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[posting]18.058.903 von 23552 am 28.09.05 12:54:54[/posting]Was bei dieser Argumentation immer wieder (ich nehme mal an, bewußt) vergessen wird, ist die Tatasache, daß diese Länder hohe Zahlungen aus Brüssel beziehen.

Wenn wir uns diesen Ländern angleichen sollen, dann doch nur unter der Prämisse, daß wir auch unsere Zahlungen nach Brüssel verringern, was wiederrum zur Folge hätte, daß diese Länder weniger Zuschüsse empfangen können. Wäre mal interessant zu beobachten, ob sie bei Ihrem Steuersystem und der geringen Steuerbelastung bleiben können.

Gestern in Straßburg gab es eine Diskussion innerhalb des Europa-Forums zwischen den Fraktionsvorsitzenden der europäischen Konservativen und den europäischen Sozialdemokraten/Sozialisten.
Beide waren sich einig, daß es innerhalb der EU diesen Steuerwettbewerb nicht geben sollte und eine Harmonisierung der Steuergesetzgebung innerhalb der EU angestrebt werden sollte. Der Konservative war allerdings der Meinung, daß man zunächst einmal die neuen Mitglieder sozusagen einen kräftigen Schluck aus der Pulle gewähren sollte, damit sie zu den restlichen Ländern aufschließen können.
Also erst in ein paar Jahren über Steuerharmonisierung debattieren.

Bis dahin müssen eben die Völker der alten EU-Mitgliedsstaaten ertragen, daß die neuen Mitglieder, ermöglicht durch die Zahlungen der alten, Wettbewerbsvorteile haben und so den alten EU-Mitgliedsstaaten Arbeitsplätze abjagen, weil sie zugunsten der Unternehmen auf den Teil der notwendigen Staatseinnahmen verzichten, die sie ja aus Brüssel erhalten.
 
aus der Diskussion: Armut: Verkäuferin muß in Polen einkaufen
Autor (Datum des Eintrages): new_kid_in_town  (28.09.05 13:53:43)
Beitrag: 42 von 53 (ID:18059745)
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