Fenster schließen  |  Fenster drucken

Berlin vergibt Mandat für Verkauf der Bankgesellschaft an UBS
Von Simon Steiner
DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verkaufsprozess der Bankgesellschaft Berlin AG nimmt mit der Vergabe des Beratermandates konkrete Formen an. Das Land Berlin habe der Investmentbank UBS das Mandat erteilt, sie beim anstehenden Verkauf ihres Anteils an der Bankgesellschaft Berlin zu beraten, sagte Matthias Kolbeck, Sprecher des Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin, am Dienstag zu Dow Jones Newswires.

Mit einem Start des Bieterverfahrens ist für Herbst zu rechnen, sagte Kolbeck. Finanzmarktteilnehmer rechnen damit, dass das Land Berlin für seinen 81-prozentigen Anteil an der Bankgesellschaft mindestens 4 Mrd EUR erzielen kann. Bei einem Aktienkurs von 4,56 EUR betrug die Marktkapitalisierung der Bankgesellschaft am Dienstagmittag rund 4,55 Mrd EUR.

In den kommenden Wochen werde nun der Finanzsenator Thilo Sarrazin zusammen mit der Investmentbank den genauen Zeitplan der Transaktion abstimmen, das Bieterverfahren vorbereiten und entscheiden, ob ein "Dual-Track-Prozess" gestartet werden soll, sagte Kolbeck. In diesem Dual-Track-Verfahren würde die Investmentbank neben einem Verkauf auch die Platzierung der Anteile der Bankgesellschaft über die Börse prüfen.

Die "Due Dilligence", also die Prüfung der Bücher der Bankgesellschaft, sei erst nach Vorlage des testierten Jahresabschlusses 2006 zu erwarten, sagte Kolbeck mit Blick auf den groben Zeitplan. Somit könnte diese Datenraumphase im Mai/Juni 2007 gestartet werden. Mit dem offiziellen Verkauf sei dann möglicherweise im Zeitraum Sommer bis Frühherbst 2007 zu rechnen.

Wie Dow Jones Newswires von einer mit der Materie vertrauten Person erfahren hat, haben alle an dem Auswahlverfahren für das Beratungsmandat beteiligten Investmentbanken auch die Prüfung eines Verkaufs über die Börse vorgeschlagen. Dass sich das Land Berlin also für einen "Dual-Track-Prozess" entscheidet, sei sehr wahrscheinlich, so die Person.

Die Bankgesellschaft muss auf Drängen der EU bis Ende 2007 veräußert werden. Die EU-Kommission hatte dies wie auch den getrennten Verkauf der Tochtergesellschaft Berliner Bank bei der Genehmigung von Milliardenhilfen für den Sanierungsfall Bankgesellschaft zur Bedingung gemacht.

Die Hauptversammlung hatte Mitte Juli der Umbenennung der Bankgesellschaft in Landesbank Berlin Holding AG zugestimmt. Im Spätsommer wird die Bank nun auf den Kurszetteln der Börsen unter ihrem neuen Namen Landesbank Berlin Holding AG notiert sein. Hauptaktionäre der Bankgesellschaft sind mit 81% das Land Berlin, mit 10% die NordLB und mit 2% die Gothaer Holding. 7% der Aktien befinden sich im Streubesitz.

-Von Simon Steiner, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 116,
simon.steiner@dowjones.com
DJG/sms/kgb/brb
 
aus der Diskussion: MILLIARDENDEAL
Autor (Datum des Eintrages): Lemming711  (01.08.06 16:50:44)
Beitrag: 5 von 14 (ID:23270046)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE