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Neuerdings geistern Threads durch den Äther, in denen durch bestimmte Vorgehensweisen etwa beim Tanken die Ölkonzerne zu Preisnachlässen gezwungen werden sollen. Es macht sich halt so jeder seine Gedanken . . .

Anders sieht es der Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR), Dr. Norbert Allnoch.
Eine mögliche Antwort auf die hohen Ölpreise ist nach Ansicht des IWR der verstärkte Einstieg in die Brennstoffzellen-Technologie. "Wir brauchen in Deutschland ein kombiniertes Forschungs- und Markteinführungsprogramm für die Brennstoffzelle, um auf diesem industriepolitisch wichtigen Zukunftsgebiet international wettbewerbsfähig zu werden", sagte Allnoch kürzlich in Münster. Er ist der Meinung, dass eine ähnliche Vorgabe, wie die in Kalifornien, auch in Deutschland und der EU sinnvoll wäre.
Dazu kann man eigentlich nur applaudieren und hoffen, dass nach den in letzter Zeit vielen in diese Richtung gehenden Appellen auch bald Taten folgen!
Dabei muß sich die Regierung nichts abbrechen: DER SPIEGEL schreibt in seiner neusten Ausgabe von der "Jahrhundertchance durch die Ölkriese". Alle beginnen umzudenken, selbst die alte Stromindustrie wacht auf. Die RWE spricht neuerdings von einer "dezentralen Stromversorgung". Abgasarme Kleinkraftwerke würden zum "zentralen Element" der Konzernstrategie (was damit gemeint ist, ahnen wir ;) .
Ebenso schwenkt die Ölindustrie ein. Schell und BP meinen, dass Erdgas, notwendig für den großflächigen Übergang in die neue Energietechnik, dem Erdöl den Rang ablaufen werde. Zitat: "Wir bereiten uns auf das solare Wasserstoffzeitalter vor".
Und nun kommt das Tolle am Öl-Desaster: Unter dem Druck steigender Rohölpreise und technologischer Durchbrüche wird wirtschaftlich attraktiv, was lange als Hirngespinst galt - die Umstieg auf umweltgerechte schonende Energiequellen.
"Nationen, die den Übergang zum neuen Energiesystem vornehmen und sich jetzt richtig positionieren werden eine Menge sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Vorteile erwerben", meint das Washingtoner Worldwatch Institute. Mit der entsprechenden Weichenstellung kann die Regierung nun eine riesige Jobmaschine in Gang setzen. Wir wissen, dass die Technik weitgehend entwickelt ist und die Wirtschaft bereitschaft zu Investitionen bereit hat.
Also könnte z. B. mit der Solartechnik erreicht werden, was schon bei Windgeneratoren gelang: Deutschland würde zur führenden Nation einer Zukunftsbranche aufsteigen - mit gewaltigen Arbeitsplatzgewinnen. Die Windstromer schafften bereits 15.000 Arbeitsplätze. Die Solarindustrie - obwohl bisher nur mit 0,004 % Anteil am Strommarkt, 10.000 Jobs. Bei 0,4 % werden es 50.000 Stellen sein.
Unsere Politik muß diese Jahrhundertchance aufgreifen, denn selten ermöglichte eine Entwicklung zugleich derart positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Ausblicke. Und darum wird sie meiner Meinung nach hier zupacken.
Ich bin sicher, dass Schröder & Co diesen Happen aus vielerlei Gründen nicht verschmähen werden und wir in naher Zukunft in Deutschland eindeutige Richtlinien erhalten. Was kann mehr Wählerstimmen bringen als Arbeitsplätze zu schaffen, den Industiestandort Deutschland zu sichern, die Lebensbedingungen zu verbessern, die verhasste Abhängigkeit vom Öl zu vermindern und auch noch die Umwelt zu entlasten?
Sie ist eindeutig in Sicht, die bessere Zukunft mit umweltgerechten Energiequellen - und natürlich der Brennstoffzelle.

MfG


Recherche:
http://www.stromtarife.de/archiv/00/09/2204.html
DER SPIEGEL 39/2000
 
aus der Diskussion: Ballard Power - Realistische Zukunftsperspektiven Nr. 4
Autor (Datum des Eintrages): subkutan  (27.09.00 09:18:25)
Beitrag: 124 von 407 (ID:1931819)
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