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Ich stelle hier nochmal meine Schätzungen aus Thread: ► Vivanco ◄ Große Chancen nach gestriger HV und den an einigen Stellen modifizierten Text rein, weil dieser Thread ja unter der aktuellen WKN läuft und hier möglicherweise weiterdiskutiert wird:

Meine Schätzungen für die Umsätze sind:

Umsatz 2003: 107
Umsatz 2004: 108
Umsatz 2005: 120
Umsatz 2006: 130e
Umsatz 2007: 140-145e


Die Umsatzplanung des Vorstands für 2006 (Umsatz 2006: 120 mios, EBIT 2006 4,5 mios) würde ich konservativ nennen. Es ist zu bedenken, daß sich das Unternehmen in den Jahren 2003 – 2005 in einer schweren Unternehmenskrise und kurz vor der Pleite befand, was zur Zurückhaltung bei den Kunden geführt haben dürfte, wie auch der Vorstand zugestanden hat. In Anbetracht der Tatsache, daß sogar in einer solchen Situation die Umsätze gesteigert werden konnten und bei Berücksichtigung der positiven Effekte der Sanierung auf die Kundenbeziehungen schätze ich den Umsatz in 2006 höher als die vom Vorstand genannten 120 mios. Für 2007 ist zu bedenken, daß die positiven Effekte der Unternehmensgesundung voll zur Geltung kommen sollten. Wegen der angespannten Situation konnte man in der Vergangenheit ebenso – wie vom Vorstand auf der HV berichtet – nicht alle Umsatzpotentiale wahrnehmen. Durch die solide Finanzierung sollte dies aber in Zukunft möglich sein. Ebenso bringen die Neukunden Tesco und wohl besonders die France Telecom ein nettes zusätzliches Umsatzpotential. Für die Folgejahre nehme ich Umsatzsteigerungen von 10 % p.a. an.

Für 2007 rechne ich nicht mit a.o.-Aufwendungen. Die Rohertragsmarge wird mit 40 % konstant veranschlagt. Das Finanzergebnis wird wohl etwas besser ausfallen, als in den Vorjahren, da nunmehr nur noch eine Zinslast auf 29,3 mios, sowie die bis zu 10 mios variable Kreditlinie, (maximal also knapp 4 mios. Zinsen) anfallen. Der zukünftige a.o.-Abschreibungsbedarf dürfte nach den a.o.-Abschreibungen in 2004 iHv 6,1 mios (Immobilien) und in 2005 iHv. 7,8 mios (auf die Beteiligungen) begrenzt sein. Ich gehe davon aus, daß die Bilanz nach den massiven Wertberichtigungen der letzten 2 Jahre sauber ist und die Grausamkeiten in 2005 verarbeitet wurden und die Restrukturierungsnachwehen in 2006 nur noch gering auf den Zahlen lasten. Für 2007 gibt es dann hoffentlich keine zu verdauenden Altlasten mehr. In 2006 sinnd bis dato laut Aussage von der HV noch Restrukturierungsaufwendungen iHv. 2,4 mio € angefallen. Diese Aufwendungen sind in der Tabelle nicht berücksichtigt, da eine Ergebnisschätzung nach DVFA/SG-Vorgaben durchgeführt werden soll. Nach diesen Vorgaben sind sowohl positive wie auch negative Einmaleffekte, zu denen auch einmalige Restrukturierungsaufwendungen gehören, herauszurechnen. Aufgrund dieser DVFA/SG-Vorgaben werden auch offiziell die KGVs berechnet, weshalb diese Vorgaben hier angewendet werden.

Unter Berücksichtigung eines gegenwärtigen Fixkostenblocks iHv. 44 mios und der vorsichtshalber unterstellten Annahme von sich jährlich um 5 % ausdehnenden Fixkosten ergibt sich folgendes Tableau als mögliche Projektion für die nächsten Jahre:


----EXCEL-Tableau wegen des sperrigen Formats im nächsten Posting ----


Die roten, kursiven Zahlen des Tableaus spiegeln meine Annahmen zur Gegenwart und zur Zukunft wider. Da die hohen steuerlich aufgelaufenen Verluste durch die Sanierung erhalten bleiben und damit auf viele Jahre steuerliche Verlustvorträge nutzbar sein werden, sind die steuerlichen Regularien nach § 10 d II EStG iVm § 8 KStG in die Berechnung der Steuerlast einbezogen, wobei vereinfachend von einer kombinierten Körperschafts- und Gewerbesteuerquote von 35 % ausgegangen wird.
Die EPS-Angaben und die fair-value-Angaben pro Aktie bei bestimmten KGVs beziehen sich auf die neue Aktienanzahl von 3.888.649 mio Stück. Selbstverständlich spiegelt das Excel-Tableau nur ein mögliches Szenario an Werten wieder und ist nach meiner Einschätzung verhalten optimistisch, aber nicht euphorisch zu nennen. Das angemessene und zur Debatte stehende KGV mag jeder anders sehen, ich halte zum gegenwärtigen Zeitpunkt das KGV 2007 für relevant und messe Vivanco mindestens ein KGV von 10-15 zu, wofür sich faire Werte der neuen Aktien mindestens zwischen € 16 und € 24 ergeben. Bei höheren zugestandenen Multiples oder besserer Geschäftsentwicklung wäre dies noch entsprechend mehr. Laufen die Folgejahre wie unterstellt zufriedenstellend, ergäbe sich wegen der Skaleneffekte (Rohertragsmarge: 40 %) ein erheblicher Gewinnhebel, der zu einem stark steigenden Unternehmenswert führen würde, wie man der Tabelle entnehmen kann. Beim Blick auf die Gewinnwachstumsraten in diesem Szenario wäre dann selbstverständlich auch ein KGV höher als 15 gerechtfertigt.

Bilanziell wird Vivanco in Kürze auch blitzsauber dastehen, da im Zuge der Restrukturierung bei der Gesellschaft 83 mio Schulden wegfallen. Vivanco hat dann im Konzern wieder eine gesunde Eigenkapitaldecke von 25,5 mio € bei einer Bilanzsumme von 113,8 mio € per aktueller 2005er Bilanz (Quelle: HV vom 10. Mai)

An diesen oder ähnlichen Zahlen wird der Kapitalmarkt über kurz oder lang nicht vorbeikommen und Vivanco eine vernünftige MCap zubilligen. Die Anlegermagazine dürften des weiteren in Zukunft weniger Probleme haben, Vivanco (nach Bilanzsanierung, unmittelbar bevorstehender Entschuldung um 83 mio € und nunmehr positivem Eigenkapital) zu empfehlen, da die Aktie nunmehr vom hoffnungslos überschuldeten Pleitekandidaten zu einem bilanziell recht gesunden Wert mit guten Wachstumsaussichten in Umsatz und Ertrag geworden ist.

Das ist meine Meinung zu der Aktie. Alle Annahmen sind subjektiv und können sicherlich auch anders getroffen werden. Meines Erachtens sind die Schätzungen aber konservativ und lassen noch einiges an Luft nach oben für positive Überraschungen zu.

Mich würde Eure Schätzungen zu Umsatz und Ertrag 2006/2007 interessieren!
 
aus der Diskussion: Am 1. Juni beginnt bei VIVANCO eine neue Ära
Autor (Datum des Eintrages): leary99  (01.06.06 22:07:19)
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