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In der nächsten Folge sehen Sie: Oskar Lafontaine, den Spitzenkandidaten der Linkspartei und Anwalt des "kleinen Mannes", der so gern gegen die "Selbstbedienungsmentalität" von Managern und Politikern wettert, aber offenbar keinen Widerspruch darin sieht, sich vom Axel-Springer-Verlag Kolumnen bezahlen zu lassen, die er gar nicht schreibt. Mehr als 5.000 Euro monatlich kassiert Lafontaine nach Spiegel-Informationen - ein nettes Zubrot zu seiner Pension aus öffentlichen Ämtern und Einkünften als Buchautor. Nachdem er im Mai angekündigt hatte, wieder in die Politik zu gehen, wollte Bild die Zusammenarbeit beenden, Lafontaine aber nicht. "Pacta sunt servanda", Verträge sind zu erfüllen, teilte er dem Verlag trocken mit. Je dreister, desto feister!

Irgendwie passt das alles nicht zusammen - die soziale Realität aus hoher Arbeitslosigkeit und Hartz IV auf der einen Seite und der Realitätsverlust von Politikern und Managern, die es eigentlich besser wissen müssten, auf der anderen. Hartz und Lafontaine erscheinen besonders schamlos, weil sie sich ungeniert persönlich bereichern - und gleichzeitig Durchhalteparolen an die wachsende Gruppe der sozial Schwachen ausgeben. Offenbar nur Lippenbekenntnisse. Wasser predigen und Wein trinken. Diese biblische Weisheit mag so alt sein wie die Menschheit, als Entschuldigung für Maßlosigkeit taugt dieser Hinweis allerdings nicht.

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[URL Quelle ]http://www.taz.de/pt/2005/07/11/a0146.nf/text[/URL]
 
aus der Diskussion: Oskar Lafontaine ein Luxus-Linker?
Autor (Datum des Eintrages): Stahlbein  (27.08.05 12:13:45)
Beitrag: 15 von 82 (ID:17704270)
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