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@boersi, @vegla

aus #104
Ganz ernsthaft, wenn das Dingen `rum` ist: lasst uns überprüfen ob es eine Möglichkeit gegeben hätte mit den Chartdaten bis zum 2. Dezember die Höhe der Spitze abschätzen zu können.
Ich glaube, heute wird wieder mal ein Tag, der fast alle alten Linien und aus ihnen abgeleiteten Schätzungen über den Haufen wirft - oder?


Die Sache hat mich intensiv weiter beschäftigt: Hätte ich geahnt, wie es geht, so hätte ich mit Sicherheit relativ viel meiner Teile in den Anstieg vor der Spitze abgegeben, um diese Stücke und mehr unten zurück zu holen.
Als die explosionsartige Entwicklung lief, war ich aber noch nicht weit genug, ihren Umfang abschätzen zu können.
Gestern habe ich mir mal einen Chart (logarithmisch) ausgedruckt und meine Linien mit Bleistift und Lineal gezogen. Dabei war das grobe Ergebnis, dass Annahmen die ich als Erfahrungswerte einfacher, hausbackener Chartanalyse in #130 im nachhinein formuliert habe, recht gut hinkommen:
- Die Steilheit des alten Kanals (runde Verdoppelung pro Jahr) bleibt vorerst erhalten. (Lässt sich noch nicht abschätzen!)
- Auch die alte Breite (Faktor ca. 1,6 - 1,8) bleibt erhalten.
- Die alte Oberkante (Widerstand) wird zur Unterkante (unterstützung)
...
Da aber selbst 1,17 € * Faktor 1,8 nicht ganz ausreichen, die 2,26 € einzufangen, sind entweder die Grundannahmen nicht gültig, oder die Rechengrößen (alte Oberkante, alte Kanalbreite) falsch - oder beides. Auf Schlusskursbasis (Schluss am Montag bei 1,76) käme es aber recht gut hin.


Das heißt: Die bezüglich Zeitpunkt und Entschiedenheit (für mich) völlig überraschende Entwicklung im Anstieg vom 7.-13. Dezember wäre - bezüglich obere Grenze des Anstiegs - aus den Daten vor dem 2. Dezember 2005 tatsächlich abschätzbar gewesen! Spätestens am Abend des Freitags (9. Dezember) hätten die Verkaufsorder beginnend ab ca. 1,8 € gesetzt werden können.
Aber zwischen Freitagabend und dem folgenden Donnerstagmorgen hat sich keiner von uns getraut, derartige Überlegungen (Gedankenspiele, Szenarios...) im Board zum besten zu geben. Warum?
- Angst vor der Bloßstellung eines Irrtums, wenn es anders kommt als `laut Charttechnik` zu werwarten?
- Angst vor dem Geschimpfe der Ultraoptimisten, welche die Nennung jeder Obergrenze zu jeder Zeit als Verrat oder Blasphemie bekämpfen?
- Angst vor dem Naserümpfen der konservativen Realisten (zu denen ich mich ja gewöhnlich zähle)?
- Angst vor der `Ungeheurlichkeit` des Ergebnisses?

@Boersi
Bitte tu mir den Gefallen und mach das Gedankenexperiment mal mit und schreibe eine technisch fundierte Analyse, was bei einem Ausbruch zu erwarten ist, auf Basis der Daten bis zum Freitag, 2. Dezember 2005.
Üblicherweise wird dieses Vorgehen als `Prophezeiung im nachhinein` kritisiert. Man kann sie aber auch als Versuch der Validierung der verwendeten Analyseinstrumente bezeichnen.
Wenn nämlich das Kursverhalten nach dem Ausbruch mit den verwendeten Instrumenten nicht vorhersehbar war, ist das eine wichtige Information: Die Instrumente müssten verbessert (modifiziert, erweitert) werden.

Die zweite Frage, von der ich absolut keine Ahnung habe, die ich mal Richtung @vegla losjage: Gab es vor dem Ausbruch eine Konstellation an Indikatoren, welche auf eine sich anspannende Instabilität hingedeutet haben?

Manni
 
aus der Diskussion: IQ Power AG - Charttechnik-Thread - Analysen
Autor (Datum des Eintrages): ManfredBeck  (21.12.05 08:40:36)
Beitrag: 156 von 2,938 (ID:19360258)
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