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Technische Analyse

Stand: 8. September 2000
Börse: Frankfurt
Quelldaten: Consors-Chartmodul
Einstellungen: logarithmische Skalierung, Balkenchart & Candlesticks
(Anmerkung: Die logarithmische Skalierung führt bei Charts mit solch großen Handelsspannen zu verbesserten Kurszielberechnungen, die Chartmuster und Formationen lassen sich m.E. in Balkencharts zuverlässiger bestimmen.)


Chartformationen im 6-Monats-Chart:
Von Anfang April bis kurz vor Ende Juni hatte sich ein ausgesprochen bullisches, rechtwinkliges großes Dreieck gebildet. Seine Oberkante verläuft ungefähr bei 17 Euro. Das theoretische Kursziel von ca. 46 Euro aus dieser Formation wurde verblüffend exakt erreicht! Und das innerhalb von 8 Handelstagen nach dem Ausbruch.

Mit dem Ausbruch aus diesem Dreieck hat sich nun das nächste etwa gleich große Dreieck gebildet! Aber ist es auch auch genauso bullisch zu interpretieren? Sein Füllgrad liegt bei ungefähr 80%, eine Ausbruchssituation rückt also immer näher. Betrachten wir die relevanten Unterschiede zum vorhergehenden Dreieck:

1. nach dem 4. Handelstag im Juli tauchte ein Runaway-Gap auf, es hinterließ eine klaffende „Lücke" im Kursverlauf von ca. 27 bis 34 Euro. (Behaltet es im Kopf, denn es hat immer noch eine aktuelle Bedeutung!)
2. In den nächsten 3 Tagen bildete sich ein One-Day-Reversal! Wobei der Spike am zweiten Tag auch noch einmal durch ein Gap von den beiden anderen Tagen abgetrennt wurde!!! Im Balkenchart bildete der Spike damit für sich betrachtet ein Island Reversal, eine als ausgesprochen bärisch zu deutende Umkehrformation!
3. Legt man eine Trendlinie am ATH und kurz darauf folgenden Top an, erhält man ein großes symmetrisches Dreieck. Legt man aber bei ca. 39 eine waagerechte Linie an, erhält man wesentlich mehr Auflagepunkte, so daß ich auch hier von einem rechtwinkligen Dreieck ausgehe, das bevorzugt zu analysieren ist.
4. Innerhalb dieses Dreiecks hat sich ein Doppeltop im Juli ausgebildet, ein klassisches Trendwendesignal!


Trendkanal:
Wo ist die untere Trendlinie anzulegen?
Nehmen wir das Tief zu Anfang April und zu Ende Juni, erhalten wir 2 Auflagepunkte. Werden diese verbunden, ergibt sich ein steigender Aufwärtstrend mit einem Steigungswinkel von etwa 27°. Diese Trendlinie wäre bis jetzt ungebrochen.

Legt man aber eine Linie am tiefsten Punkt im Mai und im August an, ergibt sich eine ca. 5-monatige Trendlinie mit 6 Auflagepunkten! Sie hat demnach eine wesentlich höhere Gültigkeit. Sie wurde bereits einmal kurz vor dem Ausbruch des vorherigen Dreiecks kurz nach unten über 2 Tage gebrochen. Aktuell ist sie 4 Tage hintereinander nach unten gebrochen, und zwar mehr als signifikant, das ist auf jeden Fall bedenklich!

Wie auch immer die parallele obere Trendkanallinie angelegt wird, mindestens der Spike liegt außerhalb eines als gültig zu nennenden Trendkanals! Ein ebenfalls sehr bedenkliches Signal.



Chartmuster:
Seit der 2. Augustwoche hat sich ein kleines, rechtwinkliges, steigendes Dreieck entwickelt. Besonders auffällig ist dabei folgendes:
Seine Unterkante liegt praktisch identisch auf der unteren Trendkanallinie, verstärkt diese damit enorm! Sie wurde aber vor 4 Tagen gebrochen, das Dreieck nach unten verlassen, ein ebenfalls sehr schlechtes Zeichen!


Widerstände und Unterstützungen:
Die Unterkante des Runaway-Gaps bei ca. 27 Euro bildet naturgemäß eine sehr stabile Unterstützung. Hinzu kommt zur Zeit noch die steigende Trendlinie mit den 2 Auflagepunkten im April und Juni. Sie verläuft momentan bei ca. 28.
Die Oberkante dieses Gaps liegt bei ca. 34 und stellt für den Kursverlauf einen Widerstand dar. Zusammen mit der Oberkante des symmetrischen Dreiecks, der Unterkante des 5-monatigen Uptrends und der 38er-TL bildet sie einen ungewöhnlich starken 4-fachen Kreuzwiderstand, an dem der Kurs gestern und heute im Tagesverlauf gescheitert ist!


Candlesticks:
Der Spike - also das ATH - stellt im Candlestick-Chart einen klassischen „Gravestone Doji" dar, ein ernstes Warnsignal mit deutlichem Trendwendecharakter!


Indikatoren:
Slow Stochastik: bullischer Schnitt des Triggers oberhalb der 30, Triggerlinie selbst verläuft sehr flach, deshalb ergibt ein nur schwaches kfr. Kaufsignal.
MACD: bärischer Schnitt des Triggers, dessen Linie ebenfalls sehr flach verläuft, ergibt ein schwaches Verkaufssignal.
RSI: verläuft immer noch unterhalb seiner 3-monatigen Trendlinie, die kfr. 3-wöchige Trendlinie ist immer noch intakt, allerdings liegt der Indikator z.Z. im neutralen Wertebereich, d.h., er zeigt kein eindeutiges Signal.
MOM: seit dem Tief im August zeigt er eine fallende Trendlinie auf, die zum Kursverlauf insgesamt bärisch divergiert! Das ist ein deutlich negatives Signal.
OBV: ähnlich, wie MOM. Seit Anfang August ist die Trendlinie bei ihm leicht fallend und verrät einen langsamen, aber kontinuierlichen Kapitalentzug aus dem Markt dieser Aktie!


Fazit:
Betrachtet man das aktuelle große Dreieck stur bullisch, ist locker eine Kursverdoppelung drin.

Berücksichtigt man aber die vielen negativen Signale, von denen mehrere zugleich Trendwendesignale darstellen, ergeben sich folgende theoretische Kursziele:
1. ca. 24 Euro (gegen Ende September)
2. ca. 16 Euro. Wird dieses erreicht, ergäbe sich aus der dann wahrscheinlich neu entstandenen zusätzlichen großen Wendeformation ein drittes Kursziel:
3. ca. 6 Euro!


Disclaimer:
Mit der technischen Analyse sind maximale Trefferquoten von 80% zu erreichen.
Der obige Beitrag stellt nur meine persönliche Meinung dar.
Ich bin selber nicht im Besitz der Aktie.
 
aus der Diskussion: MET@BOX --- Technische Analyse: Top oder Flop?
Autor (Datum des Eintrages): Red Shoes (†)  (09.09.00 03:16:06)
Beitrag: 1 von 1 (ID:1785516)
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