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ADVANCED MEDIEN Analyse
Autor: NEW_IV
Datum: 11/09/2000 - 18:32
Board: Advanced Medien



Quelle: www.stockoperator.de

Die Medienwerte gehörten vor einiger Zeit zu den absoluten Highflyern am
Neuen Markt. Doch spätestens mit Bekanntwerden der Tatsache, dass
selbst Branchenprimus EM-TV nicht dauerhaft dreistellige
Wachstumsraten generieren kann, verloren die Anleger das Vertrauen in
die Medienwerte, und schickten deren Kurse auf Talfahrt. Dies führte
dazu, dass die durchschnittliche Bewertung der Medientitel am Neuen
Markt zur Zeit sehr moderat ist. Hier sticht die insbesondere die
ADVANCED MEDIEN AG (AM) hervor, deren Bewertungsrelationen zur Zeit
sehr günstig sind.
AM ist hat seine Hauptgeschäftsfelder im Bereich des Handels und der
Vermarktung von Spielfilmlizenzen und der Coproduktion von Spielfilmen.
AM erwirbt für ihre Filmbibliothek ausschliesslich hochwertige
kommerzielle Spielfilme. Die von AM erworbenen Lizenzen werden im
Kino-, Fernseh-, Video- und seit neuestem auch im DVD-Sektor
vermarktet. Das Lizenzportfolio der AM umfasst zur Zeit ca. 1000
Spielfilme aus allen Sparten. Dabei reicht der Umfang von Klassikern wie
„Lachen verboten“ von Charlie Chaplin bis hin zu Titeln die
auf den aktuellen Filmfestivals vorgestellt werden wie z.B. „Tanz in
die Freiheit“ mit Meryl Streep. Bei 73% der im Lizenzportfolio
enthaltenen Filme besitzt die AM die unbefristeten Verwertungsrechte
inklusive der Urhebervergütungsansprüche.
1999 brachte AM insgesamt 9 Filme in die Kinos und konnte damit rund
1,5 Mio DM an Umsätzen erwirtschaften, Für das Jahr 2000 ist geplant 18
Filme in die Kinos zu bringen und die Umsätze im Bereich Filmverleih auf
4,4 Mio DM zu steigern.
AM war 1999 erstmals im Sektor der Video- und DVD-Vermarktung aktiv.
Hierbei verfügt AM über eine Vertriebsallianz mit der Bertelsmanntochter
Universum Film. Aus dem Lizenzportfolio der AM lassen sich ca. 700
Filme im Video- bzw. DVDform vermarkten. Hiervon wurden im letzten
insgesamt 17 Titel auf den Markt gebracht, wovon 4 es in die Top 50 der
Videocharts schafften.
In Zukunft dürfte die DVD die alten Videos ablösen. AM kooperiert aus
diesem Grunde mit E-M-S New Media, die 1999 die Vermarktungsrechte
von ca. 50 der neueren Filme übernahm. Im vergangenen Jahr wurden
bereits 4 Filme auf DVD angeboten.
Hauptumsatzfaktor bei AM ist allerdings der Handel mit TV-Lizenzen.
Allein die Free-TV-Sender in Deutschland haben zur Zeit jedes Jahr etwa
21500 Spielfilmplätze zu besetzen. Demgegenüber steht jedoch nur ein
ungefähres Neuangebot von 700 Spielfilmen jährlich. Zudem benötigen
die Free-TV-Sender ein interessantes Programm um ihre Werbeminuten
so einträglich wie möglich zu verkaufen.
Hinzu kommt noch das Wachstum der Pay-TV-Sender, welches die
Nachfrage nach Spielfilmlizenzen noch weiter beschleunigen dürfte.
AM konnte allein zweidrittel des gesamten Konzernumsatzes der letzten 2
Jahres nur mit dem Verkauf von Spielfilmlizenzen an Fernsehsender
erzielen.
Dabei gehören alle in Deutschland vertretenen öffentlich-rechtlichen
sowie privaten Fernsehanstalten zu den Kunden von AM.
Neben dem Lizenzhandel gehört die Coproduktion von Spielfilmen zum
Geschäft der AM. Zu diesem Zwecke verfügt AM über Partnerschaften mit
einigen großen Produktionsstudios in Hollywood. Hier sind vor allem die
Firmen Daybreak Productions (Stirb langsam 1&2, Waterworld), Granada
Film, Natural Nylon sowie Davis/Panzer (Highlander) zu nennen.
Im März 2000 wurde von AM und dem bekannten Produzenten und
Regisseur Wolfgang Petersen (Das Boot) ein Jointventureunternehmen
gegründet.
Ziel dieses Jointventures ist es, innerhalb der nächsten 5 Jahre, jährlich
bis zu 2 Filme mit Starbesetzung zu produzieren.
Im ersten Halbjahr 2000 konnte AM einen Umsatz von 45 Mio DM
erzielen.
Im Vorjahreszeitraum lag dieser Bertag noch bei 6,7 Mio DM.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag bei 30,1 Mio
DM, und damit 3.900% über dem Ergebnis der Vorjahresperiode von 0,8
Mio DM.
Das Ergebnis vor Steuren und Zinsen lag bei 3,1 Mio DM.
Das Gewinn pro Aktie lag bei 0,12 DM für das 1.Halbjahr 2000.
Für 2000 ist ein Umsatz von 122 Mio DM und für 2001 ein Umsatz von 160
Mio DM erwartet. Das Ergebnis pro Aktie soll 2000 bei 0,30 DM und 2001
bei 0,60 DM liegen.
Bei einem derzeitigen Kurs 8,10 EURO ergibt dabei ein KGV von 50 auf
2000er und von 25 auf 2001er Basis.

Fazit:
Die Advanced Medien Aktie zählt zu den am günstigsten bewerteten
Medientiteln am Neuen Markt. Zudem hat das Unternehmen aufgrund der
eingeleiteten internationalen Aktivitäten, insbesondere aufgrund des
Jointventures mit Wolgang Petersen, das Potenzial die gestellten
Wachstumsprognosen noch zu übertreffen.
Sollte in Zukunft wieder „Musik“ in die Medienaktien am
Neuen Markt kommen, dürfte auch AM davon profitieren. Kurse von 14-16
EURO dürften dann realistisch sein. Dem Anleger ist geraten, Kurse unter
10 EURO nutzen, um sich den Wert als Depotbeimischung zuzulegen.
Die Aktie wird am Neuen Markt unter WKN 509 300 gehandelt.

http://www.stockoperator.de/special.asp
 
aus der Diskussion: Nr.: 1! NEWS- & ADHOC - MELDUNGEN von Advanced Medien!
Autor (Datum des Eintrages): performerone  (12.09.00 00:42:38)
Beitrag: 34 von 53 (ID:1802423)
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