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Aus EMI 26.April 2006

Mögliche Folgen einer arabischen WährungsunionInhalt

Die Golfstaaten Bahrain,
Kuwait, Saudi-Arabien, Oman,
Katar und Vereinigte Arabischen
Emirate planen schon im
Jahr 2010 eine eigene Währung
nach dem Vorbild des Euros
einzurichten. Die EZB steht
diesen „ambitionierten“ Plänen
sehr positiv gegenüber „da sie
das internationale Finanzsystem
stabilisieren könnten“ und
unterstützt das Vorhaben sogar
in einer aktiven Beratungsposition.
Hinter der Schützenhilfe für die
neue Währung steht jedoch
sicherlich auch ein anderes
Interesse, das die europäischen
Währungshüter mit Rücksicht
auf die transatlantischen
Beziehungen nur unter vorgehaltener
Hand flüstern können:
Eine gemeinsame Golfwährung
könnte die Rolle des US-Dollar
als dominierende Ölwährung in
Frage stellen und die aktive
Unterstützung der EZB die Rolle
des Euros in der arabischen
Region stärken.
Der Dollar hingegen würde
durch eine neue Golfwährung
doppelt geschwächt, denn die
Golfstaaten planen nicht nur ihre
zukünftigen Ölexporte in der
eigenen Währung abzuwickeln,
sondern die Währung auch
durch Öleinahmen zu decken.
Diese Stabilitätsgarantie könnte
die Währung zu einer höchst
attraktiven Reservenwährung
machen. Für die Vereinigten
Staaten wäre dies eine unabschätzbare
Gefahr, denn mittlerweile
haben die Schwellenländer
gemeinsam schon mehr als 2
Billionen USD an Währungsreserven
angehäuft.
Wer finanziert zukünftig das
amerikanische Leistungsbilanzdefizit,
wenn auch noch die
asiatischen Staaten bei ihren
Plänen für eine gemeinsame
Währung aufs Gaspedal
steigen?
Schöne Frühlingstage wünscht,
Florian Schulz
 
aus der Diskussion: Irakische Dinar - Chance od. Trash
Autor (Datum des Eintrages): stiefelriemen  (28.05.06 13:40:48)
Beitrag: 5 von 25 (ID:21846889)
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