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Man kann davon ausgehen, daß es noch sehr spannend wird.
Denn die Übernahme verläuft sehr langsam. Per 24.05.2006 hat Bayer gerade mal 3,58% der Schering Aktien bekommen. (Das 86 EUR Angebot endet bereits am kommenden Mittwoch, den 31.05.2006.)
Warum verkaufen die Aktienbesitzer nicht, obwohl EUR 86 pro Aktie eigentlich ein guter Preis ist?
Warum bieten zwei Konzerne (Merck bzw. Bayer) überhaupt Preise an, die deutlich über dem damals aktuellen Kurs von ca. EUR 60-65 liegen? (Beide Konzerne erzielen meiner Meinung nach mit der Übernahme von Schering kaum Synergieeffekte. Kostensenkungen könnten daher kurzfristig nur im Verwaltungs-und IT-Bereich erzielt werden. Die damit eingesparten Gelder werden dann aber in mehrfacher Höhe wieder für externe Unternehmensberater ausgegeben. Ob das sinnvoll ist?)

Wie kann es weiter gehen?

Variante 1 (eher unwahrscheinlich): Bayer bekommt bis 31.05.2006 keine 75% + 1 Aktie. Dann ist alles wieder offen und der Kurs wird fallen.

Variante 2 (sehr wahrscheinlich): Bayer bekommt bis 31.05.2006 75% + 1 Aktie. Dann hat Bayer zwar "das Sagen", benötigt aber 95% aller Aktien um die restlichen 5% direkt vom Markt nehmen zu können. Fazit: Wer nach der 75%-Übernahme noch Aktien im Depot hat, kann mehr verlangen. Ich stelle mir da z.B. 108 EUR vor.

Unklar für mich ist, ob die Allianz AG ihre 10%-Beteiligung wirklich nur für 86 EUR verkaufen will.
Merck ist mit knapp 5% ebenfalls an Schering beteiligt. Was passiert, wenn Merck und einige zusätzliche Investoren einen Riegel vor die 95%-Marke schieben?
Welche Hedge-Fonds sind noch mit im Spiel?

Da ich (und Freunde) bei Schering long investiert bin (sind), werde ich 50% zu 86 EUR verkaufen. (Aber nur, wenn am 31.05.2006 Bayer deutlich mehr als 75% besitzt!) Die anderen 50% darf man mir dann für 100 + X abkaufen. :p
 
aus der Diskussion: Bayer: Europäische Kommission genehmigt Übernahme von Schering
Autor (Datum des Eintrages): Ulrich01  (25.05.06 01:31:41)
Beitrag: 2 von 2 (ID:21787832)
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