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Ich mußte im betrunkenen Zustand entschieden haben, da hinzugehen. Durch die frische Luft und die fehlende Zufuhr an weiterm Alkohol wurde ich nüchtern als ich mitten in der Nacht vor Ninas Tür stand.
`Verdammt, was wollte ich hier? War ich da immer noch nicht drüber weg?`
Ich mußte mir eingestehen, daß ichs nicht war.
Ich war nach meiner Niederlage - inzwischen mehr als ein halbes Jahr lang - abgehauen von allem, von Nina, von meinem Job, vom Studium und auch ein bißchen von meinen Kumpels.

Ich entschied mich - mit immer noch ner Menge Promille - das ab jetzt alles anders werden würde. Ich würde wieder studieren, das Malocherleben war vorbei.
Ich würde aufhören zu saufen, wieder gesünder leben und ... - hey, was ist denn das - an der Tür von Ninas Haus hing ein Zettel mit kleinen Abrissfähnchen, auf dem stand: `Nachmieter gesucht für 1-Zimmer-Appartment` - ... ich würde mir ne zweite Wohnung nehmen!

Ich riß sorgfältig ein Fähnchen ab und legte es behutsam in mein Portemonnaie.

Die Frage war nur: Würde ich mich am nächsten morgen noch daran und an die anderen guten Vorsätze erinnern können und sie immer noch für ne gute Idee befinden, oder würde ich doch lieber weitersaufen?
 
aus der Diskussion: Meine Straße der Romantik , alles nackte Tatsachen .
Autor (Datum des Eintrages): Zip_Hornsten  (12.09.05 07:46:13)
Beitrag: 2,501 von 2,721 (ID:17860008)
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