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[posting]18.937.662 von Sep am 22.11.05 14:10:41[/posting]Wenn es Dir gelingt, beispielsweise den hier im Forum tätigen Sittinbull dazu zu bewegen, seine unmäßigen Aktionen zur alternativen Beleuchtung der US- Anschläge der ihm gegenüber geäußerten Kritik erfolgreich zugänglich zu machen


da hast Du natürlich völlig Recht, und ein sehr überzeugendes Beispiel gewählt.

Der Hinweis auf die RAF führt auf die richtige Fährte. Hier ist es gelungen, den Terror wieder einzudämmen. Aber ideologische Verwandtschaft (im Sinne des gesellschaftspolitischen Standpunktes - nicht des Terrors) von Baader und Co, hat es bis in die höchsten Ämter dieses Staates geschafft. Freilich haben sie ihre Ansichten etwas gemäßigt, doch z.B. ist der Antiamerikanismus bei diesen Leuten tief verankert. Genauso bewahrt hat sich die autodestruktive Negativhaltung gegenüber dem deutschen Staat, oder noch entlarvender ausgedrückt: Gegenüber dem deutschen Volk (siehe Mutli-Kulti-Zirkus).

Deutschland hat sich verändert hin zu immer mehr Staat, auch ohne Terror. Noch nie waren die persönlichen Rechte in der BRD so eingeschränkt, das Leben so überbürokratisiert, wir verlieren immer mehr finanzielle Freiheit an den Staat, immer mehr wird von unseren Löhnen enteignet.

Und die Medien haben ein Ausmaß an Selbstzenur im Sinne politischer Korrektheit entwickelt, das eher an diktatorische Systeme erinnert, als an eine freiheitliche Gesellschaft.

Damals in den 70igern hat man den Fehler gemacht, sich nicht offensiv mit einer Gesellschaftbewegung auseinander zu setzen, die einen stark regulativen, verwaltenden und somit letztlich entmündigenden Staat als ihr Ideal betrachtet hat.

Das Ergebnis ist heute eine Staatsquote von über 50%, und die tabubedingte Unfähigkeit dies zu ändern, da die Wertvorstellung vom Vollkaskostaat vom Großteil der Bevölkerung verinnerlicht wurde.


Vom Prinzip her verhält es sich heute erneut ähnlich, nur eben auf ethnisch-kulturellem Niveau: Der Westen ist nicht bereit und fähig, seine Werte zu verteidigen.

Im Gegenteil: Man ist sogar vielfach überzeugt, daß unsere Kultur es garnicht Wert ist, verteidigt zu werden, da man in ihr nur noch die Mängel sieht, wie sie insbesondere von den USA repräsentiert werden. Am ehesten haben im Westen die USA einen Willen zum Selbsterhalt, was von den multikulturalistischen Europäern sofort als Makel angeprangert wird, um diese Stärke zu diskreditieren. (Siehe europäisches Appeasement gegenüber Iran vs. militärischer Option der USA)

Die übliche Kritik an GTMO zielt denn auch nicht auf die Wirkungslosigkeit dieser Methode, sondern ausschließlich auf die moralische Komponente. Zurecht. Aber ohne Alternativen aufzuzeigen. Man will die USA schutzlos sehen, weil sie der verinnerlichte Feind bestimmter Kreise sind.

Was es zur Bekämpfung der Terrorgrundlagen benötigt, ist
Glaubwürdigkeit und ein selbstbewußtes Vertreten der eigenen Kultur und Werte.

Daran fehlt es. Und darum scheitert auch die Integration.
Der Terror braucht ein Umfeld, in dem er gedeihen kann. Nur wenn immer mehr Personen aus diesem Umfeld ihre Ansichten revidieren, beginnen sich humaneren Werten zuzuwenden, werden sie kooperieren, und darüber informieren, wenn Anschläge geplant werden innerhalb ihrer Ethnie.

Den einzelnen Fanatiker wird man eher selten umstimmen können, aber man muß wenigstens versuchen, deren Umfeld zu erreichen.

Übrigens gibt es ein sehr gelungenes Beispiel für einen kollektiven Wertewandel: Die Deutschen nach dem Ende der Naziherrschaft.

Durch intensive Inforamtion wurde eine extrem breite und nachhaltige Distanzierung von der Naziideologie in der Bevölkerung erreicht.

Nach diesem Beispiel hätte man mit den GTMO-Insassen verfahren sollen, um sie als Mitstreiter für eine humanere, freiheitlichere Welt zu gewinnen. So wie sie jetzt sind, treten sie als das Gegenteil auf.
 
aus der Diskussion: Verdeckte Folter
Autor (Datum des Eintrages): Denali  (22.11.05 15:22:42)
Beitrag: 75 von 759 (ID:18939069)
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