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Neue Benutzeroberfläche soll Linux einfacher machen

Berlin, 14. Nov (Reuters) - Eine von Grund auf erneuerte Benutzeroberfläche soll das offene Computerbetriebssystem Linux auch für weniger erfahrene Computernutzer attraktiv machen. Die neue Version der Oberfläche KDE werde in Deutschland ab 20. November zusammen mit einem Linux-Update von der Nürnberger SuSE AG ausgeliefert, sagte der Vorstandsvorsitzende der SuSE Linux AG, Roland Dyroff, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin. Mit KDE werde die Benutzerfreundlichkeit von Linux gestärkt. Die neue Oberfläche orientiere sich optisch an Windows und mache Linux für jeden einfach nutzbar.

Computerfachleute auf der ganzen Welt entwickeln Linux ständig weiter. Bei Servern liegt der Marktanteil des Betriebssytems bei über 35 Prozent, bei Desktoprechnern dagegen erst bei rund fünf Prozent. In diesem Bereich ist das Betriebssystem Windows des US-Softwareproduzenten Microsoft dominierend. Die SuSE AG ist im Vertrieb von Linuxversionen nach eigenen Angaben Weltmarktführer.

Mit der Kombination aus Linux 7.0 und der Benutzeroberfläche KDE 2.0 (K Desktop Environment) will Dyroff den Desktop-Marktanteil von Linux vergrößern. "Das Potential für den Massenmarkt der Privatcomputer hat Linux, dank der creativen Möglichkeiten, die das offene Betriebssystem bietet." So mache das neue KDE Linux jetzt auch jedem zugänglich, "der nur den Computer anmachen und ins Internet gehen will."

Gute Noten bekommt die Benutzeroberfläche KDE von der Fachpresse. Jürgen Schmidt, Ressortleiter der Computerzeitschrift ct, hält sie trotz kleiner Mängel für ausgesprochen nutzerfreundlich. "KDE macht das umsteigen auf Linux einfacher", sagte Schmidt. Er sieht große Chancen für das System im Serverbereich, wo ein Ende des Wachstums noch nicht in Sicht sei. Im Desktop-Markt glaubt er trotz eines steigenden Anteils des Linux-Systems nicht an schnelle Marktbewegungen. "Die Marktherrschaft des Windowssystems wird in den nächsten Jahren noch nicht angegriffen."

Die SuSE AG setzte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit mehr als 500 Mitarbeitern gut 46 Millionen Mark um. An der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft sind neben den Gründern und Mitarbeitern, der Risikokapitalgeber Apax Partners und der Chiphersteller Intel Corporation mit rund 24 Millionen Mark beteiligt. Trotz eines erhöhten Kapitalbedarfs durch die zur Zeit stattfindenden Expansion sei an ein Börsengang nicht gedacht, sagte der Vorstandsvorsitzende Dyroff.

dat/dud/sac

Reuters http://www.reuters.de/home/aktuellenews.php3?storynr=9742141…
 
aus der Diskussion: SPAZ- Wie geht es weiter?
Autor (Datum des Eintrages): karo1  (14.11.00 16:57:30)
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