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@Gimbl:

ohne medikus vorgreifen zu wollen, sei mir eine Anmerkung zum "Gentransfer mit Oligonukleotiden" gestattet:

Ein Gen ist nichts anderes als eine Kette von miteinander verknüpften Nukleotiden (Nukleus = Kern; so genannt, weil sie im Zellkern vorkommen). Oligonukleotid heisst also nichts anderes, als daß es sich nur um eine kurze Kette von Nukleotiden handelt (oligo = wenige).
Die Länge einer "Nukleotidkette" sagt über ihre Funktion noch nichts aus. Wichtig ist allein, ob sie ein Eiweißmolekül codiert und wenn ja, welches. Diese Eiweißmoleküle sind die eigentlichen Träger der Genwirkung.
Wichtig wäre diesbezüglich im Falle eines Gentransfers m. E. hauptsächlich, daß die Genfähre hinsichtlich ihrer Transportkapazität nicht limitiert ist, d. h., daß sie bei Bedarf auch sehr lange Nukleotidketten transportieren kann. Dies ist laut expliziter Aussage von Prof. Wittig bei Midge der Fall.

Natürlich wäre es theoretisch auch denkbar (sicherlich auch praktisch machbar), nicht ein ganzes Gen zu transferieren, sondern nur einen kurzen Abschnitt eines (defekten) Gens auszutauschen, um dieses auf diese Weise zu "reparieren". Vielleicht ist das mit "Transfer von Oligonukleotiden" gemeint. Einen grundsätzlichen Vorteil sehe ich darin aber nicht. Es handelt sich dabei lediglich um einen anderen Weg zum gleichen Ziel, nämlich dafür zu sorgen, daß eine Nukleotidsequenz in ablesbarer Form vorliegt, die das gewünschte Eiweißmolekül codiert.

Zum Thema "gescheiterte Übernahme": Könntest Du etwas näher erläutern, was Du damit meinst?

Viele Grüße
36510
 
aus der Diskussion: MOLOGEN - FORUM 12
Autor (Datum des Eintrages): 36510  (25.09.00 13:40:01)
Beitrag: 24 von 106 (ID:1916308)
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