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[posting]18.202.840 von hainholz am 09.10.05 12:21:07[/posting]@ hain

der artikel ist sehr interessant! danke fürs reinstellen.

bitte gestatte mir dazu einige weitergehende überlegungen.

daß gold in der vergangenheit nicht gegen inflation geschützt hat, ist offensichtlich (und gold hat auch keine zinsen abgeworfen).

aber was jetzt seit juni passiert (das öffnen der "schere": gold steigt unabhängig vom verhalten aller !!! wichtigen referenzwährungen), könnte die alte regel gebrochen haben. wenn sich nämlich die haltung der (groß- !!) anleger dahin geändert haben sollte, nun auf einmal gold als inflationsschutz anzusehen, dann wird der goldpreis als folge dieser haltung zunächst den inflationsverlust aufholen.

und das wird sehr schnell gehen, denn das öffnen der "schere" potenziert den bisher - von 2001 an - langsamen anstieg des goldes ganz erheblich.

bzgl. inflationsausgleich rechnet der o.g. artikel von 1983 an und kommt dazu auf einen goldpreis von rund 900 USD. Andere haben von den 70igern an gerechnet und kommen dann auf einen "fairen" gold preis von rund 1600 USD (www.jsmineset.com). Ich selbst kann soetwas nicht berechnen.

ein solches preisniveau erscheint heute natürlich völlig unvorstellbar.

tatsache ist:
- daß es 1999 im rahmen der hedge fond krise einen explosionsartigen anstieg des goldpreises gegeben hat
- daß die zentralbanken den verkauf des goldes von da an vertraglich limitiert haben
- daß das gap im goldpreis-chart, welches bei der "explosion" entstanden war, lehrbuchmäßig (aber erst in 2001) geschlossen wurde
- daß sich genau von da an ein klarer aufwärtstrend im goldpreis etabliert hat
- und das jetzt (seit juni) die "schere" aufgegangen ist.

während der goldpreis früher dem dollar im mittel um ca. 5% vorangehen konnte, beträgt diese abweichung im moment - und mit steigender tendenz = potenzierungseffekt) - schon rund 20%.

da das phänomen der "schere" so offensichtlich ist, wird man auch leicht den moment erkennen können, wo es sich wieder auflöst. dazu sind für mich nur zwei szenarien denkbar: entweder treibt ein dollaranstieg den goldpreis von dann an nun mit einem neuen mittleren abstand (von 20% oder wie hoch der abstand bis dahin auch immer angewachsen sein mag) vor sich her, es trift also einfach die alte regel wieder zu. oder es kommt erst zu einem scharfen abfall des goldpreises hin zum alten abstand, bevor die alte regel (goldanstieg=dollaranstieg und umgekehrt) wieder gilt.

nach meinen vorstellungen wird der letzte fall eintreten und zwar in der weise, daß der inflationsverlust der vergangenheit am ende dieser entwicklung zunächst überkompensiert wurde - im sinne eines letzten scharfen anstieges des goldpreises, bevor er dann zurückkommt.

vorraussetzung für eine entwichklung bis zu diesem punkt ist wohl, daß die zentralbanken bis dahin ihren vertrag beibehalten und gold nur limitiert und vorhersehbar an den markt geben (dieser vertrag erweist sich als sehr weise: mit dem anstieg des goldpreises steigt der wert ihres vermögens, es wächst da also ein gegenwert zu den schulden an. das ist gut). wie in dem o.g. artikel ausgeführt: der "above ground market" bestimmt die preisentwicklung, nicht die förderung von gold.

auf der anderen seite ist natürlich völlig klar: die aktien der goldminen werden in der üblichen weise mit ihrem hebel von einer solchen entwicklung profitieren. das läßt sich an ihren charts - eben auch genau seit juni!! - schon jetzt ablesen.

als anleger ist die "schere" daher für mich die beste aller welten für diese aktien, was auch immer die treibende kraft dahinter sein mag. Die "schere" ist eine tatsache, deren hintergrund ist offen für annahmen.

gruß, confi
 
aus der Diskussion: Gold steigt , der Dollar fällt .........wie geht das ?
Autor (Datum des Eintrages): confidential  (09.10.05 15:33:16)
Beitrag: 13 von 14 (ID:18204821)
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