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Als kleine Lektüre eine Mail aus vergangenden Tagen.

Die US-Indizes konnten gestern ihre

Stabilisierungsversuche im weiteren Verlauf nicht fortsetzen und kippten kurz vor Handelsschluss erneut nach unten ab. So verlor der Dow Jones 0,7 Prozent auf derzeit 11.128 Punkte; die Technologiebörse Nasdaq Composite gab parallel hierzu ebenfalls um 0,7 Prozent auf aktuell 2.180 Punkte ab. Da sich der japanische Nikkei über Nacht unerwartet „vernünftig“ verhielt und sogar ein leichtes Plus verbuchte, konnte sich der DAX im Vormittagshandel für einige Zeit gut behaupten, ist aktuell jedoch schon wieder leicht ins Minus gerutscht.



Gestern stieg der DAX in den ersten Handelsminuten schnell bis auf 5.703 Punkte; woraufhin dann größere Abverkäufe bis auf 5.588 einsetzten. Von diesem Niveau aus (welches das bisherige Wochentief darstellt) konnte das deutsche Börsenbarometer ein bullisches Reversal vollziehen und dieses bis Handelsende verteidigen. Die nächsten Widerstände liegen jetzt bei

5.716/5.724 beziehungsweise bei 5.800/5.869. Die vergangenen Tage haben immer wieder gezeigt, dass einige Marktteilnehmer auch nur leicht erhöhte Kurse dazu nutzen, um auf breiter Front ihre Aktienpositionen abzubauen. Charttechnisch gesehen liegt beim DAX (und auch bei anderen wichtigen

Aktienindizes) ein dynamischer Abwärtstrend vor. Dabei steigt die Trendintensität im Zeitablauf weiter an.



Wie geht es jetzt mit dem DAX und den Weltbörsen weiter?

Aus technischer Sicht sind die Weltbörsen unserer Meinung nach mehr als angeschlagen. Bei nahezu allen Indizes vollzogen sich Ausbrüche über wichtige Widerstandslinien auf neue Hochs, die in der weiteren Folge nicht bestätigt werden konnten und somit als „Bullenfallen“ angesehen werden müssen. Solche Formationen entfalten im weiteren Verlauf regelmäßig starke Reaktionen (= massive Kursverluste) nach unten.

Darüber hinaus waren in den gestrigen Tagen bei fallenden Kursen markant anziehende Umsätze zu beobachten. Jede nach oben gerichtete Gegenbewegung wird daher sowohl beim DAX als auch bei Dow, Nasdaq & Co. prozentual keine nennenswerten Ausmaße annehmen und auch auf der Zeitachse nicht lange andauern (vermutlich maximal – wenn überhaupt! - 2 bis 3 Tage oder 100-150 Punkte). Für die kommenden Wochen und Monate sind daher wesentlich tiefere Kurse zu erwarten.



Die Warnsignale verstärken sich in einer bedrohlichen Art und Weise!



Damit jedoch nicht genug: Wir sehen folgende „Probleme“, die an den Weltbörsen zu einem dramatischen Kursverfall führen könnten:



- Im Kupfersektor sollen einige große Marktteilnehmer

(= Hedgefonds) vor dem Aus stehen. Es handelt sich um Hedgefonds, die mit Baissekontrakten horrende Verluste eingefahren haben. Diese Marktteilnehmer sind nicht imstande, die an sie gestellten Nachschussforderungen zu decken. Dabei soll der Umfang mehrere Milliarden Dollar betragen. Sollte sich dieses Szenario bestätigen (was wir uns nicht wünschen), wären hiervon auch kreditgebende Banken betroffen, was automatisch eine Kettenreaktion ruinösen Ausmaßes nach sich ziehen würde;


- In jüngster Vergangenheit kam es bei bestimmten

Währungen zu dramatischen Einbrüchen. Wir meinen damit nicht nur die Währungen in Island und Neuseeland, sondern auch den kurzfristigen Schwächeanfall bei der türkischen Lira (bei welcher sich innerhalb weniger Stunden Kursverluste im zweistelligen Prozentbereich ergaben). Hinzu kommt, dass Ungarn derzeit vor kaum lösbaren finanziellen Problemen steht – eine Finanzkrise in Osteuropa ist jetzt nicht mehr auszuschließen. All diese Entwicklungen sind als Warnsignale zu verstehen!;

-

- Indien und China stehen kurz vor einem

Zusammenbruch. In beiden Ländern haben sich dramatische Überkapazitäten aufgetürmt, wodurch bereits die ersten Firmen vom Konkurs bedroht sind. In jüngster Vergangenheit sind schier unglaubliche Multi-Milliarden-Dollar-Beträge in die beiden Länder geflossen, wodurch sich Kapitalfehlleitungen ergaben (das Geld wurde fälschlicherweise in Sektoren investiert, die keine Rendite erzielen dürften). Hinzu kommen weitere Sprengsätze in Form von katastrophalen Infrastrukturproblemen, sozialen Unruhen, vermehrten Stromausfällen und maroden Banken. Ein Einbruch in diesen beiden (derzeit von den Massenmedien

hochgelobten) Ländern würde auch die westlichen Börsen mit nach unten ziehen. Wir scheinen derzeit kurz vor dem Ausbruch einer internationalen Finanzkrise (ähnlich der Russlandkrise im Herbst 1998!) zu stehen;



- Die derzeitige Pattsituation im „Atomstreit“ mit dem

Iran (China und Russland weigern sich, ihre Zustimmung zu militärischen Sanktionen zu geben) hat für die USA verheerende Folgen. Die iranische Ölbörse hat bereits Nachahmer gefunden, da mehrere OPEC-Staaten bis zum Jahr 2010 eine eigene Währungsunion gründen wollen.

Sollten diese Pläne umgesetzt werden, steht der US-Dollar vor dem K.O.! Sämtliche Ölimportländer müssten keine Dollar mehr aufwenden, um Öl beziehen zu können. Fällt jedoch diese künstliche Stützung der US-Währung (welche in den vergangenen Jahrzehnten den Niedergang des Dollar verhindert hat) in naher Zukunft weg, hätte dies katastrophale Folgen für die USA;



- Der von der breiten Masse noch völlig unbemerkte

Währungskrieg tritt jetzt in eine verschärfte Phase ein! Konkret: Der renommierte Martin Feldstein (wird als möglicher Nachfolger des gegenwärtigen US-Finanzministers John Snow gehandelt) hat im Wall Street Journal darauf hingewiesen, dass dem US-amerikanischen Handels- und Zahlungsbilanzdefizit nur durch eine drastische Dollarabwertung begegnet werden kann. So sollen Importe verteuert und US-Exporte billiger gemacht werden. Feldstein machte ausdrücklich klar, dass eine Dollarabwertung zusätzlich die US-Außenschulden reduziert, da die diese Verschuldung an ausländische Gläubiger nicht in Fremdwährungen, sondern in US-Dollar besteht. Damit nicht genug: Feldstein spielte in diesem Zusammenhang auf die Dollarabwertung in Höhe von 40 Prozent während der zweiten Hälfte der 80 Jahre an! (Kleiner Hinweis:

In diesen Zeitraum fiel auch der Crash im Jahr 1987);


- China, Indien und Japan sind über die Äußerungen

Feldsteins empört. Sowohl der japanische als auch der stellvertretende chinesische Finanzminister drohten mit „schockierenden Konsequenzen“, sollte es zu einer starken Abwertung der US-

- Währung kommen. Da vor allem China und Japan über

gigantische Bestände an US-Staatsanleihen verfügen, würden sie von einer Abwertung empfindlich getroffen;





- Besonders brisant ist, dass der russische Präsident

Putin die Daumenschrauben weiter angezogen hat.

Nachdem er sich mit dem Ausbau des russischen Staatskonzerns Gazprom ein gigantisches Öl- und Gasmonopol gesichert hat, schlägt er jetzt auch in der Währungsfrage gnadenlos zu. Vor einigen Tagen kündigte Putin an, dass der russische Rubel am 1. Juli 2006 konvertibel gemacht wird. Damit werden in Kürze sämtliche russischen Rohstoff- und Energieexporte in Rubel und nicht mehr in Dollar abgewickelt werden!

Auch andere Öl exportierende Länder wollen ihre Energieexporte nicht mehr länger nur in US-Dollar abwickeln.



Schlussfolgerungen für Ihre Anlagestrategie:

Der Dollar-Ausstieg von Putin kann in seiner Brisanz gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es deutet derzeit alles darauf hin, dass das Post-Bretton-Woods-Weltwährungssystem der letzten 35 Jahre auseinander fällt. Überaus bedenklich stimmt, dass die bestehenden Probleme sich selbsttätig verschärfen. Schlimm ist darüber hinaus, dass es derzeit verschiedene überaus bedenkliche Entwicklungen gibt, die auch noch gleichzeitig auftreten (u.a. der sich verschärfende Krieg um die Rohstoffe mit politischen und militärischen Mitteln). Wir hoffen daher, dass Sie unsere vielfachen Warnungen der vergangenen Wochen dazu genutzt haben, um Cash aufzubauen. Um nicht missverstanden zu werden: Wir verstehen uns als Optimisten und keinesfalls als Schwarzmaler!

Es bringt aber unserer Meinung nach bei bestehenden ernsten Gefahren überhaupt nichts, alles zu beschönigen (so wie es derzeit die Finanzmedien tun:

„Die aktuelle Korrektur ist gesund“; „Aktien sind immer noch sehr günstig bewertet“; „Der Markt sollte bald wieder nach oben laufen“ etc.) und so zu tun, als wäre alles in Ordnung.

Die Sicherheit und der Erhalt des Vermögens ist der oberste Grundsatz.

Erst nachdem man sich überlegt hat, wie man sein Kapital sinnvoll schützt, kann überhaupt erst über Chancen nachgedacht werden.

Wir verweisen daher an dieser Stelle auf die bereits in Trendraketen vorgestellten Short-Zertifikate:

- DAX-Short (WKN ABN0PC): aktueller Kurs: 7,52 Euro

- DAX-Short (WKN DZ7YPH): aktueller Kurs: 5,11 Euro

- Nasdaq-100-Short (A0CLWS): aktueller Kurs: 4,26

Euro

Weitere Finanzinstrumente finden Sie auf www.abn-zertifikate.de oder auf www.onvista.de.

Noch einmal: Der Markt ist derzeit „nicht sauber“; bleiben Sie ihm daher zum Großteil fern! Die starken Tagesverluste erinnern auch an die Wochen vor dem 11.

September 2001, wo große Adressen hohe Bestände auf den Markt geworfen haben, bis sich dann die Attentate ereigneten. Auch dieses Mal „riecht“ alles nach einem „externen Unfall“.

Bleiben Sie daher vorsichtig! Extreme Übertreibungen nach unten, wie wir Sie bei einzelnen Rohstoffaktien sehen, sind dagegen jetzt und und in den nächsten Tagen/Wochen traumhafte Kaufgelegenheiten.

Mit freundlichen Grüßen


 
aus der Diskussion: | _sieben\'s Depotbesprechung - Spekulative Werte |
Autor (Datum des Eintrages): _sieben  (27.05.06 11:14:13)
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