AMD gibt Gas AMD: Gigahertz-Athlon in 2000-Mark-PCs Schon seit einiger Zeit verkaufen Händler wie PC-Spezialist oder Vobis PCs mit dem Gigahertz-Athlon für unter 2000 Mark. Nun will AMD diesen Preis auf weitem Feld durchsetzen und den Athlon-1000 in großen Stückzahlen ausliefern. Mehr als 20 Hersteller und Handelsketten planen laut AMD einen PC mit Gigahertz-Athlon ab 2000 Mark, darunter Compaq, Fujitsu-Siemens, Lion, Waibel, Packard Bell, Brinkmann, Comtech, Karstadt, Kaufhof, Quelle, Red Zac und Schaulandt. Der Geschäftsführer von AMD Deutschland, Jochen Polster, sagte, AMD habe das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte hinter sich. Nun wolle man sich "in diesem Weihnachts-Quartal bei Kunden und Partnern bedanken". Rund eine Million Gigahertz-Prozessoren habe AMD bisher hergestellt, die meisten davon im AMD-Werk in Dresden. Ende 1999 hatte der Kühlspezialist Kryotech den ersten kommerziellen Gigahertz-PC zum stolzen Preis von 16.000 Mark angeboten; drinnen steckte ein übertakteter Athlon-900. Zur offiziellen Markteinführung des Athlon-1000 im März 2000 kosteten Systeme von Compaq und Gateway mindestens 5000 Mark, für der Prozessor allein (ein Model 2 für den Slot A) wollte AMD damals über 2500 Mark haben. Inzwischen ist der Preis für einen Athlon mit Thunderbird-Kern im CPGA-Gehäuse für den Sockel A auf unter 800 Mark gesunken. Der Athlon mit 1,1 GHz kostet etwa 1000, der mit 1,2 GHz über 1500 Mark. Vor wenigen Tagen erst hatte AMD den Athlon mit schnellerem Frontside-Bustakt (133 statt 100 MHz) vorgestellt, darunter auch eine Version mit 133 MHz x 7,5 = 1 GHz. Doch diese Version macht nur mit schnellerem Speicher (DDR, Double Data Rate) wirklich Sinn, sodass in den 2000-Marks-PCs wohl eher die herkömmliche Variante mit FSB100 und PC100- oder PC133-Speichermodulen zum Einsatz kommen wird – für diesen Preis dennoch ein attraktives Angebot. Konkurrent Intel kann derzeit mit dem Pentium III nicht ganz mithalten, da die schnelleren Varianten ab 933 MHz kaum zu bekommen und deutlich teurer als die Athlons sind. Für Ende November plant Intel die Markteinführung des Pentium 4 mit Taktraten ab 1,4 GHz. Besonders günstig werden die Systeme anfangs jedoch nicht sein, denn der bisher einzige Chipsatz i850 benötigt zwei der vergleichsweise teuren Rambus-Speichermodule. Die Systeme zielen damit eher auf den Server- und Workstation-Markt. Intel selbst sieht den Pentium 4 erst Ende 2001 als Mainstream-Produkt. In diesem Workstation-Markt hat AMD einen eher schwachen Stand und musste erst kürzlich den Multiprozessor-Chipsatz 760MP verschieben, angeblich nicht aus technischen Gründen, sondern aufgrund mangelnder Akzeptanz bei den PC-Herstellern. Somit scheint der Versuch von AMD nur verständlich, den Gigahertz-Athlon als Standard-Prozessor im PC-Markt zu etablieren. Ungeachtet dieser ganzen Aspekte können die schnellen AMD-Systeme für 2000 Mark durchaus ein gutes Schnäppchen sein. Doch es kommt auf das gesamte System an, auf die Kombination aus Mainboard, Speicher, Grafikkarte und Festplatte. Aktuelle Erfahrungen zu Schnäppchen-PCs liefert die c`t 23/2000 (ab 6. November am Kiosk) – leider ohne ein System mit Athlon 1000. Also frohe Gigahertz-Weihnachten. (jow/c`t) |
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aus der Diskussion: | AMD auf dem Weg zum Börsenstar Teil 93 |
Autor (Datum des Eintrages): | winnix (02.11.00 20:10:01) |
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