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Hallo :)

Neues von der Nationalmannschaft. Kurz vor dem Spiel gegen die Slowakei (Samstag 20 Uhr) versucht sich die Mannschaft in Optimismus, dass das miese Spiel gegen Holland sich so nicht wiederholen wird. Mal sehen......

Hier ist ein interessanter Artikel aus kicker-online, der sich hauptsächlich mit Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski und deren momentanen Formtiefs beschäftigt:

Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski, die Hoffnungsträger von einst, kommen vor dem Slowakei-Spiel als aktuelle Sorgenkinder daher. Was sie können, haben Schweinsteiger und Podolski bewiesen. Bundestrainer Jürgen Klinsmann versichert ihnen "volle Rückendeckung".

Der Bundestrainer lässt keinen Zweifel, worum es geht beim doppelten Länderspieltest gegen die Slowakei (Samstag, 20 Uhr, in Bratislava) und Südafrika am Mittwoch in Bremen: Um Wiedergutmachung für das 2:2 in Holland, das aufgrund der spielerischen Unterlegenheit beinahe in den Rang eines Debakels "erhoben" wurde - in der Öffentlichkeit wie mannschaftsintern. Nach diesem Fehlstart in die WM-Saison soll und muss nun der Stimmungsumschwung gelingen. "Wir werden die Messlatte diesmal höher legen", kündigt Jürgen Klinsmann (41) an und fordert einen "lebendigen Auftritt", "wir wollen unser schnelles Spiel durchbringen".

Zwei, die während des Confederations-Cups im Sommer geradezu exemplarisch für die von Klinsmann geforderten Qualitäten standen, sind in den Kader zurückgekehrt: Bastian Schweinsteiger (21) und Lukas Podolski (20). Zunächst einmal jedoch nicht als die großen Hoffnungsträger von einst, sondern vielmehr als aktuelle Sorgenkinder. Die "schöpferische Pause", die Klinsmann dem Münchner und dem Kölner in den Niederlanden verordnet hatte, zeitigte keine nachhaltige Wirkung. Nun hoffen die Vereinstrainer Felix Magath und Uwe Rapolder auf den umgekehrten Effekt: Aufenthalt und Erfolge beim Nationalteam sollen die Youngster auf Kurs bringen. Im Juni avancierten "Schweini" und "Poldi" zu Lieblingen der Nation. Nun rutschten sie synchron in eine kleine Krise. Diese beschäftigt die Fans wie Experten gleichermaßen, bis hin zu Franz Beckenbauer: "Ich bin selbst überrascht, dass sie nicht in die Gänge kommen."

Sicher, wirklich alarmierend ist die augenblickliche Situation noch nicht zwingend. Gründliche Ursachenforschung ist dennoch angezeigt. Und diese belegt: Die Probleme sind durchaus unterschiedlich gelagert. So hat Magath bei Schweinsteiger ein "rein mentales Problem" ausgemacht. "Bastian ist körperlich vollkommen fit und zeigt im Training eine 100-prozentige Einstellung." Nur: Mit der Kugel am Fuß macht der Instinktfußballer plötzlich alles verkehrt. "Wenn er dribbeln sollte, spielt er ab", berichtet Magath, "wenn er abspielen sollte, fängt er an zu dribbeln". Bei Bayern gab`s deshalb noch keine Bundesligaminute. Magath: "Ich kann jetzt schlecht verantworten, einen starken Zé Roberto für ihn weg zu lassen."

Woher Schweinsteigers "Blockade" (Magath) rührt, sei rätselhaft: "Er kann es sich ja selbst nicht erklären." Der Mittelfeldmann verweigert auch alle Interview-Wünsche. Aber, so der Coach: "Die Situation ist nicht vergleichbar mit letztem Jahr", als er Schweinsteiger zu den Amateuren in die Regionalliga versetzte. "Damals war er körperlich ganz schlecht drauf und hat hat immer nur quer oder zurück gespielt." Im Gegensatz zu 2004, erklärt Magath, gebe es "jetzt gar keinen Grund, Druck auf Bastian auszuüben". Stattdessen führte der oft so gestrenge Trainer mehrere aufbauende Gespräche: "Bastian darf sich nur nicht verrückt machen lassen, an seiner Klasse gibt es keinen Zweifel. In jedem Spiel kann jetzt der Knoten platzen. Und bei der Nationalelf, in einer veränderten Umgebung, normaler Weise umso eher."

Anders als Schweinsteiger kann sich Podolski in Köln über mangelnde Spielpraxis nicht beklagen. Zuletzt trug er gar die Kapitänsbinde. Gerecht werden konnte er ihr lediglich beim 3:2 in Stuttgart, wo der FC konterte und sich Podolski die von ihm geliebten Räume boten. Und: Wegen der Nicht-Nominierung fürs Holland-Spiel hatte Rapolder eine "Trotzreaktion" des Jungstars ausgemacht. Gegen Lautern (2:3) sorgte nun besonders fehlende taktische Linientreue für Rätselraten und Unmut bei Trainer wie Kollegen. Statt die in Rapolders System unabdingbare Laufarbeit an gegnerischen Abwehrspielern zu verrichten, ließ sich Podolski weit fallen, fehlte häufig als Anspielstation - entgegen der ausdrücklichen Anweisungen. Ob solche Anpassungsschwierigkeiten an neue Aufgaben auch einem gewissen Eigensinn geschuldet sind? Podolskis großer Fürsprecher, kein Geringerer als FC-Präsident Wolfgang Overath, schließt das aus: "Lukas ist ein sehr guter Spieler, der auch im neuen System schnell zurechtkommt. An seiner Einstellung gibt es keinerlei Zweifel." Gespräche darüber, dass gerade eine solche Anpassung als untrügliches Zeichen von Klasse gedeutet würde, werden wohl von Klinsmann geführt. Aus eigener Erfahrung weiß Overath: "Man darf dem Jungen jetzt nur nicht das Selbstvertrauen nehmen. Ich hatte in meinem zweiten Bundesliga-Jahr, auch als junger Nationalspieler, eine ähnliche Phase."

Was sie können, haben Schweinsteiger und Podolski bewiesen. Klinsmann versichert ihnen "volle Rückendeckung". Folgt von ihm nun der entscheidende Impuls zu neuen Großtaten?

Über die Nationalelf berichten Thiemo Müller, Bernd Salamon und Karlheinz Wild
 
aus der Diskussion: Wo steht der deutsche Fußball wirklich????
Autor (Datum des Eintrages): Freudenspender  (01.09.05 13:42:41)
Beitrag: 121 von 153 (ID:17754478)
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