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Habe mich in den vergagnenen Tagen mit einem Wert sehr lange beschäftigt: Cree (leider amerikanisch,. würde ihn mir aber dennoch mal an Deiner Stelle anschauen

Ich würde ihn Einstufen als Wachstumswert mit wenig Rückschlagspotential:

Hier eine Analyse (Quelle f-on.de)

Cree Inc. – Weltmarkführer bei Silizium-Karbit

Cree Inc. wurde 1987 von einer Forschergruppe gegründet, die sich auf die kommerzielle Verwendung von Silizium-Karbid konzentrierte.
Zunächst einige Eigenschaften von Silizium-Karbid (SiC): SiC verfügt über ähnliche Eigenschaften wie der Diamant. Es ist das dritthärteste Material, das der Mensch kennt
und daher auch extrem schwierig zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Silizium (Si) wird SiC nicht sehr häufig in natürlichen Lagern gefunden, und eignet sich darüber hinaus
nicht für die Chipherstellung. Die Halbleiterplättchen die auf SiC basieren, müssen daher mittels anspruchsvoller Produktionsabläufe in Labors gezüchtet werden. Neben
diesen Nachteilen verfügt SiC über einige Vorteile gegenüber anderen Halbleitermaterialien: So arbeiten Chips, die auf SiC basieren auch noch bei extrem hohen
Temperaturen und Stromstärken, im Gegensatz zu herkömmliche Chips die auf Si basieren.
Zunächst verkaufte Cree SiC-Plättchen an sämtliche Interessenten und forschte im Chipbereich für Dritte. Das Vertragsforschungsgeschäft hatte im Vergleich zur überaus
profitablen Herstellung von SiC-Plättchen ein moderates Wachstum. Heute ist das Unternehmen mit rund 90% Marktanteil unangefochtener Marktführer für SiC-Plättchen.
Das Unternehmen verfügt nach Schätzungen aufgrund seiner eigenen langjährigen Forschungsarbeit, und dank einem umfangreichen Portfolio an geschützten Eigentum
über einen technologischen Vorsprung von mindestens fünf Jahren.

Basierend auf dem Fachwissen in der SiC-Halbleiterforschung begann Cree seine Produktpalette vertikal zu erweitern. Hier nahm das Unternehmen zunächst den
zukunftsträchtigen Markt für Leuchtdioden-Chips (LEDs) in Angriff:
Im Gegensatz zur herkömmlichen Glühbeleuchtung haben LEDs eine höhere Leuchtkraft bei geringerem Energieverbrauch und eine längere Lebensdauer. Jedoch sind die
Anschaffungskosten einer herkömmlichen Glühanlage geringer, als die einer Anlage basierend auf LEDs.
Durch Kostenersparnisse verdrängen LEDs zunehmend die Glühbirne wie beispielsweise bei Reklametafeln und Ampelanlagen. In Displays für Autoarmaturenbrettern,
Großbildschirmen im Freien und Mobiltelefonen finden LEDs ebenfalls verbreitete Anwendung.
Im Markt für Leuchtdioden war die japanische Firma Nichia lange Zeit unumstrittener Marktführer. Durch die Kombination der beiden Materialien Saphir und Galliumnitrid
waren die LEDs von Nichia in ihrem Helligkeitsgrad konkurrenzlos. Als Cree in den LED-Markt eingetreten ist, konnten diese ihre Leuchtdioden zwar wesentlich preiswerter
als die Nichiadioden anbieten, dafür waren diese aber in Punkto Leuchtkraft unterlegen. Durch den technologischen Fortschritt konnte Cree diesen Rückstand bis heute
wett machen – die Preise für einen Cree-Chip liegen heute mit $0,25 bis $0,30 deutlich unter dem des NichiaChips, der zwischen $0,60 und $0,65 kostet. Daneben
versuchen sich weitere Unternehmen wie Hewlett Packard oder Uniroyal auf dem Markt für LEDs zu etablieren. Bislang kann aber keines der Unternehmen mit dem
Helligkeitsgrad der LEDs von Cree und Nichia konkurrieren. Durch die Akquisition des Start-Up-Unternehmens Nitres, welches im Bereich Galliumnitrid-LEDs tätig ist,
erhofft man sich ein zusätzlichen Leistungsvorsprung gegenüber Nichia zu erarbeiten.
Durch die technologische Marktführerschaft wurde Cree mittlerweile zum weltgrößten Hersteller von LEDs. In diesem Marktsegment erzielt das Unternehmen rund 70 %
seiner Umsätze. Zu den Kunden gehören beispielsweise die Automobilhersteller VW und Audi (Heckbeleuchtung) oder die Handyhersteller Siemens und Marktführer Nokia,
welche die LEDs zur Hintergrundbeleuchtung der Handydisplays verwenden. Für jede dieser Hintergrundbeleuchtungen erwirtschaftet Cree zur Zeit rund 4 Dollar. Selbst bei
zunehmenden Konkurrenzdruck und fallenden Margen wird dies ein Milliardenmarkt für Cree werden, denn für das Jahr 2004 rechnet man mit mehr als einer Milliarde
verkaufter Mobiltelefone. Dabei sind heute schon die Produktionskapazitäten in diesem Sektor für über ein Jahr ausgelastet.
Als mögliche Konkurrenz zu den herkömmlichen LEDs werden zur Zeit die OLEDs (Organische LEDs) heftig diskutiert, für die an Alan Heeger kürzlich der
Chemienobelpreis verliehen wurde. OLEDs verbrauchen weniger Energie bei gleicher Helligkeit und sind kostengünsitger herzustellen. Jedoch gibt es für die OLEDs noch
einige Probleme zu bewältigen, wie zum Beispiel die unterschiedliche Lebensdauer der einzelner Farben. Mit einem Einsatz als einfarbige OLED-Displays wird frühestens
in zwei Jahren gerechnet, bei farbigen Displays nicht vor dem Jahr 2005. Daher sollte der etablierte LED-Markt nahezu unbetroffen bleiben, da bis zum Jahr 2003 farbige
Display durch zunehmende Multimediaangebote gang und gebe sein sollen.

Der nächste zukunftsträchtige Markt den Cree ins Visier genommen hat ist der Markt für die blauen Laser. Im Gegensatz zum Infrarotlaser (Wellenlänge 980 nm) arbeitet
der blaue Laser mit einer Frequenz von 490 nm. Da bei letzterem das Licht nur etwa die halbe Wellenlänge hat, kann auf einer zweidimensionalen Ebene, wie etwa auf
einem Druckerpapier, einer CD- oder einer DVD-Disk mit einer 4 mal so hohen Präzision gearbeitet werden. Daraus resultiert, dass Drucker, Scanner, Kopierer und
medizinische Geräte auch mit einer vier mal so hohen Genauigkeit als vergleichbare Infrarotgeräte arbeiten. Bei optische Speichermedien wie CDs und DVDs kann ein
300%iger Zuwachs bei der Kapazität erzielt werden. Das Marktpotential für blaue Laser soll Schätzungen zu Folge bis zum Jahr 2008 auf jährlich 2 Milliarden Dollar
anwachsen.
Das Problem der blauen Laser ist die noch wesentlich kürzere Lebensdauer im Vergleich zu Infrarotlasern. Bislang gelang es nur einem Unternehmen einen qualitativ
vergleichbaren Laser auf den Markt zu bringen: Der alte Rivale Nichia. Dieser Laser arbeitet mit einem Saphirchip und ist mit einem Verkaufspreis von rund $1000 alles
andere als konkurrenzfähig. Für einen kommerziellen Einsatz sollte der Preis für einen Laser bei etwa $10 je Stück liegen. Sollte es Cree gelingen ein konkurrenzfähiges
Produkt auf diesen Markt zu bringen, profitiert das Unternehmen doppelt davon, da man sich erneut auf einem Milliardenmarkt etablieren könnte und weitere Erträge mit
den profitablen SiC-Plättchen erzielen würde. Cree geht davon aus, dass die SiC-Plättchen gegenüber Saphir Vorteile beim Emittieren von konzentriertem Licht haben.
Ein erstes Resultat bei blauen Lasern konnte Cree nach acht Jahren Forschung und 25 Millionen Dollar Forschungskosten Mitte letzter Woche veröffentlichen: Der
vorgestellt Cree-Laser hat derzeit eine Lebensdauer von 100 Stunden, und ist damit noch meilenweit von den erforderlichen 10.000 Betriebsstunden entfernt. Das
Management geht davon aus, dass mit diesem Ergebnis die größten Barrieren überwunden sind und man von nun an schnell Fortschritte erzielen wird. Cree rechnet damit,
dass man im Juli 2001 mit dem Vertrieb kleiner Mengen an blauen Laser beginnen kann.

Neben diesen Standbeinen hat das Unternehmen noch eine gute Pipeline für SiC-basierte Produkte. Hierzu zählen beispielsweise die RF-Transistoren, die für Radar- und
Mobilfunkverstärkerstationen verwendet werden. Diese Transistoren sind in der Lage RF-Signale in elektrische Signale umzuwandeln und umgekehrt. Ein geeignetes
Einsatzfeld – da dies eines der technischen Anwendungsgebiete ist, bei denen hohe Ströme und Temperaturen auftreten. Die SiC-basierten RF-Transistoren sind in der
Lage fünf mal so viele Signale zu verarbeiten als ihre Gegenstücke, die auf herkömmlichen Silizium oder der fortgeschritteneren Gallium-Arsenid-Technologie basieren.
Die Vorteile von SiC gegenüber anderen Halbleiterelementen hat das Unternehmen auch dazu veranlasst, Chips für Stromumschalter zu entwickeln. Mit diesen Chips ist
man ebenfalls in der Lage fünf mal so viele Schaltvorgänge im Vergleich zur herkömmlichen Technik auszuführen. Da deshalb wesentlich weniger Chips zur Bewältigung
der Aufgabe erforderlich sind, kommt es zu einem wesentlich geringerem Leistungsverlust, der von der Aufspaltung der elektrischen Signale herrührt. Die Einsatzfelder für
diese Chips sind neben den herkömmlichen Elektrizitätsnetzen auch Flugzeuge und bei Betriebsausstattungen. In diesem Sektor darf jedoch nicht mit so hohen Margen
wie im LED-Geschäft gerechnet werden.

Auf den ersten Blick scheint das Unternehmen mit einem KGV 01 von 70 und einem KUV von rund 30 recht teuer. In Relation zu den hohen Wachstumsraten und den
überaus erfreulichen Gewinnmargen ist diese Bewertung gerechtfertigt.
Die Umsatzrendite liegt über 30 %, die Bruttomarge sogar bei 55 %. Bei den Zahlen für das erste Quartal 01 konnte das Unternehmen einen 80%igen Zuwachs beim
Umsatz gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode erzielen. Der Gewinn legte um 178 % auf 12,6 Mio. Dollar sogar deutlich stärker zu. Für die kommenden 5 Jahren
gehen Analysten davon aus, dass sich der Gewinn durchschnittlich um mindesten 30 % steigern läßt. Dies Rahmendaten spiegeln sich auch in einer positiven Bewertung
seitens der Analysten wieder. Mit 6 Strong Buy und einer weiteren Buy-Empfehlung ist das Papier deutlich besser eingestuft als die meisten anderen Technologietitel.

Fast Facts:
Cree ist unangefochtener Marktführer in der Basistechnologie für Silizium-Karbid. Darüber hinaus baut das Unternehmen – basierend auf dieser Technologie – sein Angebot
kontinuierlich vertikal aus, und konnte sich bei LEDs eine ebenfalls hervorragende Marktstellung erarbeiten. Für das zukünftige Wachstum sorgen mehrere Faktoren:
· Trend, weg von der Glühlampe, hin zu den LEDs
· Starker Wachstum des Handymarktes
· Einführung und Etablierung neuer Produkte.
Für Phantasie sollte der geplante Einstieg in das Marktsegment für blaue Laser sorgen.


==============
a) profitiert vom wachsenden Handymarkt (Kunden Nokía, Siemens)
b) Klarer Marktführer in seinem Segment (neue Kunden??)
c) Vertikales Wachstum

Eine kleine Rechnung möchte ich auch noch aufstellen:
Fiktive Annahme:
-Es werden im Jahr 2004 tatsächlich eine Mrd. Handys verakuft
-Cree kann Nokia und Siemens als Kunden halten, findet aber keine neuen
-Nokia und Siemens behalten ihren Marktanteil (zusammen ca. 35 %)
-Credence verdient in 4 Jahren nur noch 2 Dollar (also - 50%) an jeder Hintergrundbeleuchtung für Displays

=> 2$ * 0,35 * 1.000.000.000 = 700.000.000 Mio. $
Bei der aktuellen Marktkap. ergäbe dies ein KGV 04 von 6.

Dazu zu sagen ist: Cree macht mit der Handybranche bislang nur ca. 15 % seiner Umsätze. Dadurch reduziert sich das KGV weiter.
Durch die neuen Kunden wie VW und Audi, möglicherweise noch andere Fahrzeughersteller, dürften die Ergebnisse weiter steigen.
Zusätzlicher Markt für blaue Laser könnte für Phantasie sorgen.
 
aus der Diskussion: total fatal-mein Depot
Autor (Datum des Eintrages): Ant@res  (05.11.00 20:16:52)
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