, hieß es.

Die Mitarbeiter seien schwierige Fälle gewesen, die sich nach dem Verlust des Arbeitsplatzes rächen wollten.

Die Staatsanwaltschaft schaltete sich ein und ermittelte gegen 16 frühere Cargolifter-Führungskräfte - wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und Falschangaben beim Börsengang. Doch gefunden wurde nichts und die Ermittlungen wurden im Juni 2004 eingestellt.

Doch da war Cargolifter schon lange pleite. Nicht nur von den Luftschiffen hatte sich die Gesellschaft getrennt, auch die größte freischwebende Halle der Welt wurde verkauft.


Quadra
 
aus der Diskussion: NEWS--Der Cargolifter kommt zurück!!!
Autor (Datum des Eintrages): Quadra  (24.08.05 16:38:30)
Beitrag: 53 von 54 (ID:17671435)
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