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1.07.2006 12:01
Zapf: Verwirrung um Schroder-Beteiligung
Die Investmentgesellschaft Schroder hat ihre Beteiligung an dem Puppenhersteller Zapf Creation doch nicht aufgestockt sondern abgebaut. Sie hält nur noch 3,8 Prozent.
Produktion von Zapf-Puppenköpfen

Am 15. Juni habe Schroder die Schwelle von fünf Prozent unterschritten, teilte Zapf in einer am Dienstag in der "Börsen-Zeitung" veröffentlichten Finanzanzeige mit. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur dpa-AFX falsch aus dieser Anzeige zitiert und von einer Aufstockung des Anteils berichtet. Schroder hatte bereits 2004 einen Anteil von über 10 Prozent, dieser wurde aber schrittweise verringert.

Bieterkampf?
Der angeschlagene Puppenhersteller steht vor der Übernahme. Es könnte sich ein Bieterkampf entfachen. Neben dem japanischen Tamagotchi-Hersteller Bandai hat auch das amerikanische Spielwarenunternehmen MGA ein Auge auf Zapf geworfen.

Doch während Bandai den Eignern ein Übernahmeangebot unterbreitete, hielt sich der US-Konzern bisher zurück. MGA hatte zwar kürzlich 18 Prozen erworben, spricht aber derzeit nur von einer Partnerschaft und hat bisher keine Gegenofferte für die börsennotierte fränkische Firma lanciert.

Ermöglicht wird ein solcher Bieterkampf dadurch, dass der Aufsichtsrat sich gegen die Bandai-Offerte stellte. Das Kontrollgremium lehnte am Montag überraschend das Kaufangebot der Japaner ab. Der Preis sei nicht angemessen.

Dagegen hatte der Vorstand die Übernahme-Offerte gutgeheißen. Allerdings sprach auch die Konzernleitung den Aktionären keine Empfehlung zur Andienung ihrer Anteilen aus. Diese zurückhaltende Position wurde mit der Unsicherheit der Absichten von MGA Entertainment begründet.

Bandai hält dagegen
Doch Bandai lässt sich nicht abschrecken. Die unterschiedlichen Stellungnahmen des Zapf-Vorstandes und -Aufsichtsrates würden nichts daran ändern, dass man sich weiter bemühe, die Mehrheit am deutschen Wettbewerber zu übernehmen, teilte Bandai am Dienstag mit.

Bandai hatte vor rund zwei Wochen 10,50 Euro je Aktie offeriert und wollte so mindestens 75 Prozent an Zapf übernehmen. Damit gewährt Bandai eine Prämie auf den durchschnittlichen Börsenkurs der vergangenen drei Monate von 19,5 Prozent.

Zapf befindet sich seit einigen Jahren in Schwierigkeiten. Der Puppenhersteller hat empfindliche Umsatzeinbußen erlitten und wird derzeit umstrukturiert. Zudem war ein Neuausweis der Bilanz 2004 nötig geworden, nachdem Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren.
bs
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aus der Diskussion: Zapf Creation kaufen
Autor (Datum des Eintrages): MichaelFK  (11.07.06 12:59:30)
Beitrag: 52 von 11,329 (ID:22517671)
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