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Der scheinbare Schritt in die richtige Richtung durch eine sogenannte Reichensteuer, erweist sich bei einer genauen Prüfung als Rohrkrepierer. So wird in der Bemessung lediglich das Privateinkommen von 250.000 EURO (500.000 EURO bei Verheirateten) berücksichtigt und stellt damit eine Rumpfsteuer dar. Wenn es aber tatsächlich um eine Mehrbelastung von Besserverdienenden gehen soll, dann ist es notwendig, daß man auch die gewerblichen Einkünfte berücksichtigt.
Hätte man den Spitzensteuersatz für höhere Einkommen, von den geplanten 45 auf 50 Prozent angehoben, dann hätte dies eine jährliche Mehreinnahme von 3 Milliarden statt der nun 127 Millionen Euro erbracht. Die von Finanzminister Steinbrück veranschlagten rund 2,1 Milliarden Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen im nächsten Jahr wären dadurch locker übertroffen worden. Auch in den kommenden Jahren wäre es möglich, die angepeilte Mehreinnahme von 5,6 Milliarden Euro zu erreichen. Die Best- und Besserverdienenden wären angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligt worden und hätten ganz nebenbei immer noch weit weniger zahlen müssen, als die zu errichtenden Abgaben in der Ära Helmut Kohl. Unter diesen Aspekten ist die Reichensteuer daher mehr eine Lachnummer als ein wirklicher Schritt hin zu sozialer Gerechtigkeit.
 
aus der Diskussion: Reichensteuer: Falsche Signale
Autor (Datum des Eintrages): KinskiKlaus  (14.05.06 18:04:15)
Beitrag: 9 von 9 (ID:21580278)
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