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So, also mit einem Bein ist man erst einmal in der Tür. Der Wert ist im Depot und wird dort seine zwölf
Monate schlummern damit ich mit Hans nicht teilen muß.
Erstmal ein kurzer Überblick über den Markt des elektronischen Handels oder neudeutsch B2B.
Die "Großen" in dem Geschäft kennt glaube ich jeder. Commerce One und Ariba heißen die beiden führenden
Softwarefirmen die sich wohl im Jahr 2004 die acht Milliarden Dollar für Beschaffungssoftware aufteilen wollen.
Im gleichen Zeitraum sollen die Marktplätze auf mehr als 10.000 ansteigen.
Welchen Vorteil soll denn ein elektronischer Handelsplatz bieten?
Leute die hier kaufmännisch ein wenig Ahnung haben wissen, daß im Einkauf der halbe Gewinn liegt.
Ein Bestellung auf herkömmlichen Wege kostet durchschnittlich 200 DM. Das Einsparpotenzial durch den
elektronischen Weg wird nur ein zehntel dieser Summe betragen.
Dieses Potenzial ist der Wachstumsmotor den diese Softwarefirmen auszeichnet.

Ein Kurzvergkeich:
Ariba
Ariba hat ca. 200 Plattformen erschaffen, wobei bis jetzt erst etwa über 100 online sind.
Dabei ist Ariba hauptsächlich vertikal aufgestellt. Das heiß, daß man sich auf eine Branche festgelegt hat.
Weiterhin positiv zu bewerten ist, daß man mit IBM und i2 eine gut funktionierende Allianz eingegangen ist.
Des weiteren sei der Vorsprung bei der Kundenzahl sowie bei der Beschaffungs- und Marktplatzsoftware genannt.

Commerce One
C1 hat im Vergleich zu Ariba zwar nur die Hälfte an Plattformen vorzuweisen, allerdings sind diese
branchenübergreifend aufgestellt. Dies dürfte auch der Grund sein, warum man den bisher größten Fisch an Land
gezogen haben dürfte.
"Covisint" ist der Name der Handelsplattform an der die Automobikonzerne GM, Ford und DaimlerChrysler teilnehmen.
Als Partner stehen C1 Sap und Peoplesoft zur Seite.

Heiler Software
HS konnte in den vergangen drei Quartalen neun Plattformen aufbauen. Die bekannteste dürfte der ("copper")
Kupfermarktplatz für die Norddeutsche Affinerie-Gruppe sein. (p.s. die Norddeutsche Aff. bietet übrigens eine
hervorragende Dividendenrendite) :)
Als Partner stehen HS mit SAP, itelligence und dem debis Systemhaus namhafte Partner zur Seite.
Das hauptsächliche Augenmerk der Internationalisieung liegt auf Europa.
Parallel wird aber auch das Engagement in den USA ausgebaut Dort ist man schon mit einer kleinen Tochtergesellschaft präsent.



Woher generieren diese Firmen ihre Einnahmen?
Die Geschäftsmodelle aller Firmen sind ähnlich. Sie betreiben nicht den Marktplatz, sondern verkaufen lediglich
die Software hierfür. Bislang erzielen die zwei an der Nasdaq notierten Gesellschaften noch rund 70 Prozent ihres
Umsatzes mit dem einmaligen Verkauf von Softwarelizenzen an Firmenkunden. Künftig soll aber ein Großteil der
Erlöse als Erfolgshonorar von den Marktplatzbetreibern kommen.
Während Ariba hier mehr auf die umsatzabhängige Bezahlung setzt, kassiert C1 einen bestimmten Betrag pro
ausgeführtem Warenaustausch.
Heiler generiert den Großteil aus Einmallizenzen für ihre Software. Des weiteren bieten sie auch ein Lizensierungsmodell,
an dessen Skalierung man profitiert. Am Handelsvolumen selbst verdient Heiler kein Geld, man geht allerdings in ausgewählten
Fällen strategische Minderheitsbeteiligungen ein. Bisher wurden zwei solcher Beteiligungen eingegangen.

Die Risiken:
Der große Unsicherheitsfaktor für alle drei genannten besteht darin, daß sich in den Handelshallen wegen der im
Internet üblichen Sicherheitsbedenken und der hohen Transparenz zu wenig Anbieter und Nachfrager tummeln.
Ob jahrzehntelang konkurrierende Firmen viele ihrer ehemaligen Geschäftsgeheimnisse zugunsten der Markteffiziens opfern,
ist noch ungewiss.

Einschätzung:
Die großen Player stehen fest. Ariba und Commerce One haben einen großen Marktanteil im B2B Geschäft.
Heiler Software dagegen ist noch eher unbekannt, hat aber gezeigt, daß auch größere Projekte machbar sind.
Sollte die Internationalisierung gut vorangehen und Partnerschaften mit namhaften Gesellschaften eingegangen
werden, hat man als Aktionär die Möglichkeit sehr gut am Unternehmenserfolg zu partzipieren.
Des weiteren so glaube ich spricht die Beteiligung von SAP und Julius Bär ( Mr. Neuer Markt Kurt Ochner)
eindeutig für das Unternehmen.

In diesem Sinne.

Ohne Wenn und Aber
Shoeless Joe
 
aus der Diskussion: Heiler "b2b Infrastruktur"
Autor (Datum des Eintrages): Shoeless Joe  (07.11.00 17:24:22)
Beitrag: 3 von 60 (ID:2284940)
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