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Ergänzung zu EADS, Meldung vom 08. Juli 2005:

Weßling (Reuters) - Beim Bau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo hat die deutsche Seite Verstärkung erhalten.

Dem Konsortium iNavSat um den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS seien das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Informationstechnik-Tochter der Deutschen Telekom, T-Systems, und die LfA Förderbank Bayern beigetreten, teilte das DLR am Freitag mit. Galileo ist die europäische Antwort auf das US-Satellitennavigationssystems GPS und soll 2008 in Betrieb gehen. Im Rahmen des 2,1 Milliarden teuren Projektes werden 30 Satelliten ins All gebracht.

Ende Juni hatte die EU das gemeinsame Angebot des von der EADS geführten iNavSat-Konsortiums und ihres bisherigen Konkurrenten Eurely gebilligt. Da Frankreich an beiden Konsortien beteiligt ist, hatten die Franzosen in der gemeinsamen Offerte ein Übergewicht. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hatte darauf eine angemessene Beteiligung deutscher Firmen gefordert. Als größter Beitragszahler des Galileo-Projekts könnte die deutsche Industrie dies erwarten, bekräftigte er am Freitag im oberbayerischen Weßling.

ZWEI KONTROLLZENTREN GEPLANT

Die halbe Milliarde Euro, die Deutschland als Starthilfe zur Verfügung stelle, entspreche 21 Prozent der staatlichen Zuschüsse für das Projekt, sagte Stolpe. In dieser Größenordnung solle Deutschland auch an künftigen Auftragsvergaben beteiligt werden. Das schließe Deutschland als Standort des zukünftigen Hauptkontrollzentrums für Galileo ein, forderte der Minister.

Entgegen der bisherigen Planung solle es zwei Kontrollzentren geben, sagte EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Er sei optimistisch, dass eines davon nach Deutschland käme. Es liege aber auch eine Bewerbung aus Italien vor. Der Entscheidung für zwei Kontrollzentren lägen keine politischen Erwägungen zugrunde, sondern seien rein technischer Natur, wenn eines ausfalle.

Für die öffentliche Hand würde das Projekt Galileo durch das Zusammengehen der beiden Konsortien 10 bis 20 Prozent billiger, sagte Barrot. In Europa könnten durch Galileo 150.000 Stellen geschaffen werden.
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Natürlich werden Länder wie Indien, Japan, Brasilien und China Leitungen "mieten",
um endlich vom US/UK - GPS-Monopol unabhängig zu werden.

Kleiner, aber feiner Nebeneffekt, auch die Europäische Verteidigungsunion, Frankreich,
die Bundeswehr verfügen dann über eigene "abhörsichere" Satellitensysteme
und müssen nicht mehr die extrem teuren US-Leitungen anmieten und anbetteln,
die zudem noch "gefiltert", d.h. abgehört werden.

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Anmerkung von mir:

Russland dürfte auch an diesem System interessiert sein, die Zusammenarbeit mit der ESA flutscht schon wie geschmiert. Letzte Nacht ist der `Venus - Express` gestartet.

Gruß
 
aus der Diskussion: Airbusgroup Thread eines Überfliegers (ehemals EADS)
Autor (Datum des Eintrages): die_Igelin  (09.11.05 12:54:22)
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