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Noch klappt es mit Exportüberschüssen, da die Ökosteuer noch "erträglich" ist. Jem hat jedoch zur Erzielung eines deutlichen Lenkungseffektes eine weit höhere Ökosteuer auf alle Energiearten gefordert. Dies würde schrittweise, über viele Jahre verteilt, bei Standortentscheidungen gegen Deutschland wirken. Die jetzt bestehenden Chemiefabriken, Aluminiumwerke, Kraftwerke, usw. würde man nicht sofort stilllegen, aber schon allmählich mit der Produktionsverlagerung beginnen, wenn das jeweilige Unternehmen bereits weitere Standorte im Ausland hat. Wenn es noch keine hätte, würde es sich bei höherer Belastung in Dtl. umso mehr bemühen, Fabriken im Ausland aufzubauen.
Eine Erhöhung der Ökosteuer wird nur sinnvoll sein, wenn möglichst viele Staaten, die als Ausweichstandorte in Frage kommen, mitmachen. Deutsche Alleingänge bewirken nur marginale Energieeinschränkung, kosten Arbeitsplätze und vermindern den Wert bereits in Dtl. bestehender Produktionsanlagen, da diese bis zum Ende ihrer Nutzungsspanne weniger konkurrenzfähig sind. Bei der Neuinvestition werden die Ersatzanlagen tendenziell in Niedrigsteuergebiete abwandern.
Übrigens sieht es mit den Exporten gar nicht so gut aus, wenn man statt der Handelsbilanz die dt. Leistungbilanz betrachtet. Die Exportüberschüsse werden dringend benötigt, andere Geldzahlungen ins Ausland (EU, Urlaubsausgaben, ...) zu finanzieren. Ich will damit sagen, bei einem Export-Import-Gleichgewicht befände sich die dt. Leistungsbilanz dick im Minus.
 
aus der Diskussion: Kerstin Müller jetzt im ZDF - Unglaublich, haben die Grünen denn nur Scheiße im Kopf?
Autor (Datum des Eintrages): gholzbauer  (24.10.00 09:41:31)
Beitrag: 62 von 194 (ID:2161122)
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