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Interessante Aspekte zur Telemedizin: (BDW)

Internet und Genforschung werden innerhalb des nächsten Jahrzehnts das globale Gesundheitswesen stark verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers, bei der rund 450 Führungskräfte aus dem Gesundheitsbereich nach ihrer Einschätzung befragt wurden. Durch web-basierte Telemedizin könnten etwa 20 Prozent der Praxisbesuche künftig entfallen, so die Studie. Patienten könnten im Falle einer Erkrankung von zu Hause via Internet einen Arzt konsultieren.

Diagnose und Behandlung würden sicherer und schneller, da vom Patient ein web-basiertes Gesundheitsprofil zur Verfügung stehe und der behandelnde Arzt sich über das Internet rasch mit anderen Ärzten, Spezialisten, Krankenhäusern oder Laboren in Verbindung setzen könne. Daten könnten rascher ausgetauscht und weltweites medizinisches Wissen zusammengeführt werden.

Als Folge werde sich auch das Verhältnis Arzt-Patient ändern, so die Autoren der Untersuchung. Patienten werden künftig eine aktivere Rolle und mehr Eigenverantwortung bekommen. Sie werden besser informiert sein und durch die Gentechnik über die Gefahr einer potenziellen Erkrankung Bescheid wissen.

Die Gentechnologie werde zudem die zielgenaue Prävention und Behandlung von Krankheiten ermöglichen, insbesondere bei erblichen Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten, die Herz- und Kreislauf betreffen.

Trotz neuer Technologien und Abläufe werde es in den nächsten zehn Jahren aber nicht zu einer gravierenden Kostensenkung im Gesundheitswesen kommen. Verantwortlich dafür seien die wachsende Überalterung der Bevölkerung und die damit verbundene Zunahme von Erkrankungen, steigende Ansprüche von Patienten und weitere kostenintensive Fortschritte in der Medizin.

Problemfelder sehen die Forscher in den ethischen Aspekten der Genforschung, deren Diskussion erst am Anfang stünde und in der Gewährleistung der Sicherheit beim Umgang mit vertraulichen Patientendaten in vernetzten Datenbanken.

Almut Bruschke-Reimer
 
aus der Diskussion: Telemedizin
Autor (Datum des Eintrages): hansnosch  (06.11.00 20:41:56)
Beitrag: 1 von 4 (ID:2277205)
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