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Hier erstmal ein paar Kommentare.

Heiler Software
Wir verbinden Versicherungen, Banken und Industrieunternehmen durch Internetmarktplätze.
So präsentiert Vorstandsvorsitzender Rolf Heiler seine Firma. In den vergangenen drei Quartalen
haben die Stuttgarter neun Handelsplattformen aufgebaut. Dazu gehört der europaweit größte Kupfermarktplatz,
den der Softwareentwickler gemeinsam mit der Norddeutschen Affinerie-Gruppe und dem Partner
itelligence entwickelte.Außerdem kooperiert das Unternehmen mit debis Systemhaus und SAP.
Die Walldorfer halten knapp zehn Prozent der Anteile an dem Neuer-Markt-Kandidaten.
Heiler entwickelt außerdem Software, mit der Firmen ihre Geschäfte untereinander im Netz abwickeln (B2B).
Experten schätzen, dass der weltweite B2B-Umsatz jährlich um mehr als 30 Prozent zulegt.
Im Geschäftsjahr 1999/2000 (30. September) wiesen die Stuttgarter bei Erlösen von 4,9 Millionen Euro
einen Verlust von 2,5 Millionen Euro aus. Künftig dürften die Umsätze rasant steigen. 2002 soll der Break-even
erreicht werden. Dazu plant die Firma, ihren Partnern nach England und Skandinavien zu folgen,
um dort deren Kunden die eigene Software anzubieten. Wir rechnen mit einer Bookbuildingspanne
zwischen zwölf und 14 Euro. Am oberen Ende läge der Börsenwert mit 154 Millionen Euro siebenmal so
hoch wie der erwartete 2002er-Umsatz. Damit ist der Softwarespezialist nicht billig.
Aufgrund der guten Geschäftsperspektiven raten wir dennoch zu zeichnen.

Heiler Software sieht sich als "Architekt und Integrator" für internetbasierte Business-to-Business
(B2B)-Handelsplattformen in Deutschland.
Auf Basis der Software-Plattform "High Commerce" führen die Schwaben die Kunden und
Lieferanten ihrer Auftraggeber zusammen und erstellen hierfür individuelle Bedarfsprofile der Marktplatzteilnehmer.
Dabei konzentriert sich der Börsenaspirant auf große Finanzdienstleister und Industriekunden.
Das 1987 gegründete Unternehmen hatte sich zunächst auf die Programmierung von Individuallösungen
konzentriert. Anfang der neunziger Jahre ging die Gesellschaft dazu über, Anwendungen unter Einbindung
von Internet-Technologien zu realisieren. Vor zwei Jahren wurde das Systemhaus zu einem reinen
Internet-Unternehmen umfunktioniert. Zum Kundenstamm gehören heute Unternehmen wie die Deutsche Bank,
SAP, die Baden-Württembergische Bank, die Deutsche Bundesbank und die Allianz.

Mit SAP und der britischen 3i Group hat sich der Börsen-Newcomer renommierte Großaktionäre ins Boot geholt.
Die Walldorfer Softwareschmiede hält rund zehn Prozent an Heiler, während sich die Briten mit rund 24 Prozent
beteiligt haben. Mitte Oktober 2000 vereinbarte Heiler mit IBM eine Kooperation, die der weltweiten Vermarktung
eines neuen Versicherungsportals namens "ICO" dienen soll. Weiterhin kooperiert das rund 100 Mitarbeiter
zählende Unternehmen mit Itelligence und Debis. Seit 1999 besitzt der Software-Spezialist eine 100-prozentige
Tochtergesellschaft in Palo Alto (USA).
Geschäftszahlen Heiler generierte im Geschäftsjahr 1999/2000 (30. September) einen Umsatz von 4,9
Millionen Euro. Der Verlust belief sich auf 2,5 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2000/2001 ist ein Umsatz
von 12 Millionen Euro vorgesehen. Dieser soll in 2001/2002 auf 22 Millionen Euro klettern.
Schwarze Zahlen sind für die kommenden Jahre nicht zu erwarten. Wegen der anhaltenden
Umstrukturierung dürfte Heiler erst in zwei Jahren Gewinne abwerfen.
Derzeit realisiert der B2B-Spezialist die Hälfte seines Umsatzes mit Dienstleistungen. Künftig sollen sich die Umsatzanteile jedoch zugunsten des Lizenzverkaufes verschieben.
Ausblick
Die Gesellschaft plant, ihren Partnern nach England und Skandinavien zu folgen.
Zusätzlich zur amerikanischen Tochter befindet sich eine weitere Vertriebsniederlassung in Polen in Gründung.
Zudem strebt Heiler bei ausgewählten Kunden strategische Minderheitsbeteiligungen an.


Bewertung
Die Schwaben haben sich mit ihrer Software "High Commerce" eine recht gute Ausgangsposition geschaffen.
Am überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial des Marktes für elektronische Handelsplätze existieren keine
Zweifel. Mit bereits neun Plattformen, die innerhalb der vergangenen drei Quartale eingerichtet wurden, konnten
die Stuttgarter ihr Können unter Beweis stellen.
Größte Schwachstelle des Börsenkandidaten ist der mangelnde Bekanntheitsgrad auf dem Markt.
Heiler steht im Schatten übermächtiger US-Wettbewerber wie Ariba (Nasdaq-Ticker: ARBA) und Commerce One
(Ticker: CMRC), die eher früher als später massiv auf den europäischen Markt drängen werden.
Mit einer Preisspanne von 8,50 bis 13 Euro und einem 2002er Umsatzmultiple von 4,2 bis 6,7 ist das Papier
nicht billig. Angesichts der geringen Größe des Unternehmens, des 50-prozentigen Umsatzanteils des
Dienstleistungsgeschäftes und der laufenden Umstrukturierung wäre ein Bewertungsabschlag wünschenswert
gewesen. Schließlich birgt die künftige Entwicklung Unsicherheiten, die die prognostizierten jährlichen
Wachstumsraten von 70 Prozent sehr ambitioniert erscheinen lassen.

Fazit: Die Aktie ist nur sehr risikofreudigen Anlegern zur Zeichnung zu empfehlen.
Vorsichtigere Investoren warten vor einem Einstieg die weitere Entwicklung der Aktie ab.
Vor allem die derzeitige Skepsis gegenüber der Branche mahnt zur Vorsicht.

Quelle: BO und Instock

Meine persönliche Meinung ist, daß man ein paar im Depot haben sollte. ;)

Ohne Wenn und Aber
Shoeless Joe

p.s. Weitere News werde ich in den nächsten Tagen noch hier hereinstellen
 
aus der Diskussion: Heiler "b2b Infrastruktur"
Autor (Datum des Eintrages): Shoeless Joe  (07.11.00 15:06:27)
Beitrag: 1 von 60 (ID:2283371)
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