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Abschwung am Neuen Markt durch Fonds getrieben

Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) führt die jüngsten Kursverluste am Frankfurter Neuen Markt maßgeblich auf Verkäufe großer Fondsgesellschaften zurück.

Es gebe keine Panikverkäufe von Privatanlegern. "Die Kleinanleger haben sich bislang sehr vernünftig verhalten", sagte SdK-Vorstandsmitglied Markus Straub der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag in Frankfurt. Die Talfahrt der Wachstumswerte sei vor dem Hintergrund von Gewinnwarnungen und der hohen Bewertung vieler Unternehmen eine "normale Korrektur". Kleinanlegern empfiehlt der Experte sehr selektiv bei ihren Anlageentscheidungen vorzugehen und genau zu prüfen, ob ein Unternehmen seine Versprechen auch einhält.

Der Neue Markt der Frankfurter Wertpapierbörse hat seit Freitagmorgen bis Dienstagmittag über 400 Punkte verloren. Am Montag gab der alle Werte des Segments umfassende Nemax 3,2 Prozent nach. Auch am Dienstag zeigte sich der Index am Mittag über zwei Prozent schwächer.


"Der Einbruch am Neuen Markt ist maßgeblich durch große Werte zustande gekommen", sagte Straub unter Verweis auf die Talfahrt einiger Indexschwergewichte wie T-Online, Intershop und EM-TV. Diese zeige, dass die Korrektur durch Verkäufe vieler Fonds forciert worden sei, da diese sich in Werten mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 100 Mio. Euro nicht engagierten.



"Wer mitzockt, muss täglich am Ball bleiben


Mit einer Trendwende rechnet der Aktienexperte, sobald die ersten positiven Unternehmensnachrichten wieder Gehör fänden. Angesichts der jüngsten Kurseinbrüche sollten die Anleger ihr Depot genau überprüfen. "Man muss sich immer wieder die Frage stellen. Würde ich auf dem Niveau das Unternehmen nochmals kaufen?", sagte Straub. Falls Nein, dann sollten die Papiere verkauft werden, rät der Experte. Eine Korrektur biete aber auch Chancen zum günstigen Einstieg. Es gebe genügend Qualitätswerte am Markt, die auch langfristig Erfolg versprächen, sagte Straub. Bei einem Engagement am Neuen Markt sollte sich der Anleger jedoch bewusst sein, dass dies ein Risiko-Kapitalmarkt sei. Zudem müsse man sich als Anleger am Neuen Markt täglich mit dem Marktgeschehen auseinandersetzen. "Wer mitzockt, muss täglich am Ball bleiben."



© 2000 Reuters Limited.
 
aus der Diskussion: Abschwung am Neuen Markt durch Fonds getrieben (Schutzgemeinschaft d.K.)
Autor (Datum des Eintrages): MrMax  (16.10.00 14:50:56)
Beitrag: 1 von 1 (ID:2088241)
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